Der Nationalspieler bekleidet beim KEC verschiedene Positionen. Am Wochenende spielt sein Team in Berlin und gegen Augsburg.
Allrounder der Kölner HaieTim Wohlgemuth springt durch die Sturmreihen
Tim Wohlgemuth ist mit dem Anspruch, eine Führungsrolle zu übernehmen, im Sommer 2023 von den Adler Mannheim zu den Kölner Haien gewechselt. In seiner ersten Saison unter Trainer Uwe Krupp blieb dieser Anspruch ein Wunschtraum. Nun aber wähnt sich der Stürmer beim aktuellen Tabellenfünften der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dem richtigen Weg. „Es braucht immer ein bisschen Zeit, um sich zurechtzufinden und sich in der Liga einzugrooven“, meint Wohlgemuth. „Ich denke, dass jetzt der Punkt kommt, wo alles zu 100 Prozent klappen kann.“
Der 25-Jährige, der entweder auf dem linken Flügel oder als Center agieren kann, spielt damit zum einen auf seine persönliche Situation nach einer langen Verletzungspause im Oktober an und zum anderen auf die seiner Mannschaft unter dem neuen Chefcoach Kari Jalonen. „Natürlich ist sein Stil skandinavisch geprägt“, sagt Tim Wohlgemuth über den finnischen Trainerfuchs und ergänzt: „Hinsichtlich der Defensive und der Kontrolle fürs Spiel tut uns das sehr gut. Es gibt Stabilität und Selbstvertrauen, wenn so sehr auf Details geachtet wird.“
Dass die Sommervorbereitung nicht ganz ausreichen konnte, um das Jalonen-System vollumfänglich zu installieren, liegt für den deutschen Nationalspieler auf der Hand. Bis zur 6:7-Niederlage am vierten Spieltag in Augsburg, bei der die Kölner neben dem Spiel auch Tim Wohlgemuth mit einer Hüftverletzung verloren, zeugten davon vor allem die vielen Gegentore. Auch nach seiner Rückkehr aufs Eis im Oktober kam Tim Wohlgemuth zunächst nicht so richtig in Tritt. „In dieser Phase hatte ich erstmal mit meiner eigenen Leistung zu kämpfen“, erklärt der Linksschütze. „Dann war ich mehr darauf fokussiert, mein persönliches Maximum zu erreichen, als schon einen Schritt weiterzudenken.“
Die jüngsten Spiele seien aber „sehr ordentlich“ gewesen, denkt Tim Wohlgemuth (3 Tore/2 Vorlagen) insbesondere an den 4:2-Heimsieg gegen Nürnberg vor anderthalb Wochen. Wohlgemuth steuerte als Außenstürmer einen Treffer und eine Vorlage bei und überzeugte in der dritten Reihe mit Josh Currie und Center Juhani Tyrväinen. Auch zum folgenden 2:1-Erfolg in Wolfsburg trug dieses Trio bei, ehe Wohlgemuth durch die Rückkehr von Justin Schütz in die vierte Reihe zwischen Hakon Hänelt und Kevin Niedenz rückte und die Haie mit 2:4 gegen Schwenningen verloren.
Torwart Julius Hudacek und Verteidiger Nick Bailen fehlen den Kölner Haien weiterhin
„Der Trainer hat mich mal gefragt, welche Position mir lieber ist“, verrät der gebürtige Bayer. „Vom Gefühl habe ich gesagt, dass ich Center spielen möchte. Auf diese Weise denke ich, mehr Teil vom Spiel zu sein. Öfter den Puck zu haben, mehr in der Mitte zu sein und mich selbst mehr pushen zu können.“ Eben weil Mittelstürmer für eine Reihe verantwortlich sind, will Wohlgemuth ebenjene Führungsrolle für die jungen Niedenz und Hänelt übernehmen. „Außen spiele ich aber genauso gerne. Wir haben im Training wieder etwas durchgemischt“, stellt der Springer zwischen den Positionen und den Reihen weitere Veränderungen in Aussicht.
Wenn es am Freitag (19.30 Uhr) zu Meister Eisbären Berlin geht und am Sonntag (16.30 Uhr/beide Magenta Sport) die Augsburg Panther in die Lanxess Arena kommen, stellt sich Tim Wohlgemuth einmal mehr in den Hintergrund. „Ich habe kein großes Problem mit diesen Wechseln“, sagt er. Es gehe nur um den Erfolg des Teams. „Zuletzt haben wir ein konstantes Level hereinbekommen“, sagt Wohlgemuth mit Blick auf neun Punkten aus vier Spielen.
Vor der Reise nach Berlin verweist er gerne auch auf die Auswärtssiege bei den Topteams München und Bremerhaven. Augsburg dürfe trotz des zwölften Tabellenplatzes nicht unterschätzt werden. „Das ist nicht das Augsburg aus dem vergangenen Jahr.“ Verzichten müssen die Haie weiterhin auf Torwart Julius Hudacek und Verteidiger Nick Bailen.