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Der Joker, der häufig stichtLouis Schaub wird zum Matchwinner für Österreich

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Österreichs Louis Schaub kontrolliert den Ball.

Köln – Wenn die österreichische Fußball-Nationalmannschaft am Montagabend (20.45 Uhr, DAZN) die Republik Moldau zum Kehraus der WM-Qualifikation empfängt, fällt der sportliche Wert arg überschaubar aus. Längst steht fest, dass sich die ÖFB-Auswahl nach enttäuschenden Auftritten in der Gruppe F nicht mehr auf direktem Wege für die Endrunde in Katar qualifizieren kann. Eine Restchance bleibt aber. Dank des Gruppensieges in der Nations League im Vorjahr hofft der EM-Achtelfinalist, über die Playoffs noch eines der letzten Tickets in Richtung Golfstaat zu ergattern.

Doppelpack gegen Israel

Für Louis Schaub könnte die Partie im Klagenfurter Wörthersee Stadion dennoch eine große Möglichkeit bieten. Nach seinem Doppelpack beim 4:2 (0:1)-Heimsieg am Freitagabend über Israel darf der Legionär des Bundesligisten 1. FC Köln auf eine Startelf-Berufung spekulieren. Trainer Franco Foda (55) hat sie dem Sieggaranten in Aussicht gestellt: „Vielleicht hat er die Möglichkeit, am Montag von Anfang an zu spielen.“

Es wäre ein seltener Vorgang. Bei nur acht seiner 28 A-Länderspiele hat der offensive Mittelfeldspieler der Startformation angehört. Ganze zwei Mal waren die Dienste Schaubs über 90 Minuten gefragt. Seine Ausbeute von acht Toren und drei Vorlagen ist trotzdem beachtlich. Dem 26-Jährigen gelingt es von der Bank kommend regelmäßig, Akzente zu setzen, häufig sind es spielentscheidende. Sieben seiner acht Tore markierte er als Joker. „Wir haben Statistiken, dass er immer wieder Tore vorbereitet und erzielt, wenn er eingewechselt wird“, war Foda wenig überrascht nach Schaubs schwungvoller Joker-Leistung gegen Israel.

Und doch zeigte sich der ÖFB-Coach angetan von Schaubs erstem Doppelpack im A-Nationalteam. Man habe „gespürt, dass er hungrig war, dass er gierig war, im Spiel etwas zu bewegen. Das zeichnet ihn einfach aus. Deswegen mag ich ihn und habe ihn trotzdem, obwohl er bei seinem Verein wenig spielt, auch einberufen“, lobte Foda nach der späten Spielwende, die dem umstrittenen Trainer Luft verschaffte. Vier Minuten nach seiner Einwechslung war Schaub mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze der 2:2-Ausgleich (62.) gelungen. Noch hübscher anzusehen war sein Treffer in der 72. Minute, bei dem der Techniker im Strafraum zuerst einen Gegenspieler aussteigen ließ, ehe er überlegt zur ersten Führung vollendete. Damit ist Schaub der erst sechste Spieler in der Geschichte des österreichischen Verbandes, der frisch von der Bank kommend einen Doppelpack schnürte.

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Franco Foda würde seinen Schützling zumindest in Köln gerne öfter in der Startformation sehen. „Er hat einfach das Problem, dass er bei seinem Verein nicht regelmäßig zum Einsatz kommt“, stellte der österreichische Nationaltrainer fest. Ans Spielen kommt der zuletzt nach Luzern und Hamburg verliehene Offensivmann unter FC-Coach Steffen Baumgart zwar schon. Doch ist es zumeist die Rolle des Jokers, die ihm zugedacht ist. Bei seinen elf Pflichtspiel-Einsätzen (ein Tor/ein Assist) im bisherigen Saisonverlauf schaffte es Schaub lediglich im Pokal in Stuttgart (2:0) Ende Oktober in die erste Elf. Dabei hatte er früh in der Saison auf sich aufmerksam machen können. Schließlich war Schaub es, der am dritten Spieltag beim 2:1-Heimsieg gegen Bochum für das erlösende 1:0 (82.) sorgte.

„Im Endeffekt wäre es schöner, wenn ich von Anfang an spielen würde“

Louis Schaub hätte nichts dagegen einzuwenden, sich häufiger in der Startelf zu beweisen. Wohlwissend, dass der Konkurrenzkampf nicht nur in der Kölner Offensiv-Abteilung groß ist. „Im Endeffekt wäre es schöner, wenn ich von Anfang an spielen würde“, sagte er am Freitag dem ORF. Doch gehört der eher stille Mann aus Fulda nicht zu jener Sorte Spieler, die sich laut beklagen. Lieber verweist der variabel einsetzbare Linksfuß auf seine eigenen Vorzüge. Es sei „auch eine Qualität, wenn man reinkommt und dem Spiel noch etwas geben kann“, merkte Schaub an. „Das ist für einen Spieler ein schönes Gefühl.“

Sein 2018 geschlossener Vertrag am Geißbockheim läuft im kommenden Sommer aus. Ob es für ihn weiter geht beim FC, gehört zu den spannenden Personalentscheidungen der nächsten Monate. Mit Ondrej Duda zeigte sich derweil ein weiterer Kölner Spieler treffsicher im Nationaltrikot. Der Slowake steuerte am Sonntag zum 6:0 (3:0) auf Malta sogar einen Dreierpack bei (7., 69., 80.). Duda hatte bereits zuvor beim 2:2 gegen Slowenien getroffen.