Der bosnische Nationalspieler spricht über das 1:2 im Nations League-Duell gegen sein Geburtsland Deutschland und das anstehende Zweitligaspiel mit dem 1. FC Köln in Darmstadt.
„Eine geile Erfahrung“Besondere Länderspielreise für FC-Profi Denis Huseinbasic
Denis Huseinbasic stand am Dienstagvormittag mit kleinen Augen in der Mixed Zone am Geißbockheim. Die Müdigkeit war dem Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln deutlich anzumerken. „Ich habe die Nacht nicht so viel geschlafen, der Flieger ging früh“, erklärte der 23-Jährige. Am Abend zuvor war er noch in der Nations League für die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina gegen Ungarn (0:2) im Einsatz gewesen.
„Wir haben eine neue Formation gespielt. Eigentlich sah es ganz gut aus. Doch dann wurden wir zweimal ausgekontert“, bedauert Huseinbasic, der die Länderspielreise aber allein schon wegen des emotionalen Duells gegen sein Geburtsland Deutschland (1:2) in besonderer Erinnerung behalten wird. Zurück in Köln sprach Huseinbasic über…
…das Spiel gegen Deutschland: „Es war schon etwas Besonderes für mich. Ich war sehr, sehr motiviert, muss ich sagen. Wir wollten es denen zeigen, dass es nicht so einfach ist in Bosnien. Das ist uns ganz gut gelungen. Wir hatten das 1:1 auf dem Fuß und haben gut verteidigt. Deutschland ist eine der besten Nationalmannschaften, die es gibt. Trotz der Niederlage war das 1:2 ein Erfolgserlebnis für uns.“
…das Fazit seiner Reise mit den Länderspielen Nummer fünf und sechs für Bosnien-Herzegowina: „Es ist eine geile Erfahrung, international zu spielen. Bei den beiden Spielen in Bosnien herrschte eine geile Stimmung, es hat Spaß gemacht. Das nehme ich hier mit ins Training und in die Spiele und macht mich stärker. Ich fühle mich bestätigt, dass ich mich nach meiner Zeit bei der deutschen U21-Nationalmannschaft für einen Wechsel in die bosnische A-Nationalmannschaft entschieden habe.“
…die Ausgangslage als Tabellenletzter vor den letzten beiden Gruppenspielen in der Nations League: „Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, das ist unser Anspruch. Wir werden auch beim Rückspiel in Deutschland wieder alles geben. Das Spiel findet in Freiburg statt, das ist auch wieder eine geile Erfahrung. Ebenso wie das Heimspiel gegen die Niederlande. Wir werden alles geben. Dann schauen wir, was wir herausgeholt haben.“
…die kurze Regenerationszeit bis zum Zweitligaspiel am Freitag bei Mitabsteiger SV Darmstadt 98: „Ich bin voll im Saft. Gegen Deutschland habe ich 65 Minuten gespielt, gegen Ungarn 30 Minuten. Es ist gut, dass ich im zweiten Spiel nicht von Anfang an gespielt habe, damit ich die Körner für Freitag habe. Ich glaube, dass alle Nationalspieler von uns voller Energie und Kraft sind für das Spiel.“
…die verbesserte Form der „Lilien“ nach dem Trainerwechsel zu Florian Kohfeldt: „Die letzten Spiele waren sie gut. Das sagt auch Dzenis Burnic, mein Mitspieler bei der bosnischen Nationalmannschaft vom Karlsruher SC. Es wird eine harte Aufgabe, bei der wir auf uns schauen müssen.“
…die stimmungsvolle Atmosphäre im Stadion am Böllenfalltor: „Freitagabend, 18.30 Uhr, Flutlichtspiel. Jeder wird motiviert sein. Es wird sehr physisch werden – so wie in jedem Zweitligaspiel.“
…seinen Stammplatz unter dem neuen FC-Trainer Gerhard Struber: „Es läuft sehr positiv für mich. Ich kriege das Vertrauen des Trainers und versuche, es auch zurückzugeben. Wir spielen guten Fußball und müssen so weitermachen wie gegen Ulm (2:0). Nicht jedes Spiel muss ein Spektakel sein. Es geht darum, die Siege zu holen.“
…den attackierenden Spielstil der Kölner: „Das Gegenpressing und offensive Anlaufen liegt mir – das lag mir auch schon unter Steffen Baumgart. Wenn der Trainer dir vertraut, spielst du natürlich anders.“
Pacarada zurück auf dem PlatzDer 1. FC Köln kann zum Start aus der Länderspielpause am Freitag (18.30 Uhr, Sky) beim SV Darmstadt 98 aller Voraussicht nach auf die Dienste von Leart Pacarada zurückgreifen. Der Linksverteidiger kehrte am Dienstag ins Mannschaftstraining zurück und absolvierte die zweistündige Einheit in vollem Umfang. Am Montag hatte sich Pacarada noch auf ein individuelles Übungsprogramm beschränkt, nachdem er die Länderspielreise mit der kosovarischen Nationalmannschaft aufgrund von Rückenproblemen hatte abbrechen müssen. (tca)