Nordi Mukiele, der kürzlich von Paris St. Germain zu Bayer Leverkusen wechselte, strebt an, an seine alte Leistung anzuknüpfen und zeigt auffallende physische Stärke im Training.
Neuzugang Bayer 04Nordi Mukiele will in Leverkusen zu alter Stärke finden
Sein erstes Opfer humpelte schon eine halbe Stunde vor Trainingsschluss vom Rasen an der BayArena. Neuzugang Nordi Mukiele hatte Nathan Tella in einer Spielform so entschieden am Torschuss gehindert, dass der britische Angreifer seinen getroffenen rechten Fuß bei den Physiotherapeuten der Werkself pflegen lassen musste und einen nicht ganz ernst gemeinten, aber treffenden Vergleich wählte. „Wie ein Pferd“ habe Mukiele zugetreten, meinte Tella und ergänzte: „Er ist einfach zu stark.“
Die Schmerzen seines neuen Mitspielers taten dem Franzosen, der kurz vor Schließung des Transferfensters per Leihe von Paris St. Germain zum deutschen Fußball-Meister und-Pokalsieger gewechselt war und dort Odilon Kossounou (Wechsel zu Atalanta Bergamo) ersetzen soll, naturgemäß zwar leid. Der ehemalige Profi von RB Leipzig stellte aber ebenso klar: „Das ist mein Style. Abseits des Rasens bin ich ein netter Typ, aber wenn ich auf dem Feld bin, versuche ich, mein Bestes zu geben. Ich bin Abwehrspieler und will einfach nicht, dass der Angreifer trifft, also gehe ich zur Sache.“
PSG: Reservistendasein für Nordi Mukiele
Dass der 26-jährige Rechtsverteidiger vielleicht sogar über einen Überschuss an Energie verfügt, könnte an seiner jüngeren Vergangenheit liegen. Schließlich bekam Nordi Mukiele nach seinem Wechsel nach Paris im Sommer 2022 weder von Christophe Galtier noch von Luis Enrique das volle Vertrauen geschenkt. „So ist das im Fußball eben manchmal“, lautete Mukieles reife Einschätzung zu seinem Reservistendasein in der französischen Hauptstadt. „Entweder man ist der Spieler, den der Trainer will, oder man ist es eben nicht.“
Keine DurchgangsstationIn der vergangenen Saison war Mukiele für den französischen Meister nur auf 16 Liga-Einsätze, drei Champions League-Auftritte und ein Pokalspiel (eine Torvorlage) gekommen. Wegen Platzhirschen wie Achraf Hakimi oder Marquinhos gab es im Pariser 4:3:3-System weder als Rechtsverteidiger noch in der Innenverteidigung ein Durchkommen für ihn. Dabei hatte der einmalige französische Nationalspieler bei RB Leipzig noch überzeugt. Nicht nur mit defensiver Zuverlässigkeit, sondern auch mit klugen Vorstößen, die in 146 Spielen zu zehn Toren und elf Vorlagen führten.
„Es hat sich nichts verändert, ich bin immer noch der gleiche Spieler wie vorher, als ich in Leipzig war“, beteuert der Bayer-Zugang. Natürlich habe er in den letzten zwei Jahren nicht viel gespielt. „Ich bin aber immer noch hungrig, deswegen bin ich hier in Leverkusen“, stellte der ohne Kaufoption für eine Saison verpflichtete Leihspieler klar. Dass Mukiele Bayer nur als Durchgangsstation betrachten könnte, verneinte er entschieden: „Ich will nicht, dass die Leute denken, ich sei nur für mich hier. Ich bin hier, weil ich dem Team helfen und es pushen will.“
In Xabi Alonsos 3:4:3-System will Nordi Mukiele zu alter Stärke zurückfinden. „Ich habe schnell verstanden, wie ich für den Trainer und das Team spielen soll“, sagte der Defensivmann. Der ambitionierte, junge Leverkusener Spirit passe „perfekt“ zu ihm. Nun gelte es, die Länderspielpause gezielt zu nutzen. Schließlich strotzt Mukiele vor Energie und möchte diese schon am 14. September loswerden. In Hoffenheim könnte es dann Andrej Kramaric und Co. treffen. Und nicht mehr den Fuß von Nathan Tella.