Leverkusens Trainer Xabi Alonso hat Florian Wirtz in Dortmund aufgrund eines unguten Gefühls aus der Startelf gestrichen. Ein Kommentar:
Bayer LeverkusenAlonso ist bis ins letzte Detail konsequent
Klarheit gehört zu den menschlichen Tugenden, die zunehmend und zurecht in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Wer ohne große Umschweife an- und ausspricht, worum es ihm geht, verschafft sich und seinen Mitmenschen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Denn wer weiß, wo es langgeht und woran er ist, muss sich weniger Gedanken machen und kommt auch in unangenehmen Situationen meistens besser zurecht.
Der Auftritt von Bayer 04 Leverkusen in Dortmund und die Umstände, die Florian Wirtz aus der Startaufstellung verschwinden ließen, haben gezeigt, dass eine unklare Situation Interpretationsspielräume auftut, die Spekulationen Tür und Tor öffnen. Was hatten Jungstar Wirtz und Exequiel Palacios nur angestellt, dass sie auf die Bank mussten?
Alonso beendet alle Spekulationen
Der Werksclub klärte die Umstände nicht auf, ließ also zunächst alle im Dunkeln tappen. Womöglich, weil die genaue Kommunikation noch nicht festgelegt war. Es hatte sich ja um eine Entscheidung des Trainers gehandelt und dieser war vor dem Anpfiff in seinen Aussagen schwammig geblieben.
Als Xabi Alonso weit nach dem Abpfiff über den genauen Sachverhalt berichtete und alle Spekulationen schnell beendete, füllten Klarheit, Erleichterung und staunender Respekt den Raum. Der spanische Erfolgscoach hatte wieder einmal bewiesen, welch außergewöhnlicher Fußballlehrer er ist. In einem solch wichtigen Spiel einen seiner besten Spieler aufgrund einer Verspätung auf die Bank zu setzen, erfordert Mut und Vertrauen in die eigene Entscheidung. Eine Entscheidung, die in diesem Fall auf ein ungutes, aber klares Gefühl fußte und Alonsos Konsequenz bis ins letzte Detail bestens beschreibt.