Die Mannschaft von Trainer Darren Cheesman findet immer besser zu ihrer Form und bezwingt die Top-Teams aus Hamburg und Mannheim.
HockeyFür Rot-Weiss Köln kommt die Winterpause zum falschen Zeitpunkt
Den großen Worten seines Abwehrchefs ließ der KTHC Rot-Weiss Köln große Taten folgen. Nachdem Tom Grambusch ein Sechs-Punkte-Wochenende prophezeit hatte, beendete der Bundesligist das Feldhockey-Jahr tatsächlich mit zwei Siegen. Während man dem Vizemeister Hamburger Polo-Club (1.) die erste Saisonpleite zufügte (3:2), bezwang man den Titelverteidiger Mannheimer HC (2.) mit 5:2. „Leider kommt die Winterpause zum falschen Zeitpunkt“, sagte Co-Trainer Wolfgang Kluth angesichts vierer Siege hintereinander. „Wir haben uns endlich richtig eingegroovt.“
Auch Angreifer Michel Struthoff stellte zufrieden fest: „Es hat etwas gedauert, aber mittlerweile stellen wir eine Einheit dar: Wir greifen gemeinsam an und verteidigen als Mannschaft.“ Den Schwung wolle man nun mitnehmen: „Wir haben richtig Bock auf die Hallen-Saison und wollen die Deutsche Meisterschaft (erstmals seit 2017, Anm. d. Red.) wieder nach Köln holen.“
Für diese Mission schickt Darren Cheesman ein starkes Aufgebot ins Rennen. Lediglich in der Hinrunde (Start: 30. November bei BW Köln) muss der RW-Cheftrainer auf jene Nationalspieler verzichten, die für die Pro-League-Partien in Amsterdam nominiert werden. Hinzu kommt ein Quartett, das die komplette Hallen-Saison aussetzt: Tom Grambusch, Christopher Rühr, Aran Zalewski und Blake Govers.
Aran Zalewski und Blake Govers starten in der Hockey India League
Während das australische Duo in der Hockey India League (28. Dezember bis 1. Februar) zum Schläger greift, haben die beiden deutschen Nationalspieler die Offerte aus Fernost abgelehnt. „So viele Spiele in kürzester Zeit sind nicht unbedingt sinnvoll nach einem gerade erst auskurierten Kreuzbandriss“, erklärt Rühr, der von den Delhi SG Pipers für knapp 20 000 Euro „ersteigert“ wurde. „Hinzu kommen diverse Uni-Verpflichtungen.“ Und wohl auch das deutlich niedrigere Salär als bei seinem bislang einzigen Gastspiel in Indien: 2017 hatte der Goalgetter noch 75000 Euro eingestrichen. Der Ligabetrieb wurde anschließend eingestellt und feiert nun im Dezember sein Comeback.
Ohne Rühr und Grambusch. Und ohne Keeper Jean Danneberg sowie Thies Prinz, die ebenfalls auf ein Engagement in der HIL verzichten. Auch, um für Rot-Weiss unterm Hallendach auflaufen zu können.
In ihrer aktuellen Form hätten wohl alle vier Kölner in Indien für Furore gesorgt. Allen voran Rühr, denn am Wochenende lief der Torjäger zur Höchstform auf. Nachdem Hamburg den Rückstand (3., Struthoff) dank Paul Smith gedreht hatte (13., 31.), schlug der Kölner seinerseits zwei Mal zu: Erst krönte er ein tolles Solo mit dem Ausgleich (35.), dann traf er 1,8 Sekunden vor der Pausensirene zum 3:2 (45.).
Tags darauf erzielte Rühr bereits nach 35 Sekunden sein zwölftes Saisontor. Prinz (42.), Fabio Seitz (55.), Govers (57.) und Elian Mazkour (60.) sorgten spät für klare Verhältnisse. Die beiden Eckentore von Gonzalo Peillat zum zwischenzeitlichen 1:2 (54.) und 2:5-Endstand (60.) änderten nichts an Cheesmans Fazit: „Ich bin stolz auf meine Jungs und kann nur das wiederholen, was ich schon seit Wochen sage: Wir steigern uns von Spiel zu Spiel. Und mittlerweile spiegelt sich das auch in den Ergebnissen wider.“ Und in der Tabelle: Nur noch drei Punkte trennen Rot-Weiss von Platz eins. Bleibt zu hoffen, dass die Aufholjagd 2025 fortgesetzt wird.
Kölnerinnen landen „Arbeitssieg“ gegen Bremen
Die Spielerinnen des KTHC Rot-Weiss haben sich mit einem 2:1 (0:1)-Erfolg gegen den Bremer HC in die Winterpause verabschiedet. Während Kapitänin Paula Brux von einem Arbeitssieg sprach, bilanzierte Trainer Markus Lonnes: „Das Ergebnis war heute das einzig wirklich Positive.“ Nika Hansen (41., KE) und Lynn Krings (50.) hatten den frühen Rückstand (3.) gedreht. Dank des Heimsieges kletterte Köln am Harvestehuder THC vorbei auf Rang vier.