Die Kölner Haie haben schon wieder ein Heimspiel verloren. Gegen Adler Mannheim verpasste der KEC den Sprung auf Platz fünf.
Heimschwäche hält anKölner Haie verlieren gegen die Adler Mannheim
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Vier Tore durften die Haie gegen Mannheim bejubeln. Das reichte aber nicht zum Sieg.
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Kari Jalonen verschwand mit versteinerter Miene zügig in den Katakomben der Lanxess-Arena. Eigentlich wollte der Coach der Kölner Haie im Kampf um das Heimrecht in den Playoffs an die Adler Mannheim heranrücken, doch nach intensiven und spektakulären 60 Minuten verloren die Rheinländer am 43. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 4:7 gegen die Adler.
Durch die zwölfte Heimniederlage vergrößerte sich der Abstand auf die drittplatzierten Kurpfälzer auf sieben Punkte. Zumindest der Vorsprung auf Rang sieben bleibt komfortabel. So brauchen die Haie nicht im Panikmodus in die anstehende Länderspielpause gehen.
Kölner Haie verlieren gegen Mannheim - Sieben Gegentore sind zu viele
Aber der Frust war am Sonntagnachmittag trotzdem groß. „Wenn man sieben Gegentore kassiert, ist es natürlich schwer, ein Spiel zu gewinnen. Es war ein wildes Spiel, extrem offen mit Chancen und Fehlern auf beiden Seiten“, analysierte Maximilian Kammerer nach der Heimniederlage. „Wir wollten eigentlich den Schwung aus dem Sieg von Ingolstadt mitnehmen, aber Mannheim hat die Möglichkeiten besser verwertet. Das ist extrem bitter.“
Die Begegnung brauchte nur wenige Sekunden, um auf Temperatur zu kommen. Das lag am drittschnellsten Treffer in der DEL-Geschichte. Leon Gawanke hatte bereits nach sieben Sekunden für die Adler getroffen und dabei Tobias Ancicka mit einem Schuss überrascht. Zuvor hätte Veli-Matti Vittasmäki klären können, doch der Versuch des Finnen landete beim Mannheimer Verteidiger, der seinen dritten Saisontreffer besorgte.
Köln kam nach dem Schock schwer in Gang, profitierte aber von einer Traumkombination der ersten Sturmformation. Gregor MacLeod bediente Alexandre Grenier mit einem Zuckerpass durch die Beine eines Adler-Abwehrspielers und der Kanadier erzielte mit einem Rückhandlupfer den überraschenden Ausgleich (7.).
„Das hat die Reihe richtig gut gemacht, aber dafür ist sie ja auch bekannt“, sagte Maximilian Glötzl. „Wir mussten zuvor erst einmal das 0:1 verdauen. Das war ein Wachrüttler.“
Kölner Haie: 4:7 gegen Mannheim – Brady Austin trifft zum 2:2
Doch die Freude bei den Fans und den Haien in der ausverkauften Lanxess-Arena währte nur drei Minuten. Jan-Luca Sennhenn und Juhani Tyrväinen saßen auf der Strafbank, als erneut Gawanke in doppelter Überzahl zuschlug. Der Nationalspieler überwand Ancicka mit einer Direktabnahme in die kurze Ecke.
Doch Köln schaffte noch vor der ersten Sirene den erneuten Ausgleich. Brady Austin nutzte ein Durcheinander in der Mannheimer Defensive zum 2:2, nachdem Kammerer den Puck perfekt aufgelegt hatte.
Auch im zweiten Abschnitt gab es keine Momente zum Verschnaufen. Mannheim ging in Führung, die Haie antworteten. Zunächst brachte Luke Esposito die Gäste im Powerplay erneut in Fronst, für die Antwort sorgte Grenier für das 3:3 mit einem präzisen Handgelenksschuss in dien lange Ecke. Dabei verbuchte Otso Rantakari bei seinem Heimdebüt für den KEC einen Assistpunkt.
Mannheim jedoch die Lücken in der Kölner Abwehr konsequenter als der KEC auf der andren Seite. Lukas Käble profitierte davon, dass er vor dem Tor allein gelassen worden war zum 4:3, nach dem vierten Ausgleich durch ein sehenswertes Solo von Justin Schütz gelang Kristian Reichel das 5:4 für die Adler, nachdem sich Mark Michaelis gegen drei Kölner durchgesetzt hatte.
Kölner Haie verlieren gegen Adler Mannheim: „Zu viele Turnover geleistet“
Nach dem fünften Gegentor nahm Haie-Coach Jalonen seinen Torwart vom Eis und stellte Mirko Pantkowski für Ancicka zwischen die Pfosten. Es war der erste Einsatz des 26-Jährigen seit dem 19. Dezember 2024. Doch auch der frühere Düsseldorfer konnte nicht verhindern, dass die Adler durch Ryan MacInnis das halbe Dutzend Tore vollmachten.
Köln gab nicht auf, versuchte verzweifelt den Anschluss zu markieren. Doch Mannheim zeigte sich in der letzten Viertelstunde sehr kompakt in der Defensive. Auch als Jalonen vier Minuten vor dem Ende volles Risiko ging und Pantkowski für einen weiteren Stürmer vom Eis nahm, konnten sich die Kölner keine großen Möglichkeiten mehr herausarbeiten.
McInnis entschied die Begegnung mit einem Schuss ins leere Tor zum 7:4. So sicherten sich die Kurpfälzer im vierten Duell den zweiten Erfolg gegen die Haie. „Es war ein Spiel zweier starker Mannschaften auf einem hohen Niveau. Leider haben wir uns zu viele Turnover geleistet und verloren. Deshalb kann ich mich über meine Tore nicht freuen“, erklärte Grenier.
Statistik:
Kölner Haie: Ancicka, Pantkowski (ab 34:14); Vittasmäki, Rantakari; Sennhenn, Almqvist; Müller, Austin; Glötzl; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Niedenz, Tyrvainen, Tuomi; Wohlgemuth, Currie, Münzenberger. Schiedsrichter: Frano, Pálkövi – Zuschauer: 18.600. Tore: 0:1 Gawanke (00:07), 1:1 Grenier (06:24, MacLeod), 1:2 Gawanke (09:14/5:3), 2:2 Austin (14:00, Kammerer, Schütz), 2;3 Esposito (22:54/5:4), 3:3 Grenier (27:43/Rantankari/MacLeod), 3:4 Käble (30:47), 4:4 Schütz (33:04), 4:5 Reichel (34:14), 4:6 MacInnis (41:13), 4:7 McInnis (58:26). Strafminuten: Köln 11 plus Spieldauer Tyrväinen, Mannheim 8.