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KEC nach 3:8-KlatscheKölner Haie knabbern an der Pleite – Hoffnung auf Neuzugang

Lesezeit 3 Minuten
Chefcoach Uwe Krupp hat richtig gesehen: Auf der Anzeigetafel in Ingolstadt stand am Dienstag ein 3:8 aus Sicht der Kölner Haie.

Chefcoach Uwe Krupp hat richtig gesehen: Auf der Anzeigetafel in Ingolstadt stand am Dienstag ein 3:8 aus Sicht der Kölner Haie.

Fehlerhafte Haie kassieren beim 3:8 in Ingolstadt ihre höchste Saisonniederlage. Dabei waren die Bedingungen im Vorfeld eigentlich bestens.

Um die 3:8-Klatsche in Ingolstadt zu verarbeiten, erinnerte sich Uwe Krupp an seine eigene, aktive Eishockey-Karriere. „Einer meiner Coaches hat mir mal gesagt, dass man sein Team niemals bewerten oder einschätzen soll, nach einem schlechten Tag“, meinte der Trainer der Kölner Haie nach der höchsten Saisonniederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

In Oberbayern war der KEC eigentlich unter besten Voraussetzungen auf die Panther getroffen. „Am Sonntag hatten wir unser bestes Saisonspiel beim 4:2“, befand Krupp, „jetzt waren es einfach zu viele Reifenplatzer.“ Nicht nur Alex Roach, der nach München auch am Dienstag den Vorzug vor dem nicht mehr gesperrten Maximilian Glötzl erhalten hatte, sondern alle 20 KEC-Profis waren in der Saturn Arena nicht auf der Höhe und konnten dem neuen DEL-Zweiten kaum Paroli bieten. Ob es nun an einigen, gesundheitlich angeschlagenen Spielern im KEC-Lineup lag oder an der Qualität der Hausherren. Das Krupp-Team kassierte die meisten Gegentreffer zu ungünstigen Zeitpunkt und drei Mal nach Videobeweis zu Gunsten der Schanzer. „Wir hatten zum ersten Mal in der Saison so ein Spiel. Dass meine Jungs frustriert sind, steht ihnen zu. Wir müssen das abhaken und wissen natürlich, was wir besser machen müssen“, stellte der KEC-Coach klar. Zum Rundumschlag wollte er nicht ausholen. Wohl wissend, dass seine Schützlinge viel zu oft überlaufen wurden, nicht genügend Pucks vor das gegnerische Tor gebracht hatten und das Scheibenmanagement in der neutralen Zone ebenfalls mangelhaft war.

Verpatzte Chancen sorgen für viel Frust

So konnte Ingolstadts Frederik Storm schon nach 69 Sekunden zum 0:1 treffen. Zum gebrauchten Tag gehörten im ersten Drittel dann auch die Videobeweis-Gegentreffer von Mirko Höfflin zum 0:2 (12.) und Marko Friedrichs 0:3 mit dem Schlittschuh (17.). Frust kam im eigenen Lager vor allem auf, weil die Hoffnung auf eine Wende immer wieder selbst zerstört wurde. Nach David McIntyres 1:3 (19.) konnte Tye McGinn gleich zu Beginn des zweiten Drittels nach einem Kölner Aufbaufehler zum 1:4 treffen (22.). Landon Ferraros selbst erarbeitetes 2:4 (23.) wurde dann durch Ty Ronnings 2:5 konterkariert (40.). Der zweite Unterzahltreffer kurz vor der letzten Pausensirene war noch kein Beinbruch. Schwerer wog die nächste verschlafene Anfangsphase im Schlussdrittel. Wegen eines Notarzt-Einsatzes begann dieses mit zehnminütiger Verzögerung. Während der betroffene Zuschauer unter Applaus von den Rängen auf der Trage den „Daumen hoch“ zeigen konnte, gingen für den KEC gleich zwei Daumen runter: Jerome Flaake überwand den nach zweimonatiger Verletzungspause für Mirko Pantkowski zwischen die Pfosten gekommenen Oleg Shilin nach 29 Sekunden. 15 Sekunden nach dem 2:6 ließ Friedrich den siebten Panthers-Treffer folgen (41.).

Möglicher Neuzugang für die Verteidigung

Da die Partie schon 19 Minuten vor dem Ende entschieden war, konnte Uwe Krupp früh mit der gedanklichen Analyse beginnen. Diese ergab, dass seine ausgebremste Top-Offensive mit Andreas Thuresson, Louis-Marc Aubry und Maxi Kammerer nicht entschlüsselt worden war. „Dass der Gegner diese Reihe früh attackiert, ist nicht zum ersten Mal vorgekommen. Auch für die drei Jungs war es ein gebrauchter Tag.“ Um im Endspurt der Hauptrunde noch flexibler zu sein, könnte der Tabellensiebte vor dem Sonntagsspiel beim direkten Konkurrenten Bremerhaven (14 Uhr, Magenta Sport) nochmal auf dem Transfermarkt tätig werden. In der Nacht auf Donnerstag endete die Wechselfrist. Krupp hatte durchblicken lassen, dass in der Verteidigung nachgebessert werden sollte. Nachdem der heißeste Kandidat Joe Morrow beim Schweizer HC Davos vorgestellt wurde, bleibt abzuwarten, ob eine andere Lösung finanziell umsetzbar ist.