Im letzten Heimspiel der ELF-Saison zeigen die Kölner Footballer in der zweiten Halbzeit eine indiskutable Leistung.
FootballCologne Centurions müssen nach 7:57 gegen Paris ihre Playoff-Hoffnungen begraben
Mit einer indiskutablen Leistung in der zweiten Halbzeit haben sich die Cologne Centurions am Sonntag im letzten Heimspiel der Saison in der European League of Football (ELF) von den Fans im Südstadion und endgültig von ihren minimalen Playoff-Hoffnungen verabschiedet.
Nach einer frühen 7:0-Führung unterlagen die im Vergleich zur Vorwoche kaum wiederzuerkennenden Kölner den Paris Musketeers auch in der Höhe völlig verdient mit 7:57 (7:7; 0:9; 0:21; 0:20).
Trainer Jag Bal versucht, die Cologne Centurions wachzurütteln
Weil es in der Vorwoche wegen eines technischen Problems keine Verpflegung im Stadion gegeben hatte, spendierten die Centurions allen Fans vor dem Spiel vom Einlass bis zum Kickoff reichlich Freibier. Unten auf dem Rasen zeigten sich die Spieler anschließend ebenfalls in Geberlaune und verteilten nach vielversprechendem Beginn und einem Touchdown von Quarterback Isaiah Weed zur 7:0-Führung (Zusatzpunkt Jens Appelt) jede Menge Gastgeschenke.
Anders als am vergangenen Sonntag, als die Centurions einen 21-Punkte-Rückstand gegen Frankfurt mit einer fulminanten Aufholjagd in einen Sieg verwandeln konnten, gelang ihnen dieses Mal nach dem Rückstand überhaupt nichts mehr. Zur Pause hatte Headcoach Jag Bal aufgrund des 7:16 schon reichlich Redebedarf, zumal seine Mannschaft trotz fünf Yards mehr Raumgewinn das Spiel aus der Hand zu geben drohte.
Der Cheftrainer wartete mit seiner Halbzeit-Ansprache gar nicht erst ab, bis seine Spieler die Umkleidekabine erreicht hatten, sondern nutzte schon den Gang dorthin, um sein Team wachzurütteln.
Nach dem Wiederanpfiff kam es aber dann noch schlimmer für die Kölner. Vor allem in Angriff waren die Centurions an Harmlosigkeit nicht zu überbieten und stellten mit nur 50 erzielten Yards in Halbzeit zwei einen Negativrekord auf. Auf insgesamt fünf Ballverluste – darunter vier von Spielmacher Weed und einen von Bijan Harris – summierten sich die Turnovers. Die Musketeers ließen sich nicht zweimal bitten und nutzten die auf dem Silbertablett präsentierten Chancen eiskalt aus. Je zwei Touchdowns von Chris Voumo, Austin Mitchell und Rémi Bertellin und je ein Touchdown von Zach Edwards und Fabian Larose schraubten das Ergebnis gegen die überforderte Defensive der Centurions immer weiter in die Höhe.
Cologne Centurions steht ein personeller Umbruch bevor
Der Kölner Anhang hatte sich Mitte des dritten Viertels nach einem 23 Punkte Rückstands wohl schon mit der nächsten deutlichen Niederlage seines Teams abgefunden, unterstützte die Spieler aber bis zum bitteren Ende tapfer und lautstark mit kölschem Liedgut. Letztlich bewahrte der Schlusspfiff die Centurions wenigstens vor einer noch größeren Pleite. Ihre letzten beiden Saisonspiele muss das Team von Jag Bal in Hamburg und in Fehervar absolvieren. Im kommenden Jahr dürfte erneut ein personeller Umbruch anstehen, zumal die Eigentümer der Centurions auch mit der diesjährigen Bilanz sicher nicht zufrieden sein werden.