Die U19 von Trainer Stefan Ruthenbeck präsentiert sich im Nachholspiel bei Borussia Mönchengladbach nicht wehrhaft genug. Nur Niang und Harchaoui überzeugen.
Nachwuchsfußball1. FC Köln lässt beim 1:3 in Mönchengladbach den Willen vermissen
Die U19 des 1. FC Köln hat in der DFB-Nachwuchsliga nicht nur ihr Nachholspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:3 (0:1) verloren, sondern auch den Platzverweis von Kapitän Nick Zimmermann hinnehmen müssen.
Nach Treffern von Winsley Boteli (24./57.) und Josiah Uwakhonye (67.) führte Mönchengladbach im Borussia-Park nach einer guten Stunde mit 3:0. Der Knockout ereignete sich dabei in Kölner Unterzahl, weil Zimmermann (61.) nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte sah. Eine unstrittige Bewertung, wie sein Trainer Stefan Ruthenbeck später meinte. Zimmermann muss ein Spiel aussetzen.
Youssoupha Niang ist nicht nur wegen seines Tores einer der Lichtblicke beim 1. FC Köln
Der späte Anschlusstreffer des nach 63 Minuten eingewechselten Youssoupha Niang (81.) gegen elf Gladbacher vermochte die Laune des 52-jährigen Coaches nicht entscheidend zu heben. Andererseits gilt zu beachten, dass die Borussen in dieser Spielzeit in anderen Sphären unterwegs sind und die Vorrundengruppe F nach Belieben beherrschen. Nach zwölf Spieltagen stehen 34 von 36 möglichen Punkten zu Buche. In acht Partien blieb der Nachwuchs vom Niederrhein gar ohne Gegentor. Im Hinspiel hatte der 1. FC Köln mit 0:1 verloren.
Allerdings wollte der Kölner Fußballlehrer vor rund 200 Zuschauern nicht alles der Dominanz des Gegners zurechnen. „Wir waren eigentlich gut im Spiel, bevor uns ein Fauxpas in der letzten Reihe ins Hintertreffen bringt. Das war ein absolutes Gastgeschenk“, sagte Ruthenbeck. Überhaupt sei die Viererkette an diesem Tag der Herausforderung in letzter Konsequenz nicht gewachsen gewesen. „Wir haben immer wieder gewackelt und nicht gut verteidigt. Das erste Mal seit langem.“ In der Mehrzahl gingen die Eins-gegen-Eins-Duelle an die Borussia.
Luis Stapelmann, der krankheitsbedingt passen musste, hätte der Kölner Abwehrreihe im Vollbesitz seiner Kräfte sicher gutgetan. Im nächsten Heimspiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden (Sonntag, 14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) werde der 17-jährige Innenverteidiger wieder dabei sein, sagte Ruthenbeck.
Mehr noch als die Niederlage schien dem Kölner Trainer allerdings das Auftreten seiner Teenager ein Dorn im Auge. „Wenn du gegen Gladbach spielst, musst du einfach brennen und erkennen, dass du mehr tun musst“, betonte Ruthenbeck. Das sei bei den meisten nicht der Fall gewesen. Einige hätten nicht einmal annähernd ihr Leistungsvermögen abgerufen. Von den meisten sei es bei weitem nicht ausreichend gewesen. „Das ist nicht ok und ärgert mich maßlos.“ Klar sei, dass die betreffenden Kandidaten sich immens steigern müssten. Sonst sei der Traum vom Profifußball schnell ausgeträumt, so der Kölner Coach.
Eine Ausnahme bildete zweifellos Niang, der in seiner nicht ganz 30-minütigen Einsatzzeit neben seinem Treffer noch einige weitere Momente schuf, in denen sogar ein weiterer Treffer möglich gewesen wäre. „Er hat eine tolle Präsenz.“ Gleiches gilt für Fayssal Harchaoui. Der U-17-Welt- und Europameister in Reihen der Kölner Junioren untermauerte erneut seine Ansprüche auf das Profigeschäft. „Fayssal hat sich extrem gewehrt und ist ein Führungsspieler.“ Beide würden dem Klub noch viel Freude bereiten, so Ruthenbeck.
Trotz der Niederlage steht der 1. FC Köln mit weiterhin 19 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, der zur Qualifikation für die im Februar beginnende Meisterrunde berechtigt. Kaiserslautern (18) rangiert allerdings direkt dahinter.
Der FC Viktoria Köln trifft am 13. Spieltag auf den FC Hennef 05 (Samstag, 11 Uhr, Aggerstadion). Vier Tage darauf folgt für die Rechtsrheinischen mit Trainer Pietro Schiavo das eine zuvor aufgrund der Witterung ausgefallene Duell mit Bayer 04 Leverkusen (Mittwoch, 15 Uhr) an gleicher Stelle.
Testspiele: 1. FC Köln U17 – SV Elversberg 8:1. – Sonntag: Rot-Weiß Essen – 1. FC Köln U17 (11 Uhr).