Trotz Englischer Woche kam Luca Waldschmidt in den jüngsten drei Spielen des 1. FC Köln keine Minute zum Einsatz. Das sagt Trainer Gerhard Struber zur Nichtberücksichtigung des Ex-Nationalspielers.
Edeljoker des 1. FC KölnLuca Waldschmidt droht auch gegen Magdeburg die Bank

Nachdenklich: FC-Profi Luca Waldschmidt bleibt auch in der 2. Liga hinter den Erwartungen zurück.
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Gerade mal ein paar Wochen ist es her, da sagte Luca Waldschmidt folgende Sätze. „Es gab Phasen in der Hinrunde, die für mich persönlich sehr gut liefen. Diese Phasen sollen in der Rückrunde deutlich länger anhalten. Ich will deutlich länger auf dem Platz stehen.“ Am Tag zuvor hatte der Offensivspieler des 1. FC Köln gegen Viktoria Köln (3:2) seine Klasse aufblitzen lassen und einen Doppelpack geschnürt, der die Generalprobe vor dem Rückrundenauftakt der 2. Fußball-Bundesliga nicht vollends zu einem Fiasko werden ließ.
Während der Herbstmeister Mitte Januar noch nicht wieder auf Betriebstemperatur angekommen war, erweckte Luca Waldschmidt den Eindruck, als würde er die Gunst des Augenblicks nutzen können. Doch der Schein trog, nicht zum ersten Mal in Waldschmidts bislang enttäuschend verlaufenem Gastspiel in Köln. Nach einer dünnen Leistung als Startelfspieler bei der 0:1-Auftaktniederlage gegen seinen Ex-Club Hamburg fehlte der 28-Jährige gegen Elversberg erkrankt. In den folgenden drei Partien gehörte Waldschmidt zwar wieder dem Kader an, zum Einsatz kam er allerdings nicht. In keiner einzigen Minute. Was umso bemerkenswerter ist, da zwischen den Zweitligaspielen gegen Braunschweig und Schalke das 120-minütige Pokal-Drama von Leverkusen lag, das die Kölner an den Rand der körperlichen Erschöpfung getrieben hatte.
Luca zeigt sich im Training gerade sehr positiv. Es ist sehr professionell, wie er mit der Situation umgeht, dass er ein Stück weit hinten dran ist.
Es war ein personeller Drahtseilakt, den Gerhard Struber in der zurückliegenden Englischen Woche zu vollziehen hatte. Dass Luca Waldschmidt trotz alledem keine Rolle in den Überlegungen des FC-Trainers spielte, dürfte dem ehemaligen Nationalspieler, der vor der Abstiegssaison als vermeintlicher Königstransfer verpflichtet worden war, zu denken geben. Waldschmidts Karriere, die einst so verheißungsvoll begonnen und mit dem Wechsel zum portugiesischen Spitzenclub Benfica Lissabon ihren Höhepunkt erreicht hatte, kommt auch in der 2. Liga bislang nicht wieder in Schwung.
Im Topspiel am Freitagabend (18.30 Uhr, Sky) beim 1. FC Magdeburg bleibt für den Linksfuß wohl erneut nur die Reservistenrolle über. Damion Downs und Linton Maina sind in Abwesenheit des verletzten Tim Lemperle als Doppelspitze gesetzt, und auch auf den Halbpositionen sind die Aufgaben derzeit klar verteilt. Dejan Ljubicic genießt hohes Ansehen als Anläufer, an der Seite des Österreichers ist Denis Huseinbasic zumeist erste Wahl. Ex-Kapitän Florian Kainz hat es ebenfalls schwer, auf längere Spielzeit zu kommen.
Meiko Sponsel ersetzt erkrankten Neo Telle im Kader
Angesprochen auf die Gründe für die jüngsten Nichtberücksichtigungen von Luca Waldschmidt, wollte Gerhard Struber in dieser Woche nicht so recht raus mit der Sprache. „Luca zeigt sich im Training gerade sehr positiv. Es ist sehr professionell, wie er mit der Situation umgeht, dass er ein Stück weit hinten dran ist. Dafür schätze ich ihn sehr“, erklärte der FC-Trainer lediglich und redete seinen Edelreservisten stattdessen stark: „Ich bin voll davon überzeugt, dass er in den nächsten Wochen und Monaten noch ein ganz entscheidender Spieler wird. Wir alle arbeiten daran, ihn mit Gesprächen und Training wissen zu lassen, wie wichtig er für diese Mannschaft noch sein wird.“
Unterdessen haben sich die Kölner am Donnerstag stark ersatzgeschwächt nach Magdeburg aufgemacht. Zu den langzeitverletzten Tim Lemperle, Julian Pauli, Mark Uth, Luca Kilian und Jacob Christensen gesellten sich in dieser Woche auch Eric Martel (Muskelverletzung) und Neo Telle (erkrankt). Für den 19-Jährigen, der beim jüngsten 1:0-Sieg gegen Schalke sein erstes Profipflichtspiel absolviert hatte, rückte mit Meiko Sponsel der nächste Kader-Debütant nach. Sponsel hatte sich bereits im Wintertrainingslager in Spanien zeigen dürfen. Immerhin ist Kapitän Timo Hübers nach abgesessener Gelbsperre zurück, zudem meldete sich Marvin Obuz wieder einsatzbereit. „Magdeburg ist ein wahnsinnig herausfordernder Gegner, vor dem wir sehr großen Respekt haben. Die Jungs sind aber wieder bei Kräften und richtig heiß auf dieses Spiel“, zeigte sich Gerhard Struber trotz langer Ausfallliste zuversichtlich.
Voraussichtliche Aufstellungen:1. FC Magdeburg: Reimann; Hugonet, Mathisen, Heber; Gnaka, El Hankouri; Hercher, Nollenberger; Burcu, Atik; Kaars. – 1. FC Köln: Schwäbe; Hübers, Schmied, Heintz; Gazibegovic, Olesen, Pacarada; Ljubicic, Kainz; Downs, Maina. – SR.: Exner (Münster).