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Neuzugang von Bayer LeverkusenTerrier ist schlau und mit purer Absicht unterwegs

Lesezeit 3 Minuten
Tor zum 0:1 durch Martin Terrier Bayer 04 Leverkusen, 11, li. Florian Grillitsch TSG 1899 Hoffenheim,

Martin Terrier trifft zum 1:0 für Bayer 04 Leverkusen bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Martin Terrier ist als neuer Stürmer schnell bei Bayer 04 Leverkusen angekommen. Nun soll der Franzose auch in der Champions League treffen.

Wie schlau Martin Terrier ist, weiß sein neuer Mitspieler Nordi Mukiele schon seit fast fünf Jahren. Der eine Neu-Leverkusener ist seinem französischen Landsmann nämlich schon in der Champions League-Gruppenphase 2019/20 begegnet. Und während der damalige Verteidiger von RB Leipzig die Situation, in der er einen Rückpass leichtsinnig durch die Beine laufen ließ und prompt von Olympique Lyons aufmerksamem Stürmer bestraft worden war, verdrängen musste, veranschaulicht sie umgekehrt Terriers besondere Stärke. Auch wenn der Treffer zum 2:0-Endstand im Herbst 2019 dessen erster und bisher einziger Treffer in elf Champions League-Spielen war.

Aktuell wird immer klarer, wieso Bayer 04 Leverkusen im Sommer 20 Millionen Euro an Stade Renne überwies, um den heute 27-Jährigen als Verstärkung für die linke Offensivseite zu verpflichten. „Er ist ein guter Junge“, sagte Xabi Alonso jüngst über den ehemaligen U21-Nationalspieler Frankreichs, der beim 4:1 in Hoffenheim sein erstes Bundesliga-Tor erzielt und noch mehr von seiner Klasse aufblitzen lassen hatte.

Er hat den Wunsch, sich immer zu verbessern und zu lernen. Das war erst sein drittes Spiel bei uns. Meine Erwartungen sind noch größer.
Xabi Alonso, Trainer Bayer 04 Leverkusen

„Er hat den Wunsch, sich immer zu verbessern und zu lernen. Das war erst sein drittes Spiel bei uns“, gab sein Chefcoach zu bedenken und ergänzte: „Meine Erwartungen sind noch größer. Mit Martin haben wir einen sehr, sehr guten Spieler verpflichtet.“ Der technisch versierte Rechtsfuß kann nicht nur in vorderster Linie gut spekulieren und eiskalt treffen kann, sondern auch in zurückgezogenen Positionen wie ein Katalysator auf das Angriffsspiel seiner Mannschaft wirken kann, weil er Passstafetten initiiert oder fortsetzt.

Dass der deutsche Double-Sieger Terrier zu seinem ersten fußballerischen Abenteuer außerhalb Frankreichs bringen konnte, hat auch etwas mit dessen schwerer Verletzung im Januar 2023 zu tun. In der Jugend des LOSC Lille ausgebildet, hatte Terrier nicht nur dort, sondern auch bei Racing Straßburg, Olympique Lyon und Stade Renne mit 57 Ligue 1-Treffern, sowie 21 Vorlagen in 190 Partien für solches Aufsehen gesorgt, dass Premier League-Klubs wie Manchester United oder die Tottenham Hotspurs ihn im Vorjahr auf dem Zettel hatten. Der Kreuzbandriss machte einen Transfer auf die Insel aber obsolet und brachte die Leverkusener zurück ins Rennen.

Champions League-Start in Rotterdam

„Er hat diese große Qualität in kurzen Räumen sehr gut zu spielen und auch im Strafraum sehr gute Tore zu schießen“, beschrieb Alonso seinen neuen Spieler weiter. Dass Terrier in Sinsheim erstmals seine Dartpfeil-werfende Jubelgeste präsentieren konnte, machte den Fan dieser Sportart natürlich „glücklich“. „Mein erstes Spiel war etwas kompliziert“, dachte der gebürtige Nord-Franzose erst an seine Rote Karte im Supercup gegen Stuttgart, um dann zu erklären: „Aber ich habe in der Länderspielpause hart gearbeitet, um mich noch besser ins Team integrieren zu können.“

Zu der Gruppe von Nicht-Nationalspielern gehörte vergangene Woche auch Nordi Mukiele. Anders als am 2. Oktober 2019, als der Rechtsverteidiger den Ball an Terrier verlor und dieser eiskalt einnetzte, dürfen sich die beiden Franzosen nun auf ihr erstes, gemeinsamen Spiel in der Königsklasse am Donnerstag (18.45 Uhr/DAZN) bei Feyenoord Rotterdam freuen. Und wer weiß, vielleicht legt Rechtsverteidiger Mukiele seinem vier Jahre älteren Landsmann im berüchtigten Stadion De Kuip den zweiten Champions League-Treffer auf. Im Trikot von Bayer Leverkusen, schlau und mit purer Absicht.