Rechtsextremer WolfsgrußUefa sperrt türkischen Nationalspieler Merih Demiral für zwei Spiele

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Der türkische Nationalspieler Merih Demiral bei seinem Jubel mit dem rechtsextremen Wolfsgruß

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral bei seinem Jubel mit dem rechtsextremen Wolfsgruß. Die Szene hat für ihn ein Nachspiel. Er ist im Viertelfinale gegen die Niederlande gesperrt.

Der rechtsextreme Wolfsgruß von Merih Demiral hat Konsequenzen. Zuvor hatte der türkische Nationalspieler eine Welle der Empörung ausgelöst.

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral wird nach seinem rechtsextremen Wolfsgruß im Achtelfinale der EM 2024 für zwei Spiele gesperrt. Das gab der Fußball-Kontinentalverband UEFA am Freitag (5. Juli) bekannt. Demiral fehlt der Türkei damit im Viertelfinale am Samstag gegen die Niederlande und in einem möglichen Halbfinale.

Demiral habe eine Sportveranstaltung für den Ausdruck einer nicht-sportlichen Position genutzt, heißt es in der Begründung. Demiral habe den „Fußball mit seinem Verhalten in Verruf gebracht“, teilte die Schiedskommission der Uefa am Freitag mit.

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Demiral hatte nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen Österreich den sogenannten Wolfsgruß in Richtung der türkischen Anhänger gezeigt. Er gilt als Geste der „Grauen Wölfe“, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet werden. In der Türkei stehen sie der ultranationalistischen Partei MHP nahe.

Der Jubel des türkischen Verteidigers hatte einen diplomatischen Streit zwischen Deutschland und der Türkei ausgelöst. Ankara bestellte am Mittwoch den deutschen Botschafter ein und war der deutschen Politik „Fremdenfeindlichkeit“ vor. Am Donnerstag lud das Auswärtige Amt im Gegenzug den türkischen Botschafter vor.

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Der Wolfsgruß gilt als Zeichen der Ülkücü-Bewegung, die in ihren Ansichten unter anderem die Auslöschung anderer Gruppen wie etwa Kurden, Armeniern, Christen oder Aleviten befürworten. Innenministerin Nancy Faeser nannte Demirals Verhalten kurz nach dem Spiel „inakzeptabel“ und forderte eine Untersuchung der Uefa.

Der 26-jährige Demiral sagte unterdessen, dass in seinem Jubel keine versteckte Botschaft gesteckt habe. Er wolle sie in Zukunft wieder verwenden. Sollte die Türkei gegen die Niederlande ausscheiden, bliebe seine Sperre übrigens dennoch bestehen. Er würde dann das nächste Pflichtspiel der Türkei bei einer EM verpassen.

Für Englands Superstar Jude Bellingham hat dessen obszöne Geste im Spiel gegen Slowenien dagegen nur ein finanzielles Nachspiel. Er muss 30.000 Euro Strafe zahlen und muss zudem eine Sperre für ein Spiel befürchten, sollte er sich innerhalb eines Jahres erneut daneben benehmen. (shh)

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