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Kölner seit sieben Spielen ungeschlagen1. FC Köln müht sich zum nächsten 1:0

Lesezeit 4 Minuten
Kampfspiel: Denis Huseinbasic vom FC (l) und der Regensburger Christian Viet.

Kampfspiel: Denis Huseinbasic vom FC (l) und der Regensburger Christian Viet.

Der 1. FC Köln bleibt in der Erfolgsspur und hat auch bei Jahn Regensburg gewonnen.

Die Ergebnisse stimmen, aber die Leistungen stagnieren. Fußball-Zweitligist 1. FC Köln hat die Pflichtaufgabe bei Schlusslicht Jahn Regensburg am Sonntag mit einem mühsamen 1:0 (1:0)-Erfolg erledigt und bleibt nach 13 Punkten aus den jüngsten fünf Ligapartien in Reichweite der Aufstiegsplätze. Matchwinner der Geißböcke war wieder einmal Tim Lemperle, der nach seinem Siegtor allerdings verletzt ausgewechselt werden musste.

„Es war das Spiel, das wir erwartet haben. Der Platz war schlecht, also konnte es keinen schönen Fußball geben. Wir haben den Kampf gut angenommen. Gerade nach der Englischen Woche, die wir jetzt sehr gut abgeschlossen haben“, zeigte sich FC-Torwart Marvin Schwäbe nach dem nächsten „zu null“ zufrieden.

Der Platz war schlecht, also konnte es keinen schönen Fußball geben.
Marvin Schwäbe, Torwart 1. FC Köln

Die Geißböcke mussten neben Youngster Julian Pauli (Gehirnerschütterung) auch auf Luca Waldschmidt verzichten, den Rückenprobleme plagen. Das bedeutete Umstellungen in der Dreierkette und in der Offensive. Eric Martel rückte wie in Münster und im Pokal gegen Hertha BSC von der Sechs ins Zentrum der Dreierkette — diesmal von Beginn an.   Dejan Ljubicic besetzte die Sechs und Florian Kainz kam hinter den Spitzen zu seinem Startelfdebüt in dieser Saison.

Das Team von Trainer Gerhard Struber ging vor 2500 mitgereisten Fans als klarer Favorit in die Partie. Gegen den Tabellenletzten, der nach 14 Spieltagen acht Punkte und ein Torverhältnis von 5:33 aufweist, war ein Sieg Pflicht.

Der FC startete mit zwei Ecken in den ersten 65 Sekunden und hatte nach 16 Minuten die erste Chance zur Führung. Dominique Heintz kam nach einer Ecke von Leart Pacarada frei zum Kopfball, Jahn-Keeper Felix Gebhardt war zur Stelle. Auf dem Weg zum Tor hatte der Ball allerdings den ausgestreckten Arm von Kai Pröger berührt.

Dominique Heintz holt Handelfmeter heraus

Schiedsrichter Konrad Oldhafer schaute sich die Szene an und entschied auf Elfmeter. Dejan Ljubicic, am Mittwoch im Pokal beim 2:1 gegen Hertha BSC sicherer Schütze vom Punkt, scheiterte links unten an Gebhardt (19.). Der Regensburger Keeper parierte danach auch einen Versuch von Tim Lemperle aufs kurze Eck (20.).

Szenen, die die Regensburger ermutigten. Robin Ziegele hatte nach der ersten Ecke freistehend aus sieben Metern das 1:0 auf dem Kopf, aber auch FC-Torhüter Marvin Schwäbe war auf seinem Posten (28.). Der erste Treffer fiel auf der anderen Seite. Kainz legte den Ball wunderbar mit links in den Lauf von Lemperle, der schneller war als Ziegele und Gebhardt und seinen achten Saisontreffer markierte (33.).

Mit dem Tor war das Spiel für die FC-Lebensversicherung beendet. Der hintere, linke Oberschenkel zwickte den Goalgetter, der sich an den ihm zujubelnden FC-Fans vorbei auf den Weg in die Kabine machte. Damion Downs ersetzte Lemperle (34.). Neben ihrem Toptorjäger hätten die Kölner fast auch ihre Führung verloren. Schwäbe zeigte beim Kopfball von Louis Breunig erneut seine Klasse auf der Linie (43.). „Bei den Standards in der ersten Halbzeit haben wir uns nicht glorifiziert“, kritisierte Struber.

FC-Offensive findet nach dem Wechsel nicht mehr statt

Die FC-Halbzeitführung war verdient, es blieb aber knapp. Was daran lag, dass sich die Struber-Elf offensiv kaum in Szene setzen konnte. Eigentlich nur bei einem zu hoch angesetzten Kopfball von Downs nach einer Pacarada-Flanke (51.). Das Kölner Spiel nach vorne war Stückwerk und Opfer der schwierigen Platzverhältnisse— auch gegen die schwächste Defensive der Liga.

Die Einwechslungen von Mark Uth und Marvin Obuz (71.) änderten nichts daran. So blieben die Regensburger im Spiel und benötigten nur eine Aktion, um die Überraschung perfekt zu machen. Wie beim Schuss von Bryan Hein, der nur knapp über das Kölner Tor flog (79.). Der Ausgleich wäre angesichts des nimmermüden Einsatzes der Gastgeber sogar verdient gewesen.

Ich habe mir für meine Rückkehr nach Regensburg einen Sieg gewünscht. Das haben wir geschafft und es sind drei wichtige Punkte.
Christian Keller, Geschäftsführer Sport 1. FC Köln

Der FC brachte den Sieg aber auch nach über sechs Minuten Nachspielzeit ins Ziel und ist seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. In der Liga bedeutet der vierte 1:0-Sieg in den jüngsten fünf Partien Platz sechs mit zwei Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Paderborn.

„Ich habe mir für meine Rückkehr nach Regensburg einen Sieg gewünscht. Das haben wir geschafft und es sind drei wichtige Punkte. Wir können aber auf jeden Fall besser spielen“, sagte FC-Sportchef Christian Keller, der acht Jahre lang beim Jahn in dieser Position war.


Statistik:

Jahn Regensburg: Gebhardt; Wurm, Bulic, Breunig; Viert, Ochojski (64. Ouro-Tagba), Ziegele, Hein; Pröger (87. Huth), Kother (64. Hottmann); Kühlwetter (80. Ganaus). — 1. FC Köln: Schwäbe; Hübers, Martel, Heintz (82. Finkgräfe) ; Huseinbasic, Ljubicic (82. Olesen); Thielmann (71.), Pacarada; Kainz (71. Uth), Maina, Lemperle (34. Downs). — SR.: Oldhafer (Poppenbüttel). — Zuschauer: 14 232. —Tor: 0:1 Lemperle (33.). — Besonderes Vorkommnis: Ljubicic verschießt Handelfmeter (19.). — Gelbe Karten: Heintz, Huseinbasic, Martel.