Das Trainingslager des 1. FC Köln im spanischen Estepona geht am Freitag mit dem Testspiel gegen den FC Lugano zu Ende. Trainer Gerhard Struber zog am Donnerstag ein erstes Fazit.
Trainingslager des 1. FC Köln„Es gibt interessante Spieler auf dem Markt“
Gerhard Struber hinterlässt in den Tagen des Trainingslagers im spanischen Estepona einen zufriedenen und gelassenen Eindruck. Der Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln sieht die Ziele des einwöchigen Aufenthalts in der andalusischen Provinz Malaga erreicht und blickt optimistisch auf den Rückrundenstart am 18. Januar beim Hamburger SV. Der 47-jährige Österreicher zog nach dem letzten Training am Donnerstag und vor dem Testspiel am Freitag (12 Uhr) im Marbella Football Center gegen den FC Lugano ein Trainingslager-Fazit und sprach über…
…die Bedingungen: Wir hatten hier fantastische Rahmenbedingungen. Angefangen beim Hotel und den Plätzen, die in einem besonders guten Zustand waren. Die Jungs waren im Training mit sehr viel Eifer und Motivation dabei. Es hat Spaß gemacht und wir haben inhaltlich einiges weitergebracht. Teammanager Marius Laux hat das fantastisch organisiert. Alles ist wie am Schnürchen gelaufen und wir wollen die positive Energie von hier mitnehmen.
…die Arbeit mit dem Team: Es war wieder einmal zu sehen, dass wir einen echten Drive drin haben. Alle wissen, dass es bald wieder losgeht und wir wollten jeden Tag effizient nutzen. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in allen Bereichen gute Arbeit geleistet haben, und dabei kann ich nicht einen Spieler auslassen. Jeder Einzelne hat richtig gut abgeliefert und die Tage für sich nutzen können. Es gibt auf den Positionen einen gesunden Konkurrenzkampf. Der Test gegen Lugano wird zeigen, wie weit wir sind.
…die Pläne für das Testspiel: Wir spielen über 4x30 Minuten gegen den Tabellenführer aus der Schweiz und wollen viele Spieler so lange wie möglich auf dem Platz haben. Ein Team jeweils 60 Minuten oder etwas mehr. Wir wollen unser typisches Spiel zeigen. Ich freue mich auf das Spiel.
…den erneuten Ausfall von Mark Uth mit einer Muskelverletzung in der Wade: Ich war die ganze Zeit in Bezug auf die Verletzungsserie von Marc Uth sehr restriktiv, weil in den letzten zwei Jahren so viel bei ihm passiert ist. Man konnte nicht erwarten, dass es stabil in eine Richtung geht. Der Wunsch war da, aber jetzt sehen wir wieder einmal, dass alles noch etwas fragil ist und nicht der Belastung standhält, die wir benötigen. So ist leider die Realität. Mark war sehr niedergeschlagen nach dieser Diagnose. Das alles macht uns rund um ihn natürlich ein Stück weit nachdenklich. Es ist keine tiefe Muskelverletzung und er wird bald wieder in die Rehabilitation einsteigen können. Ob er wieder spielfähig sein kann, wird die Zukunft zeigen.
…das Sorgenkind Julian Pauli, bei dem sich unter der Trainingsbelastung erneut die Gehirnerschütterung aus dem Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin gezeigt hat: Julian ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Es hat sich einfach nicht wohlgefühlt und bei allem, was mit einer Gehirnerschütterung zusammenhängt, sind wir sehr vorsichtig. Wir haben ihn jetzt mal herausgenommen. Was die Diagnostik und die Maßnahmen betrifft, haben wir nach Protokoll gearbeitet. Es gibt aber auch Fälle, bei denen es länger dauern kann. Wir müssen geduldig sein. Julien genießt großes Vertrauen, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wir müssen schauen, dass wir ihn so schnell wie möglich zurückbekommen, aber natürlich gesund.
...die Besetzung der Dreierkette bei einem Ausfall von Pauli: Unsere Situation ist so, dass wir Eric Martel haben, der ein verlässlicher Spieler in der Dreierkette für uns ist. Das haben wir in den letzten Spielen der Hinrunde gesehen. Wenn Julian nicht spielen kann, haben wir schon auch noch andere Ideen.
…die Erfahrungen aus der Hinrunde hinsichtlich des spielenden Personals: Ich kann da die Uhren nicht auf null stellen, denn in diesem halben Jahr haben wir gewisse Erfahrungen mit den Spielern gesammelt. Ich habe meine Einschätzungen. Es ist aber sehr positiv, dass so viele Spieler solch einen Drive entwickelt haben, der der Mannschaft eine gute Energie gibt und uns gemeinsam das Ziel ins Visier nehmen lässt.
…einen möglichen Winter-Abgang von Top-Torjäger Tim Lemperle: Tim ist sehr wertvoll für die Mannschaft und unser Ziel. Aus meiner Sicht steht er für einen Winter-Wechsel Null-Komma-Josef zur Diskussion.
…weitere Neuzugänge nach Jusuf Gazibegovic: Ich wünsche mir als Trainer einiges, aber in der Realität ist es schwieriger. Wir wissen, dass wir das eine oder andere machen müssen. Wir sind dabei. Es gibt interessante Spieler auf dem Markt, die unsere Lücken schließen können. Abgänge wird es keine mehr geben.
…die Arbeit im Trainingslager abseits des Platzes: Inhaltlich haben wir der Technik, der Taktik und unseren Standards viel Gewicht beigemessen. Natürlich geht es auch darum, wie wir in der nächsten Zeit als Team agieren und nach außen wirken wollen. Dabei geht es nicht nur um Sieg und Niederlage, sondern auch darum, wie wir den Geißbock repräsentieren wollen. Da möchte ich schon ein Branding sehen.