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Kölner HaieAlmquist-Strafe kostet das Momentum

Lesezeit 3 Minuten
v. li. im Zweikampf Daniel Schmölz / Schmoelz ERC Ingolstadt und Jan Luca Sennhenn Koeln

Haie-Verteidiger Jan Luca Sennhenn (r.) im Zweikampf mit Ex-Hai Daniel Schmölz

Die Kölner Haie hadern mit ihrer dritten Saisonniederlage gegen den ERC Ingolstadt.

Parker Tuomie stand noch unter Schock. „Das war sehr unglücklich. Ingolstadt ist ein brutal starkes Team und hat das ganze Spiel über viel Druck gemacht. Wir haben dagegengehalten und ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Am Ende sind ihre Schüsse dann durchgegangen“, ärgerte sich der Stürmer der Kölner Haie kurz nachdem sein Team dem Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in letzter Minute mit 4:5 unterlegen hatte.

Der Neuzugang aus Straubing hatte am Sonntag im zweiten Drittel selbst noch das dann wahrscheinlich entscheidende 4:1 für die Haie verpasst. Womöglich war der Ärger des wieder einmal glücklosen Stürmers auch deshalb so groß. So hatten die Kölner nach 40 Minuten nur 3:1 geführt.

Gelungenes Comeback von Tobias Ancicka

Was allemal bemerkenswert war, weil das Team von Trainer Kari Jalonen gegen den besten Angriff der DEL mehr mit Defensivarbeit beschäftigt waren, als mit der eigenen Offensive und die Panther erfolgreich in Schach hielt. Das war ein Verdienst der konzentrierten Arbeit und von Tobias Ancicka. Der junge KEC-Goalie feierte fast vier Monaten nach seiner Handverletzung endlich sein Comeback und hielt seinen Kasten bis auf das unglückliche 1:0 von Noah Dunham (4.) sauber.

Die Haie führten nach zwei Drittel auch, weil sie neben ihrer vorzüglichen Defensivleistung im Angriff Effizienz zeigten. Justin Schütz (9.) mit seinem zwölften Saisontreffer, Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki (15.) und Josh Currie (34.) nutzten drei der wenigen Kölner Chancen.

Entscheidend für den Wechsel des Momentums dürfte die Strafe gegen Haie-Verteidiger Adam Almquist zwei Sekunden vor der zweiten Pause gewesen sein. Eine umstrittene Entscheidung der Schiedsrichter Martin Frano und Seedo Janssen, den ein strafwürdiges Halten des Schweden war kaum zu erkennen.

Wir haben uns gesagt, dass das letzte Drittel aktuell unser stärkstes ist. das haben wir dann auch gezeigt.
Daniel Schmölz, Torschütze ERC Ingolstadt

Ingolstadt nutzte die Drittelpause, um sich auf das Powerplay und die eigene Stärke im Schlussabschnitt einzuschwören. „Wir haben uns gesagt, dass das letzte Drittel aktuell unser stärkstes ist. Das haben wir dann auch gezeigt“, sagte Daniel Schmölz. Der Ex-Haie-Stürmer, der schon beim 5:2-Erfolg des ERC am 22. November in Köln getroffen hatte, nutzte die Almquist-Strafe zum 2:3-Anschlusstreffer (42.) Austen Keating glich fünf Minuten später aus (47.).

Den Haien nützte auch die erneute Führung durch Frederik Storms zwölftes Saisontor nichts (54.), denn Philipp Krauß benötige nur 14 Sekunden, um wieder auszugleichen. 39,5 Sekunden vor dem Ende war es dann Ingolstadts Topscorer Alex Breton, der die Saturn-Arena mit dem 5:4-Siegtreffer zum Beben brachte. „Wir haben in den jüngsten Spielen in den entscheidenden Momenten immer einen sehr guten Job gemacht. Diesmal waren wir bei den Bullys, in Unterzahl und beim entscheidenden Tor nicht so präsent und gut wie zuletzt. Ingolstadt hat die Klasse, um das auszunutzen“, analysierte Kari Jalonen die bittere Niederlage.

Es waren Kleinigkeiten. Wir haben einige Sachen nicht mehr richtig gemacht und haben deshalb verloren.
Moritz Müller, Kapitän Kölner Haie

„Wir waren lange gut im Spiel und haben geführt. Leider haben wir das Spiel am Ende noch aus der Hand gegeben. Es waren Kleinigkeiten. Wir haben einige Sachen nicht mehr richtig gemacht und haben deshalb verloren“, ärgerte sich KEC-Kapitän Moritz Müller über die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel gegen Ingolstadt.

Die Haie verpassten durch die Niederlage Platz vier in der Tabelle zu festigen und den Vorsprung auf die Verfolger Mannheim (1:4 in Nürnberg) und München (0:6 in Schwenningen) auszubauen. Vor der nächsten Partie am Freitag in Schwenningen gab Kari Jalonen seinem Team erst einmal frei, um durchzuatmen.