Final 4 in KölnUngarische Handballer stehen vor erstem Champions-League-Titel
Köln – Das „Rote Meer“ aus Veszprem darf vom ersten Champions-League-Titel im Handball träumen. Die von tausenden, rot gekleideten Fans angefeuerten Ungarn revanchierten sich bei ihrer fünften Final-Four-Teilnahme in der Kölner Lanxess-Arena für Ihre Finalniederlage von 2016 und zogen dank des überragenden Petar Nenadic durch ein 33:30 (13:13) gegen KS Vive Kielce zum zweiten Mal ins Endspiel ein.
In der Neuauflage des legendären Finals von 2016 legte Veszprem los, als sollte die bittere Niederlage von vor drei Jahren nach einer 28:19-Führung nach 46 Minuten für immer aus dem Gedächtnis gestrichen werden. Die Ungarn zeigten sich hinten undurchlässig und trafen vorne bis zum 4:0 (4.) mit jedem Angriff. Erst als Kielces serbischer Torwart Vladimir Cupara seinen ersten Ball hielt, fanden die Polen Zugang zum Spiel.
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Es dauerte aber bis zur 22. Minute, ehe das schnell umschaltende Team von Coach Talant Dujshebaev zum 8:8 ausgleichen konnte. Das lag vor allem an Arpad Sterpik. Veszprems Torwart mit drei Nationalitäten (Serbien/Ungarn/Spanien) parierte in den ersten 20 Minuten acht Würfe, darunter ein Siebenmeter und drei freie Durchbrüche. Beim siebten Tor für Kielce verletzte sich der 39-Jährige dann aber und musste durch Roland Mikler ersetzt werden (21.). Kielce ging dann durch Angel Perez beim 9:8 (23.) erstmals in Führung.
Bis zum 15:15 blieb es ein Duell auf Augenhöhe. Erst als Veszprem sich auf 17:15 absetzte (35.) und auch die rote Karte gegen Kreisläufer Blaz Blagotinsek verkraftete (40.) neigte sich das Pegel in Richtung des Teams des spanischen Trainers David Camara. Auch weil die Show von Petar Nenadic begann. Der Ex-Berliner traf nach Belieben und in Reihe. Zwölf Treffer gingen am Ende auf das Konto des serbischen Halblinken, darunter der vorentscheidende Siebenmeter zum 31:28 (57.). Kielce nützte da auch nichts, dass der im Sommer wohl nach Barcelona wechselnde kroatische Spielmacher nach dem 19:23 (43.) die nächsten fünf Tore für sein Team erzielte und die Polen so im Spiel hielt. Nenadic und Keeper Mikler (10 Paraden) hatten aber die besseren Argumente und ließen ihr „rotes Meer“ in Jubelstürme ausbrechen. „Wir sind im Finale, dieses tolle Team und die besten Fans der Welt“, bedankte sich Nenadic.
Tore Veszprem: Nenadic (12/3 7m), Gajic (5/1), Lekai (4), Strlek (4), Nagy (3), Blagotinsek (2), Tonnesen (2), Ilic (1).
Tore Kielce: Dujshebaev (6/2), Cindric (5), Karalek (5), Blaz (4), Kulesh (3), Moryto (2), Mamic (2), Jachlewski (1), Perez (1), Jurkiewicz (1).