Adam Almquist ist vor der Saison von RB München zu den Kölner Haie gewechselt. Gegen Mannheim hat er sein erstes Tor erzielt.
Kölner HaieAdam Almquist weiß, wie sich Erfolg anfühlt
Nachdem der Puck seinen Schläger verlassen hatte, verlor Adam Almquist das Spielgerät erstmal aus den Augen. „Ich konnte kurz nicht sehen, wohin er fliegt“, beschreibt der Verteidiger der Kölner Haie die entscheidende Szene im Heimspiel gegen Mannheim, „dann habe ich aber gesehen, dass er reinfliegt und war glücklich.“ Der im Sommer von RB München gekommene Schwede erklärt dann die Bedeutung seines ersten Treffers im KEC-Trikot: „In so einem engen Spiel war das 3:1 wichtig. Wir konnten etwas durchatmen.“
Tatsächlich war Almquists erfolgreicher Direktschuss in Überzahl der Brustlöser für die unsicher gestarteten Haie. Nach dem 2:6 gegen die Eisbären Berlin sah der zwölffache Nationalspieler das 3:1 als Konsequenz einer schnellen Weiterentwicklung: „Wir hatten den Rückschlag gegen Berlin und mussten gegen Mannheim mehr leisten. Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es natürlich noch Dinge gibt, an denen wir arbeiten müssen.“
Schwedischer Verteidiger lobt Coach Kari Jalonen
Persönlich stand der Partner des finnischen Neuzugangs Veli-Matti Vittasmäki im Vergleich zum Berlin-Spiel zwar vier Minuten weniger auf dem Eis (15:59 Minuten), leistete aber in den Specialteams besonderes: 90 Sekunden in Unterzahl und vor allem seine 3:16 Minuten im Powerplay halfen, die Mannheimer auf ein niedrigeres Energielevel zu ziehen. „Es ging darum, fokussiert zu bleiben und die Konzentration über 60 Minuten nicht zu verlieren“, hält der 33-Jährige fest und lobt das neue System von Chefcoach Kari Jalonen.
„Er hat einen klaren Plan, der es für uns Spieler einfacher macht“, vergleicht er seine erste DEL-Erfahrung in München mit dem Stil des finnischen Haie-Coachs. „Die Erfahrung und seine Erfolge zeigen, was für einen intelligenten Hockey-Geist er hat“. Dass Jalonen mit vielen, kurzen Pässen von Defensive auf Angriff umschalten will, kommt dem schlauen, beweglichen Spieleröffner entgegen.
Er könnte sein Spiel im Vergleich zur Vorsaison in München upgraden. Der Linksschütze hat unter RB-Coach Toni Söderholm nur zwei Tore sowie 14 Assists gesammelt. „Ich hoffe, dass ich noch öfter treffen kann, auch wenn es eigentlich mein Spiel ist, den Puck zu passen“, erklärt die neue Nummer 53 des KEC und stellt klar: „Meine persönliche Statistik ist aber nicht so wichtig, sondern der Erfolg der Mannschaft.“
Die Kölner gehen nach dem ersten Saisonsieg mental gefestigter in das kommende Wochenende mit dem nächsten Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Nürnberg Ice Tigers und der ersten Auswärtspartie der Saison 2024/25 am Sonntag (19.15 Uhr, beide Magenta Sport) in Augsburg. Allerdings bekräftigt Almquist seinen Satz mit der Arbeit, die noch zu tun ist. „Wir haben eine lange Saison vor uns und unsere Lernkurve kann immer weiter nach oben gehen.“ Dafür müsse jeden Tag an kleinen Details gearbeitet werden, und zwar von jedem Spieler.
Wie aus einer guten, eine erfolgreiche Mannschaft werden kann, erlebte der in Jönköping geborene Schwede nicht nur bei zwei Meisterschaften mit seinem Heimatklub (2010 und 2017), sondern auch beim Gewinn des AHL Calder Cups mit den Grand Rapids Griffins (2012) und dem Titel in der Schweiz mit dem SC Bern (2019).
KEC gegen Nürnberg als nächste Marke
Nun möchte Almquist in Köln schrittweise zum Erfolg kommen und visiert dafür erstmal das Duell vor mehr als 15 000 Zuschauern gegen Nürnberg an. „Wir haben gegen Mannheim gemerkt, wie gut es sich anfühlt, mit diesen Fans im Rücken erfolgreich zu spielen. Das ist ein Privileg und wir sollten diesen Vorteil weiter nutzen“, fordert er vor dem Spiel gegen die ebenfalls mit einer Niederlage (2:3 in Frankfurt) und einem Sieg (4:1 gegen Augsburg) gestarteten Ice Tigers.
Weil er die Nürnberger gut skatend und schnell erwartet, müsse sein Team von Beginn an aggressiv und hart zur Sache gehen. „Das geht nur, wenn wir wieder 60 Minuten als Team zusammenspielen“, schließt der Siegtorschütze aus dem Mannheim-Spiel seine Ausführungen, „da ist die individuelle Leistung nicht so wichtig. Das Wichtigste ist der Erfolg der Mannschaft.“