Das Team von Trainer Christian Stark tritt am Samstag vor großer Kulisse zum Drittliga-Spitzenspiel in Krefeld an.
HandballSo hat sich der Longericher SC die Pfiffe der gegnerischen Fans verdient
Die Handballer des Longericher gehen mit einem breiten Grinsen aufs Feld, davon ist Trainer Christian Stark vor der Drittliga-Partie bei der HSG Krefeld am Samstag (19 Uhr) überzeugt. Das liegt in erster Linie daran, dass die Atmosphäre in der Glockenspitzhalle eines Spitzenspiels würdig sein wird. Daran gibt es allein schon deshalb keinen Zweifel mehr, weil in den vergangenen Tagen mehr als 1000 Tickets verkauft worden sind.
Der LSC darf die große Nachfrage getrost als Anerkennung seiner zuletzt formidablen Leistungen betrachten, auch am Niederrhein ist niemandem verborgen geblieben, dass die Kölner zu den sportlichen Attraktionen der Staffel Süd-West gehören. „Das freut uns sehr“, sagt Stark. „So eine tolle Kulisse spornt zusätzlich an, obwohl das Gros der Fans gegen uns ist.“
Die aus der ablehnenden Haltung des gegnerischen Publikums resultierenden Pfiff hat sich der LSC mit sieben Siegen nacheinander redlich verdient, zum Favoriten erhebt ihn seine Serie aber noch lange nicht. Spitzenreiter Krefeld ist nach wie vor ungeschlagen, hat erst einen Punkt abgegeben und steht vor dem Sprung in die Zweite Bundesliga.
Angstgegner, wie es die Longericher noch zu Beginn der gemeinsamen Drittligazeit in den Jahren 2018 und 2019 waren, gibt es für die HSG offenbar nicht mehr. „Wir sind klarer Außenseiter und werden eine fantastische Leistung benötigen, wenn wir dort einen Punkt holen, oder sogar gewinnen wollen“, erklärt Stark. Er betont aber auch: „Ich traue meinen Jungs zu, dass sie über sich hinauswachsen. Wir werden auf jeden Fall krass kämpfen.“
Was die Kölner aus der Außenseiterrolle heraus zu leisten imstande sind, haben sie nicht erst beim 40:27 beim Tabellenzweiten Gelnhausen bewiesen, auch in der vergangenen Saison brachten sie den souveränen Aufsteiger TV Ferndorf mit einem Remis in Verlegenheit.
Um ein ähnlich überraschendes Ergebnis zu erzielen, müsste der LSC wohl nicht nur in Hochform, sondern auch in Bestbesetzung antreten. Doch Jonas Kämper, der mit 90 Treffern beste Feldtorschütze der Staffel, wird den Kölnern wohl nicht zur Verfügung stehen. Er hat aufgrund einer Schulterprellung in den vergangenen zehn Tagen nicht trainieren können und wird deshalb das reizvolle Duell mit dem ebenfalls 90 Mal aus dem Feld erfolgreichen Krefelder Jörn Persson verpassen.
Doch selbst der Ausfall des Leistungsträgers kann den Enthusiasmus von Stark kaum trüben. „Wir schwimmen auf einer Riesen-Euphoriewelle. Wir gehen mit breiter Brust, viel Rückenwind und ganz ohne Druck ins Spiel“, versichert der Coach. Das breite Grinsen kommt zum Spielbeginn von allein dazu.