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Public Viewing in KölnDeutsches EM-Achtelfinale wird auf der Rheinuferstraße gezeigt

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Das Public Viewing am Rheinufer am Mittwoch beim Spiel zwischen Schottland und der Schweiz.

Das Public Viewing am Rheinufer am Mittwoch beim Spiel zwischen Schottland und der Schweiz.

Nach dem zweiten deutschen Sieg bei der EM steigt die Euphorie. Weil der Andrang in den Fan-Zonen groß war, gibt es nun eine weitere Public-Viewing-Fläche.

Schon nach dem ersten Auftritt am Mittwochabend hat sich die Rheinuferstraße als Public-Viewing-Schauplatz für das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft qualifiziert. Etwa 20 000 Menschen verfolgten bei der Premiere das Abendspiel zwischen der Schweiz und Schottland – die Fläche zwischen Bastei und Musical-Dome bietet Platz für etwa doppelt so viele Fans. „Der Auftakt ist sehr gut gelungen, und die Sicherheit ist an dieser Stelle jederzeit gewährleistet“, begründete Sportdezernent Robert Voigtsberger die Entscheidung.

Die Rheinuferstraße war von Beginn an als Ausweichfläche vorgesehen — und als solche war sie bereits beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen Ungarn erforderlich. Schon früh waren die Fan-Zonen am Heumarkt und im Tanzbrunnen wegen Überfüllung geschlossen worden. Nun schickt die Stadt also das Rheinufer in die nächste Runde, was nicht alle Betroffenen freut. Die Patientinnen und Patienten des benachbarten Cellitinnen Krankenhaus St. Marien und deren Angehörige wurden bereits vor Beginn der EM mit einem Infoschreiben über eine eventuelle Lärmbelästigung informiert. „Es ist laut, aber wir haben sonst keine Einschränkungen: Anlieferungen und Krankentransporte funktionieren nach wie vor ohne Probleme“, berichtet eine Mitarbeiterin der Klinik.

Das Rheinufer könnte bei weiteren Erfolgen der deutschen Mannschaft zur Dauerlösung für das gemeinsame Fußballgucken werden. „Wir werden im Einzelfall entscheiden und dies dann frühzeitig bekannt geben“, meint Voigtsberger. Bislang sammelte die Stadt wohl ausnahmslos gute Erfahrungen mit der gesperrten Rheinuferstraße als riesige Fan-Zone. Die Polizei zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Mit dem Einsatzverlauf bin ich sehr zufrieden“, bilanzierte Einsatzleiter Frank Wißbaum. Das lange vorbereitete Einsatzkonzept sei auch am zweiten Spieltag aufgegangen, so Wißbaum.

Trotz des intensiven Einsatzes bis in die frühen Morgenstunden gab es kaum nennenswerte Störungen. Vier Personen mussten allerdings die Nacht zur Ausnüchterung im Polizeigewahrsam verbringen. Mehr als 40 000 Menschen beteiligten sich an den Märschen beider Fanlager zum Stadion, hierbei sei vereinzelt Pyrotechnik gezündet worden. Auch auf der Rheinuferstraße beim Public-Viewing sei Pyrotechnik entzündet worden. In Müngersdorf versuchten einige schottische Fans in einen abgesperrten Bereich neben dem Stadion zu gelangen, gegen fünf von ihnen wurden Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs erstellt. Ein Fan verletzte sich beim Überklettern eines Stadionzauns und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Am kommenden Dienstag wird die Fläche am Rheinufer zunächst für das Spiel zwischen England und Slowenien bespielt. Laut Stadt sollen dann sechs LED-Wände aufgebaut werden – wie schon beim Spiel der Schotten am Mittwoch soll auch dann der englische Fernsehkommentar übertragen werden. Das letzte deutsche Gruppenspiel gegen die Schweiz am kommenden Sonntag wird hier nicht gezeigt.