Erstes Training mit PawlakDas sagt FC-Geschäftsführer Armin Veh über Anfangs Rauswurf
Köln – Mit einem 75-minütigen Training hat am Montagvormittag das neue Trainergespann André Pawlak und Manfred Schmid seine Arbeit bei den Profis des 1. FC Köln aufgenommen. Während sich die Übungsformen von denen unter dem entlassenen Markus Anfang nicht unterschieden, gab es allerdings eine Neuerung. Mehrmals gab es Unterbrechungen, die Cheftrainer André Pawlak dazu nutzte, einen Spielerkreis zu bilden und Erklärungen zu geben.
„Wir versuchen viel zu kommunizieren und aus den Gesprächen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was wir nicht machen müssen, ist das Training mit Aktionismus umzugestalten. Das würde nicht greifen. Wir müssen die Mannschaft taktisch richtig und gut auf die anstehenden Spiele vorbereiten“, sagte Manfred Schmid.
Überzeugt einerseits von der Notwendigkeit eines Trainerwechsels und andererseits vom Können des Duos André Pawlak und Manfred Schmid zeigte sich FC-Sportchef Armin Veh am Montagmittag. Die jüngste sportliche Krise mit vier sieglosen Spielen in Folge sei die dritte in dieser Saison gewesen „und damit eine zu viel“. So begründete Armin Veh die Entlassung von Markus Anfang. Über die Hintergründe aber mochte der 58-Jährige nicht reden, „weil es nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist“. Allerdings betonte er, dass es sehr wichtig sei, dass man eine Mannschaft führen könne.
Köpfe der FC-Spieler freibekommen
Bei der Mannschaftsführung wollen André Pawlak und Manfred Schmid bei ihrer gemeinsamen Arbeit ansetzen. Es gehe darum, die Köpfe der Spieler frei zu bekommen. Deshalb stünden Gespräche mehr im Fokus als taktische Inhalte. „Wir werden keine Taktikkeule herausholen“, beschrieb es der neue Cheftrainer.
Zuvor hatte bereits Manfred Schmid nach der ersten Trainingseinheit betont: „Wir versuchen viel zu kommunizieren und aus den Gesprächen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was wir nicht machen müssen, ist das Training mit Aktionismus umzugestalten. Das würde nicht greifen.“
Auffällig war bei den Testspielen, dass mit einer Vierer- statt der lange Zeit bevorzugten Dreierkette in der Abwehr gespielt wurde. „Ich mag Offensiv-Fußball. Aber man darf die Restverteidigung nicht aus den Augen verlieren“, sagte André Pawlak. Für den ergibt sich erstmals die Möglichkeit im Profibereich zu arbeiten. Anfang des Jahres hatte er seinen Trainerschein erworben, der ihn berechtigt, Erstligamannschaften zu trainieren. Den habe er natürlich vor dem Hintergrund gemacht, um einmal ins Profigeschäft einzusteigen. Dass sich die Möglichkeit dazu so schnell ergeben würde, hätte er nicht gedacht.
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Nach dem mit 3:0 gewonnenen Duell um den Klassenerhalt in der Regionalliga gegen Wiedenbrück habe er erst mit Armin Veh über den Wechsel zu den Profis gesprochen. „Diese Chance musste ich wahrnehmen. Ich möchte jetzt so helfen und die Mannschaft über die Ziellinie bringen, wie ich geholfen habe, die U21 nach oben zu führen“, sagte André Pawlak. Ihm für die drei letzten Saisonspiele die Verantwortung für die Mannschaft und den Bundesligaaufstieg zu übertragen sei „die einzig logische Entscheidung“ gewesen, betonte Armin Veh. Er habe André Pawlak innerhalb des letzten Jahres so gut kennen gelernt, dass er überzeugt sei, die bevorstehende Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Manfred Schmid zu meistern.
Manfred Schmid kennt die Abläufe
Für den mache die Sache um vieles leichter. Schließlich kenne er die Abläufe bei den Profis, von denen noch ein Dutzend aus seiner früheren FC-Zeit unter Peter Stöger im Kader ist. „Ich habe hier sehr viel miterlebt: Eine sehr erfolgreiche und schöne Zeit, dann das Ende. In der erfolglosen Zeit lernt man Dinge kennen, die uns jetzt hilfreich sein können. Es gab Situationen, von denen ich weiß, dass ich es jetzt anders machen würde“, sagte Manfred Schmid.
Wie es nach der Saison im Trainerbereich weiter geht, darüber habe er noch nicht entschieden, erklärte Armin Veh. Er hoffe, „die richtige Entscheidung zu treffen, ohne Zeitdruck. Aber zunächst müssen wir unser Ziel, den Bundesligaaufstieg, erreichen“.
Dabei ließ der Sportchef offen, ob er einen neuen Trainer verpflichtet, oder ob André Pawlak die jetzt begonnene Arbeit auch nach dem angestrebten Bundesligaaufstieg fortsetzen darf. Egal bei welchem Trainer sei er aber „kein Konkurrent, sondern nur ein Partner“, betonte Armin Veh hinsichtlich der Frage, in wie weit er sich als ehemaliger Trainer in die Angelegenheiten des FC-Trainers einmische.