5:0 gegen die Hertha1. FC Köln beglückt Fans mit Trefferfestival in Berlin
Berlin – Mit einem Trefferfestival hat der 1. FC Köln seine Fans am Karnevalssamstag verwöhnt. Mit 5:0 (3:0) wurde Hertha BSC vor eigenem Publikum regelrecht vorgeführt und in der Tabelle überholt. Nur ein Treffer fehlte den Gästen, um den höchsten Auswärtssieg ihrer Bundesligageschichte einzustellen. Der gelang gut 54 Jahre zuvor, am 30. Oktober 1965, ebenfalls im Olympiastadion, wo damals Tasmania 1900 entzaubert wurde.
Überschattet wurde der Kölner Erfolg von der schweren Verletzung von Rafael Czichos. Nach einem Tritt gegen Hals und Kopf wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Nach ersten Informationen soll er sich einen Halswirbel verstaucht haben.
Gleich vier Änderungen hatte es bei den Kölnern schon zu Beginn gegenüber der letzten Startformation gegeben. Drei davon waren notwendig, weil Sebastiaan Bornauw eine Gelbsperre absaß, Noah Katterbach wegen seines Bänderrisses ausfiel und Jonas Hector sich beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zuzog.
Führung nach nur 186 Sekunden
So kam Toni Leistner zu seinem Bundesligadebüt, Benno Schmitz übernahm die Linksverteidigerposition und Elvis Rexhbecaj gab sein Debüt beim FC. Zudem wurde Dominick Drexler durch Florian Kainz ersetzt.
Der österreichische Nationalspieler war es, der mit seiner fünften Torvorlage Jhon Cordoba bediente. Nach nur 186 Sekunden führten die Gäste dank des achten Saisontreffers des Kolumbianers. Voraufgegangen war eine Balleroberung durch Elvis Rexhbecaj im Mittelfeld, wodurch das schnelle Umschaltspiel möglich wurde.
Und der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Mittelfeldspieler war mit einem Zweikampfgewinn auch in der 22. Minute der Ausgangspunkt des zweiten FC-Treffers. Mit einem Steilpass bediente er Ismail Jakobs auf Rechtsaußen. Der flankte scharf vor das Hertha-Tor, wo Jhon Cordoba diesmal den Ball per Kopf ins Netz wuchtete: Saisontreffer Nummer neun.
FC-Fans singen Karnevalslieder
Während die gut 5000 meist kostümierten FC-Fans stimmungsvoll Karnevalslieder anstimmten, kippte bei den Herthanern die Stimmung, gab es Pfiffe und Forderungen an die Mannschaft, zu kämpfen.
Doch es kam noch schlimmer für die Gastgeber. Nach einem Querpass von Jhon Cordoba, der nach einem Konter zu lange mit dem Torschuss gewartet hatte, zog Florian Kainz ab. Seinen harten Schuss fälschte Torwart Rune Jarstein in die eigenen Maschen ab (39.).
Wenig später kam dann das Aus für Rafael Czichos. Bei einem Zweikampf traf ihn Marko Grujic mit einem Fuß am Hals. Minutenlang wurde der Abwehrspieler behandelt, dann mit einer Trage zum Marathontor gebracht, von wo er mit einem Krankenwagen in ein Hospital gefahren wurde. Für ihn kam Jorge Meré ins Spiel.
Timo Horn fast beschäftigungslos
Während der fünfminütigen Nachspielzeit besaß Ellyes Skhiri nach einem Uth-Freistoß noch die große Chance zum 4:0. Doch dem Mittelfeldspieler rutschte der Ball drei Meter vor dem Tor über den Fuß und flog hoch über das Tor. Es war der letzte von zwölf Kölner Torschüssen. Auf der Gegenseite hatte die Hertha keinen einzigen (!) abgegeben. Timo Horn war fast beschäftigungslos.
Das änderte sich nach der Pause. Mit starken Paraden gegen Grujic (48.) und Piatek (56.) bewahrte der Schlussmann seine Mannschaft vor einem schnellen Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit. Besser machten es die Kölner. Der überragende Elvis Rexhbecaj marschierte bei einem Konnte und bediente Florian Kainz, der aus 14 Meter flach einschoss.
Nachdem sein erster Treffer zunächst als Eigentor von Jarstein gewertet worden war, dann aber doch ihm zugesprochen wurde, schnürte er damit einen Doppelpack. „Das freut mich natürlich, dass ich endlich meinen ersten Bundesligatreffer für den FC erzielt habe, und dann noch gleich einen hinterher“, meinte der Österreicher.
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Und es war noch kein Ende des Kölner Schützenfestes. Nachdem Mark Uth bei einem Torschuss zentral vor dem Strafraum gefoult worden war, schoss er den Freistoß aus knapp 20 Metern selbst in den rechten Winkel zum 5:0 (70.). Dabei blieb es dann.
„Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Unsere Konter saßen, und in der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen. Erst als wir nach der Pause ein bisschen Hacke-Spitze-eins-zwei-drei spielen wollten, bekamen wir Probleme. Aber dann haben wir uns schnell wieder gefangen“, erklärte Toni Leistner nach seinem Bundesligadebüt.
Hertha: Jarstein; Stark, Boyata, Rekik; Ascacibar, Wolf, Grujic, Maier (46. Darida), Mittelstädt; Cunha (46. Lukebakio) , Piatek. – Köln: Horn; Ehizibue, Leistner, Czichos (45. Meré), Schmitz; Skhiri, Rexhcebaj; Kainz, Uth, Jakobs (78. Höger); Cordoba (73. Terodde). – SR: Schlager (Hügelsheim). – Tore: 0:1 Cordoba (4.), 0:2 Cordoba (22.), 0:3 Kainz (39.), 0:4 Kainz (62.), 0:5 Uth (70.). – Zuschauer: 44.000. – Gelbe Karten: Stark, Ascacibar – Meré, Rexhbecaj.