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Sieg auf Schalke1. FC Köln gewinnt 3:1 – Damion Downs bricht den Bann

Lesezeit 5 Minuten
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Damion Downs jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Der 1. FC Köln hat mal wieder auf Schalke nicht verloren und geht auf Platz sechs der 2. Fußball-Bundesliga in die Länderspielpause.

Die Arena auf Schalke bleibt ein Lieblingsort des 1. FC Köln. 2011 haben die Geißböcke zuletzt in Gelsenkirchen verloren. Zu einer Zeit, als noch Lukas Podolski für den und Raul bei den Knappen spielte. Die Serie der Geißböcke hat am Sonntag auch in der 2. Bundesliga gehalten. Die Kölner gewannen das tatsächlich erste Duell der beiden Traditionsclubs im Fußball-Unterhaus verdient mit 3:1 (2:0). Nach dem zweiten Liga-Dreier in Folge vor der Länderspielpause darf sich das Team von Trainer Gerhard Struber als Sechster mit sieben Punkten in der Tabelle erst einmal nach oben orientieren.

„Unsere Leistung war vor allem in der ersten Hälfte so, wie wir sie uns erwartet haben. Wir hatten eine gute Balance und haben in den richtigen Momenten die Tore geschossen. Das war, etwas, was in den ersten Saisonspielen manchmal gefehlt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir uns von dem etwas verrückten Momentum nicht beeindrucken lassen“, analysierte Struber die Partie.

Der FC-Chefcoach änderte seine Startelf nach dem 5:0 gegen Braunschweig nur auf einer Position. Und das unfreiwillig, denn Timo Hübers musste krank passen. Für ihn rückte Routinier Dominique Heintz (31) neben Youngster Julian Pauli (19) in die Innenverteidigung. Die Spielführer-Binde trug erstmals in einem Pflichtspiel der 22-jährige Jan Thielmann auf den Platz.

Zweitklassiger Fußball, erstklassige Stimmung

Die Schalker, bei denen die prominenten Neuzugänge Christopher Antwi-Adjei und Amin Younes zunächst auf der Bank Platz nahmen, begrüßten die Kölner im Westschlager mit dem Steiger-Lied und vier Schlägen einer traditionellen Gruben-Glocke. Zweitklassiger Fußball, aber erstklassige Stimmung in der mit 61.624 Zuschauern ausverkauften Arena.

Das Spiel benötigte keinen langen Anlauf. Königsblau öffnete schon nach drei Minuten zum ersten Mal das FC-Pressing, so dass Keeper Jonas Urbig gegen Tobias Mohr mit der Faust eingreifen musste. Der linke Außenbahnspieler der Schalker genoss in der Anfangsphase überhaupt recht viele Freiheiten und baute so Selbstbewusstsein auf, um es sogar aus der eigenen Hälfte gegen den weit vor seinem Tor postierten Urbig zu versuchen (12.).

Die Geißböcke hatten aber die klareren Möglichkeiten. Nach einem hohen Ballgewinn von Tim Lemperle, fehlte Damion Downs gegen den herausstürzenden S04-Keeper Justin Heekeren allerdings die Ruhe, um entweder einzunetzen oder im Idealfall den Ball zu Lemperle zurückzuspielen. Verständlich, dass sich der eine FC-Stürmer vehement beim anderen beschwerte (7.). Vier Minuten später misslang Downs nach einem tollen Pass von Leart Pacarada die Ballannahme im Strafraum — ein unglücklicher Auftritt des 20-Jährigen.

Ljubicic legt Downs das 1:0 auf

Bis zur 25. Minute. Nachdem Eric Martel per Kopf aus fünf Metern eine weitere Topchance liegen gelassen hatte (20.), bediente Dejan Ljubicic von rechts Downs, der direkt und entschlossen aus 13 Metern zum 1:0 sein erstes Saisontor erzielte. „Er hat ein Naserl, also ein gutes Näschen. Ich habe ihn wieder sehr aktiv erlebt und er wollte beweisen, dass er gut genug für uns ist“, lobte Gerhard Struber den Torschützen.

