Der Hamburger hat bei der Vendée Globe noch nicht so richtig seinen Rhythmus gefunden.
Vendée GlobeBoris Herrmann klagt über Schlafprobleme – und startet furiose Aufholjagd
Bei seiner zweiten Vendée Globe kommt Boris Herrmann nach einem gelungenen Auftakt nicht so richtig in Schwung. Der gebürtige Hamburger kämpft 24 Stunden nach dem Start in Les Sables-d'Olonne mit einigen Problemen.
Der 43-Jährige klagte am Montag (11. November) über Kopfschmerzen und Schlafprobleme. „Ich habe nicht viel geschlafen. Ich finde es intensiv, aber das war zu erwarten. Ich bin dabei, meinen Rhythmus zu finden“, schilderte er in einem Video-Blog die aktuelle Lage. Und schob noch nach: „Ich habe Kopfschmerzen.“ Als Grund nannte er „viele Emotionen“.
Vendée Globe: Boris Herrmann kommt nicht so richtig in Fahrt
Boris Herrmann gibt sich aber kämpferisch. „An Bord ist alles in Ordnung. Es gibt keine Probleme und wir arbeiten uns im Ranking nach vorn“, schilderte der Malizia-Skipper in einem Video-Blog die aktuelle Lage. Obwohl die Boote mit Autopiloten ausgestattet sind, schlafen die Männer und Frauen selten mehr als etwa 30 Minuten am Stück.
Im Rennen um die Welt haben die 40 Seglerinnen und Segler eine Schlüsselstelle vor sich. Am Kap Finisterre werden nicht nur heftige Winde mit Böen von bis zu 40 Knoten erwartet, sondern vor allem ein Verkehrstrennungsgebiet stellt die Skipper vor eine schwere Entscheidung. Wer sich hier für den falschen Kurs entscheidet, könnte entscheidenden Boden im Kampf um den Sieg bei der Vendée Globe verlieren.
Boris Herrmann macht Boden bei der Vendée Globe gut
Boris Herrmann entschied sich für den weiteren Weg, um der Berufsschifffahrt mit Fracht-, Containerschiffen und Fischerbooten aus dem Weg zu gehen – und mehr Wind zu haben. Eine clevere Entscheidung, denn in der vergangenen Nacht konnte er viel Boden gut machen. Aktuell liegt er auf Platz neun (Stand Dienstagmittag).
Der Vendée-Globe-Rekord für den Kurs um die Welt über rund 45.000 Kilometer liegt bei 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden. Aufgestellt hat ihn bereits vor acht Jahren der Franzose Armel Le Cléac'h. Der Auftakt zur zehnten Ausgabe deutete nicht darauf hin, dass die Bestmarke bei dieser Auflage geknackt werden kann.
Den Seglern steht ein XXL-Marathon bevor, bei dem sich die Bedingungen noch oft ändern werden. „Es ist eines der letzten großen Abenteuer, die es noch gibt“, hatte Herrmann vor dem Start noch einmal gesagt. (mbr)