Es ist der Sturz auf Platz acht und die zweite Niederlage in Folge. Kölner Fans verlassen die Arena frühzeitig.
„Das war extrem schlecht“Kölner Haie gehen gegen Wolfsburg mit 1:5 unter
Das hat es in der Lanxess-Arena lange nicht gegeben. Zuschauer, die die Deutzer Arena schon zehn Minuten vor Spielschluss verlassen, quittierten so die bittere 1:5 (0:2,1:1,0:2)-Niederlage der Kölner Haie gegen die Grizzlys aus Wolfsburg. „Das war extrem schlecht“, ärgerte sich Maximilian Kammerer nicht nur über das erste Drittel, sondern über die kompletten 60 Minuten, „ohne Energie, ohne Kampfgeist, ohne Lust“, fuhr der Haie-Stürmer nach der zweiten Niederlage in Folge und dem Sturz auf Platz acht der Deutschen Eishockey Liga fort.
Vier Tage nach dem Fehlstart gegen Straubing und dem daraus resultierenden 2:3, verpatzten die Kölner ohne den weiterhin verletzten Andreas Thuresson wieder die Eröffnung. Nachdem Mirko Pantkowski, der nach fünf Spielen mal wieder den Vorzug gegenüber Tobias Ancicka erhielt, einen Versuch von Luis Schinko entschärft hatte, waren Gregor MacLeod (4.) und Mark Olver (5.) dem 1:0 zwar nah. Dann schockte Nick Bailen die eigenen Reihen aber mit einem Wechselfehler. Obwohl der Scheibenbesitz in der gegnerischen Zone nicht gesichert war, fuhr der 33-jährige Verteidiger an die Bande und bemerkte Jean-Christophe Beaudin in seinem Rücken zu spät. So konnte der Wolfsburger mit der Rückhand das 0:1 besorgen (10.).
Ex-Kölner Dumont mit dem zweiten Treffer
Von diesem Nackenschlag erholten sich die Haie nicht schnell genug und kassierten den nächsten: Ausgerechnet der Ex-Kölner Lucas Dumont hatte viel Platz vor Pantkowski und hielt seinen Schläger geschickt in einen Schuss von Björn Krupp zum 0:2 (14.). Wenn Uwe Krupp seine Profis gegen Straubing nach zwei Unterzahl-Gegentreffern in der ersten Drittelpause lautstark wachgerüttelt hatte, dürfte der Coach nun ähnliche Mittel angewandt haben. Allerdings zeigten sie kaum Wirkung: In die Serie von „Pleiten, Pech und Pannen“ reihte sich nämlich auch Maximilian Glötzl ein, der sich im Kampf um den Puck auf den Hosenboden setzte und in der neutralen Zone zusehen musste, wie White abzog und Ryan O’Connor links oben zum 0:3 abstaubte (23.).
Um endlich im Heimspiel anzukommen, brauchte der KEC ein Powerplay: Da ließ Hannibal Weitzmann einen Schuss von Bailen nur abprallen und MacLeod vollstreckte zum 1:3 (25.). In der Folge waren die Kölner drauf und dran den Ex-Hai zwischen den Wolfsburger Pfosten ein zweites Mal zu überwinden, schafften es aber in Person von Brady Austin (34.) und Frederik Storm (35.) nicht. Nach Justin Fesers Lattentreffer (36.) und zu vielen Kölner Strafzeiten, wechselte das Momentum wieder.
Gnadenstoß in Unterzahl
Ihren Zwei-Tore-Vorsprung konnten die Gäste trotz 21! Kölner Schüssen aus dem Mitteldrittel transportieren. Für den Schlussakkord hatten sich die Hausherren eigentlich mehr Körperlichkeit gegen die bissigen Grizzlys vorgenommen, schnitten sich aber wieder ins eigene Fleisch. Louis-Marc Aubry hatte auf der Gegenseite noch Aluminium getroffen, dann vertändelte er die Scheibe in der eigenen Zone und Andy Miele traf auf Vorlage von White zum 1:4 (47.).
Dieser Gegentreffer zog dem Team auf dem Eis und den Fans auf den Rängen endgültig den Stecker. Da half es auch nichts, dass der Kapitän der Haie im Faustkampf mit Miele klarer Sieger blieb und mit „Moritz Müller“-Sprechchören gefeiert wurde. In Unterzahl musste Pantkowski gegen Chris Wilkie zum fünften Mal hinter sich greifen (51.) und wie alle Kölner einen komplett gebrauchten Abend konstatieren.
Kölner Haie: Pantkowski; Sennhenn, Müller; Sustr, Dietz; Bailen, Austin; Glötzl; Grenier, MacLeod, Kammerer; Olver, McIntyre, Schütz; Storm, Aubry, Wohlgemuth; Proft, Van Calster, Lindner. SR.: Iwert/Odins.
Zuschauer: 15.476
Tore: 0:1 Beaudin (9:13), 0:2 Dumont (13:14), 0:3 O’Connor (22:50), 1:3 MacLeod (24:41/Bailen, Aubry/PP1), 1:4 Miele (46:16), 1:5 Wilkie (50:14/PP1). Strafzeiten: Köln 11, Wolfs-burg 11.