Die Führung war verdient, weil der FC neben den klareren Chancen auch die bessere und reifere Spielanlage zeigte. Die rechte Abwehrseite mit Thielmann blieb zwar eine große Schwachstelle, richtig gefährlich wurde es für die Kölner aber nicht, weil Martel, Pauli und Heintz im Zentrum rigoros aufräumten.

Die Struber-Elf legte noch vor der Pause nach. Nachdem Linton Maina in der 35. Minute das 2:0 verpasst hatte, vollendete er mit etwas Glück einen von Thielmann und Martel eingeleiteten Konter nach Doppelpass mit Downs. Maina war im ersten Versuch an Heekeren hängengeblieben und erwischte danach Schalkes Abwehrspieler Ibrahima Cissé auf dem falschen Fuß (45.+1).

Wir haben uns vorgenommen, dass wir aus der Pause kommen und direkt ein Tor schießen.
Linton Maina, FC-Torschütze

S04-Coach Karel Geraets reagierte mit der Einwechslung von Antwi-Adjei. Eine Maßnahme, die der FC 28 Sekunden nach Wiederanpfiff mit dem 3:0 beantwortete. Lemperle drückte eine flache Hereingabe von Pacarada aus abseitsverdächtiger Position über die Linie. Der zweite Saisontreffer des 22-Jährigen hielt der VAR-Überprüfung aber Stand, weil Lemperle zwar vor allen Schalkern stand, sich aber im Millimeterbereich auf gleicher Höhe mit dem Ball befand.

„Wir haben uns vorgenommen, dass wir aus der Pause kommen und direkt ein Tor schießen“, freute sich Maina über das 3:0 und ärgerte sich gleichzeitig, dass es bei drei Treffern für sein Team blieb: „Ich denke, wir hätten noch ein, zwei mehr machen können.“ So kamen die Schalker nach einem unnötigen Foul von Denis Huseinbasic am eingewechselten Amin Younes noch einmal in den Bereich der Hoffnung. Kenan Karaman verwandelte den Foulelfmeter zum 1:3 und holte die Fans der Knappen aus ihrer Lethargie (66.).

Grünschnabel-Innenverteidigung bringt den Sieg ins Ziel

Hätte Tobias Mohr vor seinem Treffer zum vermeintlichen 2:3 (72.) nicht Zentimeter im Abseits gestanden, es wäre wohl noch einmal richtig spannend geworden. So aber brachten die Kölner die Partie trotz der verletzungsbedingten Auswechslung von Heintz (71.) ins Ziel.

Wohlgemerkt mit einer Grünschnabel-Innenverteidigung besetzt, mit dem 19-jährigen Julian Pauli und dem für Heintz eingewechselten Elias Bakatukanda. Der 20-Jährige feierte auf Schalke sein Profi-Debüt, holte sich gleich eine Gelbe Karte und hatte ein paar richtig gute Szenen. „Das musst du erstmal machen. Ele hat noch nie auf diesem Niveau gespielt und kommt dann hier rein vor 60.000 Zuschauern in einem Moment, in dem Schalke drückt“, lobte Thomas Kessler den Debütanten.

Der Leiter Lizenzspieler war nach dem elften ungeschlagenen Ligaspiel gegen Schalke natürlich einverstanden, hatte aber auch das ein oder andere zu kritisieren: „Wir haben heute viele Dinge gesehen, die wir in der Länderspielpause besprechen und bearbeiten können.“


Statistik zum Spiel:

FC Schalke 04: Heekeren; Gantenbein (58. Aydin), Cissé, Schallenberg, Murkin; Hamache (46. Hamache), Bachmann, Seguin (58. Younes), Mohr (85. Mohr); Sylla, Karaman. - 1. FC Köln: Urbig; Thielmann, Heintz (71. Bakatukanda), Pauli, Paqarada; Ljubicic, Martel, Maina, Huseinbasic; Downs (89. Waldschmidt), Lemperle (82. Tigges). –SR.: Jablonski (Bremen).–Zuschauer: 61.624. – Tore: 0:1 Downs, 0:2 Maina (45.+1), 0:3 Lemperle (46.), 1:3 Karaman (66./Foulelfmeter). – Gelbe Karten: Cisśe; Pauli, Martel., Bakatukanda, Thielmann.