Nach einer verlorenen Partie gegen die Löwen Frankfurt hat sich Eishockey-Torwart Mirko Pantkowski bei einem Heimsieg der Kölner Haie gegen die Nürnberg Ice Tigers erstaunlich gut zurückgemeldet.
4:2 gegen NürnbergKölner Haie weiter im Aufwind – Freitag in Wolfsburg
Die schlechte Erinnerung liegt noch nicht allzu weit zurück. Am 1. Oktober hatten die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Löwen in Frankfurt eine indiskutable Leistung abgeliefert und gleich zwei Torhüter verschlissen. Niklas Lunemann war im ersten Drittel beim Stand von 0:3 durch Mirko Pantkowski ersetzt worden und nach dem 1:5-Endergebnis durfte auch dieser keines der folgenden 14 Spiele bestreiten. Keine schöne Situation.
„Wenn man so lange nicht gespielt hat, ist natürlich ein bisschen mehr Nervosität da“, beschrieb Pantkowski seine Gefühlswelt nach dem 4:2-Heimsieg gegen die Nürnberg Ice Tigers. Ob sich die „schwierige Situation“ des 26-jährige Goalies nach der gelungenen Revanche für das 5:6 gegen die Franken von Ende September nachhaltig verbessern wird, war am Dienstag unerheblich.
Pentkowski beim KEC: Alles geklappt
Nach knapp zwei Monaten, in denen der KEC auf die langwierige Handverletzung von Tobias Ancicka nicht etwa mit Vertrauen in den Backup, sondern der Verpflichtung von Julius Hudacek reagiert hatte, zählte für den zurückgestuften „Pante“ nur der Einsatz. „Ich hatte ja ein bisschen Zeit mich vorzubereiten, weil nach dem Düsseldorf-Spiel schon unklar war, ob Huda spielen kann“, erklärte Pantkowski die Lage nach der Derby-Verletzung seines Mitstreiters am Sonntag, „und es hat alles geklappt“.
Nachdem Hudacek die Gegentorflut von 25 Treffern in den ersten fünf DEL-Spielen beenden konnte, musste Pantkowski am 20. Spieltag zeigen, dass der verpatzte Saisonstart nichts mit seiner Person, sondern der damals noch fehlenden Struktur im Defensivspiel der Haie zu tun hatte. „Ich würde sagen, das war ein solides Spiel“, hielt der Mann mit langen, blonden Haaren fest. Nach 25 abgewehrten Ice Tigers-Schüssen (davon sechs trotz Sichtbehinderung) und einer Fangquote von 92,5 Prozent durfte er sich als ein Gewinner des Abends fühlen.
Auch weil sein Trainer, nicht nur wegen der vereitelten Doppelchance gegen Nürnbergs Jeremy McKenna (21.), voll des Lobes für den Linksfänger war. „Mirko Pantkowski hat uns Sicherheit gegeben“, hielt Kari Jalonen nach dem zweiten Sieg in Serie und dem zwischenzeitlichen Sprung auf DEL-Rang fünf fest, „im ersten, zweiten und auch im dritten Drittel hat er großartig gehalten.“
Köln: Drei weitere KEC-Spieler stechen hervor
Der 26-jährige Familienvater gab die Komplimente an seine hart arbeitenden Vorderleute zurück: „Wie die Jungs gespielt haben, das war wieder klasse“, hielt er nach zehn geblockten Schüssen fest und ergänzte: „Es wurden insgesamt wenige Zwei-gegen-Eins- oder Eins-auf-Null- Situationen zugelassen und dann ist es für mich einfacher.“
Auf dieser Basis konnten in der vollbesetzten Lanxess-Arena drei weitere KECler hervorstechen, die bisher kaum im Rampenlicht standen. Tim Wohlgemuth, Juhani Tyrväinen und Josh Currie erzielte alle je zwei Scorerpunkte. Als Schütze des 2:1 (33.) und Vorbereiter des 4:2 (58.) stand Wohlgemuth an der Spitze der bärenstarken, dritten Reihe. Tyrväinen hatte den Brustlöser, 175 Sekunden vor Schluss, selbst erzielt und zuvor Wohlgemuths dritten Saisontreffer eingeleitet. Currie stand seinen Kollegen in nichts nach und assitierte bei deren Toren.
„Jetzt haben wir die Antwort, dass das eine gute Entscheidung war“, dachte Coach Jalonen indes über den Montag als gut genutzten Brückentag zwischen Düsseldorf (5:1) und Nürnberg (4:2) nach. Wegen der „regenerativen Einheit“ mit „weniger Trainings-Eiszeit“ habe sein KEC sechs Punkte innerhalb von drei Tagen einfahren können. „Das scheint ein guter Rhythmus zu sein“, hielt der finnische Chefcoach fest, „unsere Energie in den ersten beiden Dritteln war gut. Dann haben wir aufgehört zu spielen und Nürnberg konnte uns unter Druck setzen und besser werden. Aber wir hatten eben auch Pantkowski“.
Ob der Goalie auch am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) bei den Grizzlys Wolfsburg zwischen den Kölner Pfosten stehen wird oder sich Julius Hudacek von seiner Unterkörper-Verletzung erholt hat, bleibt genauso abzuwarten wie die Rückkehr von Torjäger Justin Schütz (krank) und Nick Bailen, der mal wieder über seine inzwischen typischen Rückenprobleme klagt.