Das 0:1 gegen Bayern München hat gezeigt, dass der 1. FC Köln seinen kämpferischen Tugenden und einer kompakten Defensive vertrauen sollte. Ein Kommentar von Martin Sauerborn.
Kommentar zum 1. FC KölnDefensive Stabilität bringt die nötige Sicherheit
Die Erkenntnisse, die der 1. FC Köln aus seinem Auftritt gegen Bayern München ziehen darf, beschränken sich größtenteils auf Spiele gegen Gegner, die in etwa der Klasse des Meisters entsprechen. Denn weder Darmstadt noch Mainz haben Spieler wie Harry Kane oder Leroy Sańe in ihren Reihen und schon gar nicht die spielerischen und taktischen Möglichkeiten eines FC Bayern. Der FC sollte also nicht versuchen, die beiden nächsten Kontrahenten mit der zwar charmanten, aber zu riskanten Idee einer Dreierkette zu überraschen, noch sollte er den Bus vor dem eigenen Tor parken wie in der zweiten Hälfte gegen die Münchner.
Es ehrt Steffen Baumgart, dass er alles versucht hat, um einen Plan zu entwickeln, mit dem der FC gegen die Bayern theoretisch hätte überraschen können. Wichtiger ist aber, dass der Trainer aus dieser Niederlage mitnehmen darf, dass seine Spieler bedingungslos hinter ihm stehen und ihm auch folgen, wenn der Untergang möglich ist. Und ein solcher drohte mit Blick auf die ersten 30 Minuten der Partie am Freitag.
Pluspunkte für Baumgart
Baumgart sammelte einen weiteren Pluspunkt, weil er den Irrtum seiner verwegenen Idee nicht nur einsah und entsprechend umstellte, er hat ihn auch öffentlich eingestanden und die Verantwortung dafür übernommen. Außerdem gab er seinen Spielern dann einen zweiten Plan an die Hand, der auch funktionierte. Es gibt also Lösungen für die Probleme der Kölner.
Dieses Wissen sollte ihnen zusammen mit dem gegen die Bayern demonstrierten Zusammenhalt Selbstbewusstsein für die beiden nächsten, so wichtigen Aufgaben geben. Wenn das Spiel gegen den Rekordmeister etwas gezeigt hat, dann dass sich ein angeschlagenes Team die nötige Sicherheit im Abstiegskampf über eine stabile Defensive und kämpferische Tugenden holen kann. Der FC besitzt die Qualität, um gegen Darmstadt und Mainz zu bestehen. Er muss nur daran glauben und einen Plan entwerfen, der von Anfang bis Ende passt.