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Jahresauftakt missglücktKölner Haie verlieren 3:4 gegen Iserlohn Roosters

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Eishockeyspieler stehen nah beieinander vor einem Tor mit einem weiteren Spieler.

Nach Penaltyschießen verloren die Kölner Haie das erste Heimspiel des Jahres.

„Heute hat die Chancenverwertung den Unterschied gemacht“, sagte Justin Schütz nach dem verlorenen NRW-Duell in Köln Deutz.

Der Start ins neue Jahr ist den Kölner Haien misslungen. Gegen das Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga aus Iserlohn verloren sie mit 3:4 (1:2,0:1,2:0) nach Penaltyschießen.

Einmal konnte der junge Hakon Hänelt den Roosters-Stürmer Taro Jentzsch im Shootout kontern, dann reichte dessen zweiter Treffer zum Extrapunkt für die Gäste. „Heute hat die Chancenverwertung den Unterschied gemacht“, sagte Justin Schütz nach dem verlorenen NRW-Duell. Dass er selbst zwei Tore in der regulären Spielzeit beigesteuert hatte, tilgte seine Enttäuschung nicht: „Tore sind immer schön, aber es ist wichtiger, dass wir mehr als einen Punkt hier zuhause holen“, sagte der zuvor angeschlagene Angreifer einen Tag nach Neujahr.

Kölner Haie müssen doch ohne Patrick Sieloff auskommen

Schon vor dem Eröffnungs-Bully war in der Lanxess-Arena eine spannende Frage zu klären. Nämlich, ob für den zum Jahreswechsel nachverpflichteten Verteidiger Patrick Sieloff rechtzeitig alle lizenztechnischen Formalitäten geklärt werden können.

Der 29-jährige US-Amerikaner hatte schon in der Saison 2021/22 für den KEC gespielt und war zuletzt vereinslos. Zusammen mit Nick Aichinger hatte sich der Linksschütze in den Katakomben der Arena sogar warm gemacht, um bei einem Last-minute-Eingang der Spielberechtigung bereit zu sein. Das Sieloff-Comeback musste aber auf das Freitagsspiel gegen München verschoben werden und so starteten die Kölner personell genauso ins neue Jahr, wie sie das alte beim 0:1 gegen die Adler Mannheim beendet hatten.

Justin Schütz trifft nach auskurierter Knieverletzung

Dass Justin Schütz drei Tage nach seiner Knieverletzung in der Kurpfalz rechtzeitig fit geworden war, zahlte sich früh aus. Der Stürmer wurde von Gregor MacLeod bedient und traf zum 1:0 (3.). Die Führung hätten die Haie mit guter Energie ausbauen können. Brady Austin traf aber nur den Pfosten (5.) und auch im ersten Powerplay blieben einige Chancen ungenutzt (8.). Anstatt 2:0 stand es dann plötzlich 1:1: Eric Cornel erwischte Tobias Ancicka eiskalt mit einem Distanzschuss, durch die Beine von KEC-Verteidiger Andrej Sustr, im langen, linken Eck (9.).

Der Ausgleich aus dem Nichts beflügelte die Gäste. Nachdem Andrew LeBlanc freistehend vor Goalie Ancicka genauso gescheitert war (12.), wie Alexandre Grenier auf der Gegenseite an An-dreas Jenike (13.), schaffte Brandon Gormley die komplette Wende. Im ersten Rooster-Powerplay nutzte er seinen Freiraum zentral zum 1:2 (17.). Das Mitteldrittel konnten die Haie in Überzahl eröffnen und trafen nach vier Sekunden durch Grenier gleich die Latte (21.).

Haie kommen defensiv ins Schwimmen

In der Folge präsentierten sich die DEL-Schlusslichter vom Seilersee aber wehrhaft, ließen selbst keine klaren Chancen zu und schockten den KEC mit dem nächsten Gegentreffer. Maciej Rutkowski zielte ganz genau ins rechte obere Eck zum 1:3 (27.). Anicicka war machtlos und konnte sich wenig später doch wieder auszeichnen. Michael Dal Colle kurvte durch die löchrige Defensive und fand erst im Kölner Goalie seinen Meister (29.).

Ohne den neuen Abwehrmann Sieloff, sowie die verletzten Nick Bailen und Maximilian Glötzl schwammen die Haie defensiv und wählten den Angriff als beste Verteidigung. Tim Wohlgemuth brachte den Puck aber ebenso wenig im Tor unter (32.), wie Grenier in mehreren Überzahl-Situationen (35.).

Goalie Andreas Thuresson lieferte eine starke Leistung für die Roosters

So mussten die Hausherren in ihrem Parade-Drittel ein dickes Brett bohren, um den Fehlstart in 2024 zu vermeiden. Dass sie das beste Team der Liga im Schlussabschnitt sind (52 Tore in 34 Spielen), zeigten sie aber erst mit Verspätung: Zunächst musste Ancicka das 1:4 erst gegen John Broda und Tyler Boland verhindern (45.). Dann verwertete Schütz den No-look-Pass von Grenier zum 2:3 und besorgte den Haien ihr Momentum (54.).

Den Doppelpack seines Teamkollegen hätte Maxi Kammerer im Eins-gegen-Eins mit Andreas Jenike krönen können, scheiterte aber am Gäste-Goalie (55.). Andreas Thuresson weckte die 16863 Zuschauer aber endgültig, als er von links quer durch den Torraum zum 3:3 zog (56.). So erzwang er die Verlängerung, die nach einer Strafe gegen ihn aber torlos verlief.

Kölner Haie: Ancicka; Austin, Müller; Sustr, Dietz; Aichinger, Sennhenn; Storm, McIntyre, Wohlgemuth; Thuresson, Aubry, Kammerer; Gre-nier, MacLeod, Schütz; Hänelt, Proft, Lindner. SR.: Schrader/Anderson. Zuschauer: 16.863. Tore: 1:0 Schütz (2:27/Grenier, MacLeod), 1:1 Cornel (8:38), 1:2 Gormley (16:39/PP1), 1:3 Rutkowski (26:44), 2:3 Schütz (53:40/Grenier, MacLeod), 3:3 Thuresson (55:57/MacLeod), 3:4 Jentzsch (PEN). Strafzeiten: Köln 6, Iserlohn 8.