Neuzugang Otso Rantakari beeindruckt bei den Kölner Haien als Offensiv-Verteidiger und hofft auf stärkere Powerplays.
Kölns neuer Hai Otso Rantakari„Ein Ort, an dem ich länger sein könnte“

Letzter Neuzugang in dieser Saison bei den Kölner Haien: der finnische Verteidiger Otso Rantakari.
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Ereignisreich, fast hektisch waren die ersten beiden Wochen für Otso Rantakari in Köln. „Es war ankommen in der neuen Stadt, viele Spiele, Reisen, Training und erst jetzt kann ich ein bisschen relaxen, mich niederlassen und werde dann bereit sein für den Rest der Saison“, sagt der neue, finnische Verteidiger der Kölner Haie mitten in der Länderspielpause.
Tatsächlich lassen einige Faktoren vermuten, dass der finnische Eishockey-Pilger nach Stationen in Österreich, Schweden, der Schweiz, Russland, bei den Augsburg Panthern und zuletzt in seiner Heimat bei Vassan Sport, wo er im November suspendiert wurde, nun eine geraume Zeit am Rhein bleiben könnte. „Köln erscheint wie ein Ort, an dem ich für länger sein könnte“, sagt der angriffslustige Verteidiger, der zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat.
Blitzstart beim KEC für Rantakari
Rantakari erklärt gerne seinen Blitzstart beim KEC mit einem Tor und zwei Assists in den ersten drei Spielen: „Nicht nur die Organisation kümmert sich sehr gut um alles, auch im Team gibt es viele tolle Jungs. Der Coach ist finnisch, also konnte ich das System schnell verinnerlichen.“
Dabei spielten auch zwischenmenschliche Faktoren eine Rolle: Schließlich kennt er Goalie Julius Hudacek beziehungsweise dessen Bruder Libor aus seiner KHL-Zeit bei Neftekhimik Nizhnekamsk und spielte auch mit Brady Austin und Veli-Matti Vittasmäki in Finnland zusammen. „Es fühlt sich so an, wie früher“, beschreibt der Rechtsschütze die spezielle On- und Off-Ice-Verbindung zu Vittasmäki: „Wir haben schon in Tappara zusammen verteidigt und wissen einfach was der andere macht, wohin er passt, wie er spielen will. Da gibt es kein Nachdenken, sondern nur das Tun.“
So konnten es die Haie schaffen, als zweites Team der Saison, einen Sieg beim EHC Ingolstadt mitzunehmen. Das 4:1, mit einem Rantakari-Treffer und einer Vorlage für Gregor MacLeod, führt er zurecht als Blaupause an. „Da hat man gesehen, dass wir gute Goalies, gute Defensiv-Männer und gute Angreifer haben. Wenn wir zusammen als Team in unserem System spielen, können wir mit jedem Team mithalten“, sagt er in Gedanken an den Erfolg vom 31. Januar. Dass es zwei Tage später, bei seinem Heimdebüt in der Lanxess-Arena, das 4:7 gegen Mannheim setzte, ändert nichts an der positiven Sichtweise. „Man kann nicht in jedem Spiel sein bestes Hockey spielen“, hält der Routinier fest und ergänzt: „Aber es ist natürlich nicht okay, so viele Gegentore zu kassieren. Daraus müssen wir lernen.“
Offensiv-Verteidiger mit hartem Schuss
Als gut skatender Offensiv-Verteidiger mit einem harten, präzisen Schuss wurde Rantakari geholt, weil den Kölnern ein Rechtsschütze in der Verteidigung fehlte und um das schwache Powerplay zu beleben. Mit 22 Toren aus 119 Überzahl-Situationen zieren die Kölner diesbezüglich das Ende der Tabelle in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und müssen es in den restlichen neun Hauptrunden-Spielen besser machen. „Wir haben noch etwas Zeit, aber wenn es in die Playoffs gehen soll, muss das Powerplay und auch das Penaltykilling on fire sein“, weiß der Neuzugang, „so werden die engen Spiele entschieden“.
Der 31-Jährige konnte bei seinen ersten drei Einsätzen seinen Teil auch noch nicht wie gewünscht beitragen. Nun sieht er die Zeit aber gekommen: „Normalerweise ist es im Hockey so, dass wenn das Powerplay nicht funktioniert, es mit einfachem Spiel besser werden kann“, fordert der Finne eine weniger komplizierte Herangehensweise. „Wenn wir einfache Pässe spielen und Schüsse nehmen, sobald sich die Chance ergibt, werden wir belohnt. Das müssen wir nach der Nationalmannschaftspause beachten“.
Bis zum nächsten Punktspiel am 14. Februar in Straubing werden sie sich beim Tabellensechsten „etwas ausruhen“. „Danach haben wir dazu keine Möglichkeit mehr. Wenn alle zurück sind, müssen wir bei 100 Prozent sein“, fordert Otso Rantakari, „wir brauchen ein hohes Energielevel und müssen bereit für die höchste Intensität sein. Im Februar starten die Playoffs vor den Playoffs.“