U-19-Trainer Stefan Ruthenbeck ist voll des Lobes für seine Spieler und will deren Entwicklung in Ruhe vorantreiben.
Wie geht es weiter mit den Toptalenten?1. FC Köln ist „megastolz“ auf seine Weltmeister Harchaoui und von der Hitz
Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz vom 1. FC Köln sind wieder in der Heimat. Nach zwei freien Tagen werden die beiden U-17-Fußball-Weltmeister am Donnerstag am Geißbockheim zurückerwartet. Im letzten Heimspiel des Jahres gegen den Wuppertaler SV am Sonntag (12 Uhr, Rhein-Energie-Sportpark) könnte zumindest einer von beiden wieder für die U 19 des 1. FC Köln im Einsatz sein.
Harchaoui, der Defensivstratege und Dauer(b)renner im Mittelfeld der deutschen Mannschaft, war nach dem siegreichen Endspiel gegen Frankreich (6:5 nach Elfmeterschießen; d. Red.) völlig außer sich: „Ich bin sprachlos. Ich habe noch nie so eine geile Mannschaft gesehen, die so zusammenhält. Egal, was passiert“, sagte der gebürtige Bergheimer im Freudentaumel.
In der Tat drohte die Begegnung im Manahan von Surakarta vor mehr als 13.000 Zuschauern nach der gelb-roten Karten für Winners Osawe von RB Leipzig zu kippen. Deutschland gestattete Frankreich in Unterzahl zwar noch das 2:2. Das fällige Elfmeterschießen brachte schließlich die Entscheidung zugunsten der DFB-Elf. Mit Harchaoui als Torschützen, wie schon beim Elfmeterkrimi im Halbfinale gegen Argentinien.
Für den deutschen Nachwuchs war es der zweite WM-Titel. Vor 42 Jahren hatte bei der U-20-Weltmeisterschaft in Australien erstmals eine deutsche Juniorenauswahl durch einen 4:0-Erfolg über Katar einen WM-Titel gewonnen. Mit Bayer-Ikone Rüdiger Vollborn im Tor.
Nach dem Gewinn der Europameisterschaft (ebenfalls im Elfmeterschießen gegen leidgeprüfte Franzosen; d. Red.) im Juni dieses Jahres holte sich Deutschland in Indonesien mit dem WM-Titel das legendäre Double. „Wir sind die ersten, denen das gelungen ist. Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich will gar nicht wissen, was heute abgehen wird“, meinte Harchaoui vor der bevorstehenden Party-Sause.
Harchaoui zog im Mittelfeld die Fäden, gewann wichtige Zweikämpfe, bestimmte Tempo und Rhythmus und stand in allen sieben WM-Spielen in der deutschen Startelf, ging fünfmal über die volle Distanz. Mit 26 Einsätzen in diesem Jahrgang ist er der Spieler mit den meisten Einsätzen in diesem Jahr. Noch vor Paris Brunner (25 Einsätze) von Borussia Dortmund, der in Indonesien zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde.
Stefan Ruthenbeck, Klubtrainer des WM-Duos vom 1. FC Köln, schien bereits vor Turnierbeginn einiges geahnt zu haben, als er meinte: „Deutschland ist Europameister. Ich denke, sie haben einiges vor. Fayssal und Justin sind jedenfalls heiß.“
Für seine Spieler war er nach sieben siegreichen Partien voll des Lobes: „Wir sind natürlich megastolz auf die beiden. Fayssal ist als absoluter Leader aufgetreten, und auch Justin war in den Momenten, in denen er gefragt war, eine wichtige Stütze für das Team. Sie haben beide alles herausgehauen und den 1. FC Köln in beeindruckender Weise vertreten. Beiden gebührt ein großer Anteil an diesem WM-Titel.“
Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz seien ruhige, bodenständige Jungs, die ihren Weg sicher gehen werden. Die Gefahr eines Abhebens sehe der 51-jährige Fußballlehrer bei den beiden nicht. „Die zwei sind sowas von geerdet. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Fayssal und Justin ab jetzt nur noch fliegend unterwegs sind. Wir sind froh, dass sie Teil der FC-Familie sind und werden mit beiden in aller Ruhe ihre Entwicklung vorantreiben.“
Justin von der Hitz könnte am Sonntag für den 1. FC Köln spielen
Gut möglich, dass Justin von der Hitz im letzten Pflichtspiel des Jahres für die U 19 des 1. FC Köln zum Einsatz kommt. Fayssal Harchaoui indes wird nach sieben WM-Spielen und mehr als 550 Einsatzminuten binnen drei Wochen ganz sicher noch einige Zeit pausieren und erst wieder im neuen Jahr als Leitwolf zurückkehren.