Auch Parker Tuomie fehlt den Kölner Haien am Freitag in Straubing: Trainer Kari Jalonen muss improvisieren.
KEC gegen StraubingDie Ausfall-Serie bei den Kölner Haien kommt zur Unzeit
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Fehlt in Straubing: Haie-Angreifer Parker Tuomie (r.).
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Als wären die Offensivreihen bei den Kölner Haien durch die Ausfälle von Alexandre Grenier und Juhani Tyrväinen nicht schon ausgedünnt genug, erwischte es kurzfristig auch noch Parker Tuomie. Der Angreifer wäre gerne an seine alte Wirkungsstätte nach Straubing zurückgekehrt, um den Tigers am Freitagabend (19.30 Uhr, Magenta Sport) im Kampf um den direkten Einzug ins Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den nächsten Dämpfer zu versetzen. Ein viraler Infekt bremst den Flügelstürmer allerdings aus. So fehlen dem KEC im Hauptrunden-Endspurt nicht nur der frisch operierte Top-Angreifer Grenier und der gesperrte Tyväinen. Dessen Reihenpartner Tuomie ist die dritte gestandene Offensivkraft, wegen der der Kader umgebaut werden muss.
Straubing trennt sich von langjährigem Trainer Tom Pokel
Weil die Haie nach zuletzt drei Siegen, aber auch zwei Niederlagen die Top-Sechs sichern und die Konkurrenten Schwenningen und Straubing weiter distanzieren wollen, kommen diese Ausfälle zur Unzeit. Sie bieten aber auch Chancen: Mit Hakon Hänelt (21) wurde ein Talent von Kooperationspartner Bad Nauheim zurückbeordert. Auch Marco Münzenberger (19), Robin Van Calster (21) und Elias Lindner (23) können sich nun verstärkt zeigen. Vergleicht man allerdings das Scoring von Grenier (37 Punkte), Tyvräinen (20) und Tuomie (18) mit den bisherigen Errungenschaften der jungen Garde, wird die Herausforderung klarer. Van Calster führt das interne Talente-Ranking mit drei Vorlagen an, Münzenberger erzielte sein erstes (und bisher einziges) DEL-Tor im September gegen Berlin, Lindner und Hänelt warten noch auf die ersten Saisonpunkte. In jedem Fall muss Kari Jalonen nach der zweiwöchigen Länderspielpause improvisieren. Am Pulverturm holte seine Mannschaft im vergangenen November einen 2:1-Sieg und möchte sich nun für die darauffolgende 3:4-Heimschlappe gegen Straubing revanchieren.
Hudacek blickt auf Duell zurück
Beste Erinnerungen an das erste Duell mit den Tigers hat Julius Hudacek. Der Goalie war im Oktober gerade erst nach Köln gewechselt und feierte beim 2:0 in der Lanxess-Arena gleich einen Shutout. Viereinhalb Monate später kann sich der Routinier nicht mehr sicher sein, ob er im letzten Aufeinandertreffen mit dem Vorjahres-Halbfinalisten zwischen den Pfosten stehen wird. Schließlich kehrte im Januar Tobias Ancicka nach seiner Handverletzung zurück und auch Mirko Pantkowski hat Ansprüche auf die Nummer eins. Spätestens wenn die Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale unter Dach und Fach gebracht ist, sollte eine Torhüter-Entscheidung gefallen sein.
Durch den Grenier-Ausfall passt die Anzahl von Import-Lizenzen aktuell wieder zu der von ausländischen Kader-Mitgliedern. Um diese Baustelle aber dauerhaft zu schließen, wäre die Einbürgerung von Louis-Marc Aubry Gold wert. Die Haie machen sich durchaus Hoffnungen, dass der Antrag von der zuständigen Behörde noch vor den Playoffs abgearbeitet wird und Aubry dann unter deutscher Staatsbürgerschaft spielen kann.
Ob mit oder ohne offene Kontingentstelle fordert Moritz Müller vollen Fokus auf die Spiele am Freitag in Straubing und am Sonntag (16.30 Uhr, Lanxess Arena) zuhause gegen die Düsseldorfer EG. In Straubing wurde der langjährige Cheftrainer Tom Pokel kürzlich durch Craig Woodcroft ersetzt. Für den Haie-Kapitän bedeutet dies viele Fragezeichen: „Es ist immer schwer, auf eine Mannschaft zu treffen, die gerade einen Trainerwechsel hatte“, kann der Verteidiger die Auswirkungen auf die Spielweise der Tigers nur schwer greifen und ergänzt deswegen: „Umso mehr sind wir darauf aus, uns auf unser Spiel zu konzentrieren und zu versuchen, ein gutes Auswärtsspiel abzuliefern.“