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1:0 gegen Greuther FürthDowns erlöst 1. FC Köln in der Nachspielzeit

Lesezeit 4 Minuten

Joker Damion Downs (r.) bejubelt mit Kapitän Timo Hübers das Siegtor.

Durch ein Tor des eingewechselten Damion Downs in der Nachspielzeit halten die Geißböcke Anschluss an die Aufstiegsplätze der 2. Liga.

In Müngersdorf lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, als es für viele der 49.600 Zuschauer kein Halten mehr gab. Nach einem Eckball von Florian Kainz war es der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Damion Downs, der zum 1:0 (0:0)-Erfolg des 1. FC Köln gegen die SpVgg Greuther Fürth einköpfte. Trotz einer spielerisch zähen Vorstellung bestätigte die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber mit dem dritten Pflichtspielsieg in Folge ohne Gegentor ihren Aufwärtstrend und stellte vor der letzten Länderspielpause des Jahres den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen der 2. Fußball-Bundesliga endgültig wieder her.

„Fürth hat den Bus tief geparkt und uns wenig Räume gegeben. Wir mussten viel investieren, um diese Mauer ins Bröckeln zu bringen. Mit viel Geduld haben wir immer wieder versucht, uns in Position zu bringen. Es war ein verdienter Sieg, weil wir sehr viel mehr versucht haben als der Gegner. Glückwunsch an meine Mannschaft, die bis zuletzt daran geglaubt hat“, erklärte Struber nach dem Geduldsspiel.

Für den FC-Trainer hatte es keinen Grund gegeben, personell etwas zu verändern. Nach den beiden Siegen im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel und im Zweitliga-Topspiel gegen Hertha BSC Berlin bot Struber zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf auf. Was im Umkehrschluss bedeutete, dass Marvin Schwäbe im Tor abermals den Vorzug vor Jonas Urbig erhielt. Vor Schwäbe agierten die Kölner mit Ball erneut aus einer Dreierkette heraus, die zuletzt für deutlich mehr Stabilität gesorgt hatte.

Greuther Fürth eröffnet das Spiel mit zwei Großchancen

In der Anfangsphase erlebte die FC-Defensive jedoch einen Rückfall in überwunden gehoffte Zeiten, indem sie dem Gegner durch eine zu hohe Staffelung gleich zwei Großchancen ermöglichte. In der siebten Minute hebelte Fürths Torwart Nahuel Noll mit einem messerscharfen Flugball die gesamte Verteidigung aus. Noel Futkeu lief allein auf Schwäbe zu, der im Eins-gegen-eins aber stabil stehen blieb und den Versuch eines Lupfers entschärfte. Nur sechs Minuten später war es erneut ein langer Ball, der die Kölner in arge Bedrängnis brachte. Nach einem Fehler von Jan Thielmann hatte der FC großes Glück, dass der Pass von Roberto Massimo auf den einschussbereiten Sacha Bansé zu ungenau geriet. „Einen davon solltest du machen, um hier etwas mitzunehmen“, haderte Gäste-Interimstrainer Leonhard Haas.

Ansonsten überließen die Franken das Spielgerät dem FC, der aus phasenweise bis zu 80 Prozent Ballbesitz allerdings kein Kapital schlagen konnte. Strubers Elf fehlten im letzten Drittel des Spielfeldes Ideen und Genauigkeit, um eine Lücke im dichten Fürther Abwehrnetz zu finden. Dazu passte, dass die beste Kölner Möglichkeit vor dem Seitenwechsel aus einem ruhenden Ball resultierte. Eric Martel setzte sich nach einer Ecke von Leart Pacarada am Fünfmeterraum durch, doch sein Kopfball segelte am langen Eck vorbei (17.). Aus dem Spiel heraus gelang den Gastgebern kaum etwas. Eine der wenigen Ausnahmen bildete die 29. Minute: Linton Maina verfehlte mit seinem Abschluss das kurze Eck, nachdem er einen langen Ball von Timo Hübers mit der Brust angenommen und zwei Gegenspieler ausgetanzt hatte.

1. FC Köln nur bei ruhenden Bällen richtig zwingend

Auch im zweiten Durchgang blieb vieles Stückwerk bei den Kölnern, die gegen ausschließlich defensiv agierende Gäste nach einer stimmigen Balance aus defensiver Absicherung und offensiver Spielfreude suchten. So bedurfte es einer von Fürths Schlussmann Noll unterlaufenen Flanke, damit Martel aus der Drehung zum Abschluss gelangen konnte. Der Ball flog am langen Eck vorbei (59.).

Wie schon in der ersten Halbzeit wurde der FC nur durch Standardsituationen zwingend. In der 65. Minute setzte der wenig später verletzt ausgewechselte Pacarada (Adduktorenprobleme) einen Freistoß aus 30 Metern auf die Latte. Als eigentlich schon alles auf einen weiteren Kölner Rückschlag im Aufstiegskampf hingedeutet hatte, sorgte Joker Downs in der vierten Minute der Nachspielzeit für die Erlösung. Noll flog unter einer Ecke des ebenfalls in der 84. Minute ins Spiel gekommenen Kainz her - und Downs köpfte aus kurzer Distanz ein.

1. FC Köln: Schwäbe; Pauli (84. Kainz), Hübers, Heintz; Thielmann (58. Waldschmidt), Martel, Huseinbasic, Pacarada (68. Finkgräfe); Ljubicic; Lemperle (84. Downs), Maina. – Greuther Fürth: Noll; Meyerhöfer, Michalski, Dietz; Asta (75. Jung), Bansé, Green, Gießelmann (83. Srben); Hrgota; Massimo (83. Münz), Futkeu (64. Motika). – SR.: Schlager (Hügelsheim). – Zuschauer: 49.600 – Tor: 1:0 Downs (90.+4).