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1. FC KölnEM-Teilnahme für Ljubicic in Gefahr – Baumgart spricht von Kopfproblem

Lesezeit 3 Minuten
Hadert mit sich und der Krise des 1. FC Köln: Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic, der in der Hinrunde außer Form geraten ist.

Hadert mit sich und der Krise des 1. FC Köln: Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic, der in der Hinrunde außer Form geraten ist.

Dejan Ljubicic muss um seinen Traum bangen. Der formschwache österreichische Nationalspieler des 1. FC Köln droht die Europameisterschaft 2024 zu verpassen.

Dejan Ljubicic muss um seinen Traum bangen. Der österreichische Nationalspieler des 1. FC Köln droht die Europameisterschaft 2024 zu verpassen. Ralf Rangnick verzichtete für das abschließende EM-Qualifikationsspiel gegen Estland sowie für das Prestigeduell gegen Deutschland (beide 2:0) auf eine Einladung des Mittelfeldspielers. Damit reagierte Österreichs Nationaltrainer auf die Formkrise, in der sich Ljubicic seit Monaten befindet. Die einst torgefährliche Allzweckwaffe der Geißböcke wartet vor dem zwölften Bundesliga-Spieltag noch immer auf den ersten Scorerpunkt und hinkt der früheren Topform weit hinterher. Der 26-Jährige wird sich erheblich steigern müssen, um seinen Platz in der hochwertig besetzten Auswahl der Alpenrepublik zurückzuerobern.

Seine Nichtberücksichtigung ein halbes Jahr vor der Endrunde in Deutschland ist mehr als nur ein Warnschuss für Dejan Ljubicic, der die schwierigste Phase seiner bisherigen Karriere durchlebt. Im Herbst 2022 zog sich der gebürtige Wiener im Derby gegen Borussia Mönchengladbach eine schwere Knieverletzung zu, von der er sich in der Rückrunde nicht mehr vollumfänglich erholte. Auch der geplatzte Sommer-Wechsel zum VfL Wolfsburg samt Beraterzoff hat bei Ljubicic Narben hinterlassen. Wenige Tage vor Saisonbeginn hatte der zweifache Familienvater darauf gedrängt, eine hoch dotierte Offerte des Werksclubs annehmen zu dürfen, vom FC jedoch keine Freigabe erhalten. Nach dem Abgang von Ellyes Skhiri ist Ljubicic bei den Kölnern als Schlüsselspieler in der Mittelfeld-Zentrale eingeplant.

Diesem Anspruch ist er in seiner dritten Saison am Geißbockheim bislang nicht gerecht geworden. Beim letzten Heimspiel gegen Augsburg flog Dejan Ljubicic sogar erstmals aus der Startelf. Steffen Baumgart hat ein Kopfproblem bei seinem introvertierten Schützling ausgemacht. „Ljubi muss zusehen, dass er bei sich bleibt, dass er klar bleibt und dass er die Sachen richtig einordnen kann“, fordert der FC-Trainer, der für ein Bestehen im Abstiegskampf auf einen funktionierenden Ljubicic angewiesen ist: „Er hat in den letzten zwei Jahren eine überragende Entwicklung genommen. Er ist stetig besser geworden.“

Infekt auskuriert

Ljubicics missratene Hinrunde bezeichnet der FC-Coach als „Delle – und wir bekommen sie mit ab. Leider gehört das dazu. Es gibt im Sport Phasen, die weniger gut laufen“. Insofern mache der Österreicher eine „ganz normale Entwicklung“ mit. Steffen Baumgart hofft, dass Ljubicic sich berappelt: „Wenn Ljubi wieder klar wird und ins Rollen kommt, wird er wieder zu einem uneingeschränkt wichtigen Spieler für uns. Er zieht sich da wieder raus. Am besten wäre, wir alle ziehen uns da wieder raus.“ Ob Ljubicic, der in Bochum erkrankt fehlte, nach auskuriertem Infekt gegen Bayern München in die Anfangsformation zurückkehren wird, ließ Baumgart derweil offen: „Wenn Ljubi fit ist, ist er immer eine Option für die Startelf.“