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Kommentar zum 1. FC KölnDer FC-Mitglieder-Stammtisch ist ein Format mit Klasse

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Christian Keller beim Mitgliederstammtisch

Christian Keller beim Mitgliederstammtisch

Der Mitglieder-Stammtisch hat gezeigt, dass ein Austausch zwischen Basis und Clubspitze nicht nur möglich, sondern vor allem nötig ist. Ein Kommentar

Wer gute Fragen stellt, kann auch gut Antworten bekommen. Der bemerkenswert sachlich und ruhig verlaufene Mitglieder-Stammtisch des 1. FC Köln hat gezeigt, dass ein Austausch zwischen Basis und Clubspitze nicht nur möglich, sondern vor allem nötig ist und diesem Format dem Zeitgeist entspricht. Ein Verein, der sich auf die Fahnen schreibt, von den Mitgliedern geführt zu werden, muss sich in seiner Führung den Menschen nähern, mit ihnen reden und ihnen die Sachverhalte transparent zu erklären.

Die FC-Chefetage hat mit dem eloquent auftretenden und in seinen Ausführungen klaren FC-Geschäftsführer Christian Keller an der Spitze einen wichtigen Schritt in Richtung seiner Mitglieder getan. Ihnen im direkten Dialog und im Detail zu erklären, warum Club und der beliebte Trainer Steffen Baumgart sich getrennt haben, warum es keine Alternative zum aktuellen Sparkurs gibt oder wie der Auswahlprozess von Baumgart-Nachfolger Timo Schultz ablief, sucht im modernen Profi-Fußball seinesgleichen. Diese, so weit wie rechtlich möglich, ehrliche und respektvolle Vorgehensweise schafft im ersten Schritt Vertrauen und im zweiten Zusammenhalt. Zwei wesentliche Faktoren, die der 1. FC Köln benötigt, um auf seinem komplizierten Weg zum Klassenerhalt am Ende dieser Saison erfolgreich zu sein.

Vorstand, Geschäftsführung und Mitgliederrat durften auch die Erfahrung machen, dass mangelnde Klarheit und Widersprüche wie im Fall Jaka Cuba Potocnik des Volkes Seele zum Kochen bringt. Eine Aufklärung der Vorgänge, die der Club intern längst auf den Weg hätte bringen können, und die anschließende, umfassende Information an die Mitglieder ist unverhandelbar. Es darf bei der Suche nach den Gründen für die zugegebene rechtliche Fehleinschätzung auch kein Schuldiger wie eine Sau durchs Dorf getrieben werden. Vielmehr ist die Fehlerkultur, die die Verantwortlichen am Mittwoch an den Tag gelegt haben, die Messslatte für die Zukunft — ebenso wie das Format des Stammtisches für den Austausch zwischen Basis und Clubspitze.