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Final 4 in KölnFC Barcelona scheitert an Außenseiter Skopje

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Barcelonas Ludovic Fabregas (li.) wirft auf das Tor von Vardars Torhüter Dejan Milosavljev. 

Köln – Der FC Barcelona hat sein zweites Skopje in der Handball-Champions-League erlebt. Der große Titelfavorit unterlag dem Außenseiter aus Nordmazedonien am Samstagabend im zweiten Halbfinale des Final Four in Köln nach einem kapitalen Einbruch in den letzten zehn Minuten überraschend mit 27:29 (16:9).

Während Skopje mit seinen restlos begeisterten Anhängern bei seiner dritten Finalteilnahme in Folge in Köln am Sonntag (18 Uhr) im Endspiel gegen Telekom Veszprem zum zweiten Mal in der Königsklasse nach 2017 gewinnen kann, muss der Rekordteilnehmer (7 von 10 Turnieren) weiter auf seinen insgesamt zehnten Titel warten. Schon bei ihrem überraschenden Erfolg vor zwei Jahren hatten die Nordmazedonier Barcelona im Halbfinale mit 26:25 entzaubert.

Skopje mit deutschem Nationalspieler

Als Rechtsaußen Aleix Gomez mit seinem vierten Treffer zum 7:4 traf (12.), hatten die favorisierten Spanier eigentlich früh die Schlinge um den Hals des Außenseiters gelegt. In den letzten zehn Minuten vor der Pause zogen Routinier Viktor Tomas und Thiagus Dos Santos sie mit jeweils zwei Treffern zum 16:9 dann so gut wie zu. Barcelona überzeugte vor dem starken Torwart Gonzalo Perez (7 Paraden) de Vargas mit einer zupackenden 6:0-Abwehr, die auch Skopjes wurfgewaltigen 2,13 Meter-Riesen Dainis Kristopans auf Halbrechts bei drei Toren halten konnte.

Den Mazedoniern mit dem deutschen Nationalspieler Christian Dissinger (2 Tore) half vor 19.750 Zuschauern in der randvollen Lanxess-Arena auch eine überragende Leistung ihres Keepers Dejan Milosavljev (11 Paraden) in der ersten Hälfte wenig. Immerhin begrenzte der Serbe den Schaden etwas.Den finanziell ums Überleben kämpfenden Mazedoniern mit dem russischen Weltklasse-Linksaußen Timur Dibirov (2) war auch nach dem Wechsel zunächst anzumerken, dass sich die Spieler Gedanken um ihre persönliche Zukunft machen. Der letzte Glauben daran, die heißblütigen eigenen Fans wie 2017 zu entfesseln, schien etwas zu fehlen, zu dominant agierte Barca.

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Die Katalanen, die Skopje in der Gruppenphase zweimal klar dominiert hatte, fühlten sich aber offenbar zu sicher. Der spanische Dauermeister (ohne Unterbrechung seit 2011) ließ vor allem in der Defensive mehr und mehr die Zügel schleifen. Als die unbeirrt weiterspielenden Mazedonier auf 22:25 erstmals wieder auf drei Tore herankam, fehlte dem Favoriten dann auch die Konzentration im Angriff. Bei eigener 26:23-Führung (50.) riss Barcelonas Faden dann ganz. Routinier Ivan Cupic und der nicht mehr zu haltende Kristopans (10) verkürzten auf 25:26, ehe Rogerio Ferreira ausglich (57.). Igor Karacic machte Skopjes 5:0-Lauf perfekt, verletzte sich allerdings bei seinem Tor zum 27:26. Als Barcelonas Thiagus Dos Santos nach einem Ellbogen-Check gegen Kristopans Rot sah (57.) und die Spanier sich nach Kristopans zehntem Treffer zwei haarsträubende Ballverluste leisteten, war die Sensation perfekt. Während Skopje sein Glück kaum fassen konnte und den Einzug ins Endspiel ausgelassen mit seinen Fans feierte, muss Barcelona im Spiel um Platz drei (15.15 Uhr) gegen Kielce ran und auf den angekündigten Finalbesuch seines Präsidenten Josep Bartomeu am Sonntag verzichten.

Tore Barcelona: Gomez (9/2 Siebenmeter), Mem (3), Arino (3), Tomas (2), Enterrios (2), Dos Santos (2), Brito Duarte (2), Syprzak, Ilic, Palmarsson und Fabregas (je 1).

Tore Skopje: Kristopans (10) Karacic (5), Ferreira (4), Cupic (3/2), Dissinger (2), Dibirov (2), Stoilov, Skube und Shishkarev (je 1).