Der 1. FC Köln kann am Samstag beim Tabellendritten seine Aufstiegsambitionen in der 2. Fußball-Bundesliga unterstreichen.
Zweitliga-Topspiel in Paderborn1. FC Köln hat die Chance ein Statement zu setzen

Zurück im Kader des 1. FC Köln: Innenverteidiger Julian Pauli (mitte).
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In Zeiten, in denen die substanziellen Dinge nicht so von der Hand gehen wie gewünscht, hilft es, auf die positiven Aspekte zu schauen. Gerhard Struber versuchte es am Donnerstag demnach mit einem Lächeln, als er vor dem bedeutungsvollen Zweitliga-Spitzenspiel am Samstag (13 Uhr/Sky) beim SC Paderborn befragt wurde. Mit Recht, denn der Trainer des Tabellenzweiten 1. FC Köln hatte neben ein paar schlechten auch einige gute Nachrichten mit zur Pressekonferenz ins Rheinenergiestadion gebracht.
Sah es unter der Woche noch so aus, als würden dem 48-Jährigen bei seinem Aufstellungspuzzle für den 27. Spieltag viele Teile fehlen, hatte sich die Personalsituation zwei Tage vor dem Auftritt in Ostwestfalen einigermaßen entspannt. Mit Eric Martel und Mathias Olesen waren die beiden letzten Nationalspieler gesund zurückgekehrt und auch bei Jan Thielmann gibt es Hoffnung auf einen Einsatz. „Wir schauen von Tag zu Tag und wollen Jan mehr und mehr belasten. Grundsätzlich sieht es gut aus“, erklärte Struber mit Blick auf Thielmanns Muskelprobleme, die seinen Einsatz am Dienstag im Testspiel der U21-Nationalmannschaft gegen Spanien im Weg gestanden hatten.
Schmied und Uth sind wieder fir
Joel Schmied ist nach seiner Trainingspause wegen eines Magen-Darm-Infekts wieder voll bei der Sache. Auch Mark Uth könnte wieder im Kader stehen, nachdem er sich für das Testspiel gegen Verl selbst eine Zwangspause auferlegt hatte.
Die größte positive Überraschung vor Paderborn ist aber Julian Pauli (kleines Foto). Den 19-jährigen Shooting-Start aus der Hinrunde plagte seit dem DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC am 4. Dezember eine Gehirnerschütterung. Eine unangenehme Angelegenheit, weil der Innenverteidiger sich im Alltag zwar schnell wieder gut fühlte, unter Belastung aber weiter über Schwindel und Kopfschmerz klagte.
Er steckt voller Begeisterung und bringt viel mit.
„Es war nicht einfach für ihn nach der Gehirnerschütterung. Das war eine Prüfung für ihn in alle Richtungen“, beschrieb Struber und verteilte ein großes Kompliment an Pauli: „Julian hat gezeigt, dass er nicht nur auf dem Fußballplatz Ausdauer und ein Kämpferherz hat, sondern dass er auch in solchen Phasen mental stark ist und sich nicht unterkriegen lässt.“ Der Youngster ist nach fast vier Monaten zurück und hat keine Reaktion mehr auf Belastung gezeigt: „Er steckt voller Begeisterung und bringt viel mit. Ich habe riesiges Vertrauen in ihn, dass er schnell wieder ein Kandidat ist, der uns helfen kann“, freute sich Struber.
Der Coach stellte Pauli einen Kaderplatz für Samstag in Aussicht und kann den Defensivmann nach dem Ausfall von Routinier Dominique Heintz (Muskelfaserriss) als Option auch gut gebrauchen. Neben Heintz und den Langzeitverletzten fehlen dem FC-Coach Linton Maina, Jusuf Gazibegovic, der gesperrte Dejan Ljubicic und auch Damion Downs. Der Stürmer kann nach seiner Hand-OP erst nächste Woche wieder mit einer Schiene ins Mannschaftstraining einsteigen.
Dafür ist aber Tim Lemperle zurück. Der seit Anfang Dezember schmerzlich vermisste Angreifer wird nach seinem vielversprechenden Joker-Einsatz beim 2:1-Heimsieg gegen Darmstadt und seinem Treffer beim 1:2 gegen Verl in Paderborn erstmals wieder von Beginn an auflaufen können. „Tim ist ein sehr wichtiger Spieler und verfolgt die Ziele mit dem FC mit einer großen Leidenschaft. Er ist für uns ein Garant, wieder ins Toreschießen zu kommen“, sagte Struber.
Es wird ein Spitzenspiel und ich freue mich darauf, einen Gegner zu erleben, der uns alles abverlangen wird.
Und der Trainer hatte noch mehr gute Nachrichten. So glaubt er an einen positiven Effekt bei den Nationalspielern Leart Pacarada (Aufstieg in die Liga B der Nations League mit Kosovo) und Eric Martel (3:1 gegen Spaniens U21). Auch die Blamage gegen Verl sei abgehakt: „Die Jungs waren selbstkritisch und einsichtig. Ich erlebe sie diese Woche sehr fokussiert und engagiert.“
Macht auch Sinn, wenn in Aussicht steht, mit einem Sieg beim Tabellendritten ein Statement setzen zu können und den Vorsprung auf fünf Zähler anwachsen zu lassen. „Es wird ein Spitzenspiel und ich freue mich darauf, einen Gegner zu erleben, der uns alles abverlangen wird. Wir müssen in allen Bereichen sensibilisiert sein und alles raushauen“, sagte Struber und lächelte noch mal.