1. FC KölnMeré und Cestic melden sich eindrucksvoll zurück
Köln – Markus Gisdol hat seinen Spielern ein wenig Zeit zum Verschnaufen gegeben. Nach einer turbulenten Woche gewährte der Coach des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln den Profis zwei trainingsfreie Tage. Erst am Mittwoch beginnt mit einer Doppeleinheit die Vorbereitung auf das nächste schwere Auswärtsspiel beim Tabellenvierten Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky), der seit Wochen von Sieg zu Sieg eilt.
Die medizinische Abteilung der Geißböcke hatte dagegen schon zu Wochenbeginn alle Hände voll zu tun. Neben den beiden Rekonvaleszenten Sebastian Andersson und Florian Kainz befinden sich derzeit gleich fünf weitere Spieler in Behandlung. Jüngste Mitglieder im Lazarett sind Ismail Jakobs (geschwollener Knöchel) und Kingsley Ehizibue (Zerrung), die aus dem 2:1-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach schmerzhafte Blessuren davon trugen. Sebastiaan Bornauw, Jonas Hector und Marius Wolf hatten dagegen bereits am Niederrhein gefehlt. Wer von ihnen bis zum Wochenende wieder hergestellt sein wird, ist noch nicht absehbar.
Bornauw auf dem Weg der Besserung
Wie aus dem Geißbockheim zu hören ist, befindet sich Abwehrchef Bornauw zumindest auf dem Weg der Besserung. Den Belgier machen seit anderthalb Wochen Rückenbeschwerden zu schaffen. Sie waren zu Beginn so akut, dass der 21-Jährige vor dem Derby auch schon das Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Zweitligist SSV Jahn Regensburg sowie den wichtigen Sieg im Kellerduell gegen Arminia Bielefeld verpasst hatte.
Mit Bornauws Zwangspause war eine neuerliche Chance für Jorge Meré einhergegangen. Der Spanier wusste sie auch dieses Mal zu nutzen. Ende des vergangenen Jahres hatte er sich nach Monaten ohne Spielpraxis schon einmal eindrucksvoll zurückgemeldet. Deshalb kam es umso überraschender, dass ausgerechnet Meré nach dem kollektiven Kölner Versagen Anfang Januar in Freiburg von Trainer Gisdol herausgepickt und für zwei Spiele aus dem Kader gestrichen worden war.
Meré gegen Gladbach herausragend
Der 23-Jährige hat das Hin und Her zwischen Spielfeld und Tribüne aber offenbar gut weggesteckt. Mit starker Zweikampf- und Passquote, zahlreichen geblockten Schüssen und seiner Begabung, Bälle genau zu antizipieren, erfüllte Meré gegen Gladbach seine neue Rolle im Abwehrzentrum in herausragender Weise. Rafael Czichos war dafür von der Zentrale ins linke Glied der Dreierkette gerückt, wo er besser aufgehoben scheint. Auf der rechten Seite verteidigte wiederum der zuletzt angeschlagene Sava Cestic. Das Innenverteidiger-Talent legte nach rabenschwarzen Tagen auf Schalke und in Hoffenheim ein beeindruckendes Startelf-Comeback hin und tankte so neues Selbstvertrauen.
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Markus Gisdol erläuterte seine personellen Umstellungen später wie folgt: „Sava war wieder voll einsatzfähig – und ich wollte in der letzten Reihe einen Kopfballspieler mehr haben. Daher war es die logische Konsequenz, dass Jorge in der Zentrale und Rafael links gespielt hat.“ Die Taktik ging so gut auf, dass der FC kaum Chancen zuließ. „Das war unsere große Stärke“, analysierte Derby-Held Elvis Rexhbecaj. Auch Gisdol war hochzufrieden mit der Kompaktheit des Abwehrverbunds. „Es war eine disziplinierte und konzentrierte Leistung“, lobte der FC-Coach, dessen Spieler die Vorgaben konsequent umsetzten. „Wir haben uns immer an unseren Plan gehalten und hatten neben einem guten Zweikampfverhalten auch gute Lösungen, um uns aus Drucksituationen zu befreien. So haben wir Gladbach nur selten gestattet, ins Gegenpressing zu kommen.“
In Frankfurt wartet nun eine weitere große Herausforderung auf die Kölner Defensive. Mit 41 Toren in 20 Spielen stellen Topscorer André Silva und Co. den zweitbesten Angriff der Liga. Doch Gisdol ist trotz des möglichen erneuten Ausfalls von Abwehr-Dirigent Bornauw auch vor dieser Aufgabe nicht bange: „Der Sieg in Gladbach wird uns weitere Kraft geben.“