1. FC KölnZitterpartie in Paderborn endet mit 2:1-Sieg
Köln – Nach einer starken ersten Halbzeit hätte sich der 1. FC Köln fast noch um die Früchte seiner fußballerischen Arbeit gebracht. Denn am Ende wurde es eine wahre Zitterpartie, bevor der 2:1-Erfolg in Paderborn gesichert war. Mit dem zehnten Saisonsieg beendeten die Kölner auch eine Negativserie von sieben Niederlagen in Folge in Freitagabendspielen.
Während Timo Horn nach seiner Erkrankung rechtzeitig fit wurde, war das bei Sebastiaan Bornauw nicht der Fall. Wegen muskulärer Probleme fiel der Abwehrspieler aus. So bildeten Jorge Meré und Toni Leistner erstmals das Abwehrzentrum. Als zusätzlicher Innenverteidiger war der 18-jährige Jugend-Nationalspieler Robert Voloder erstmals in den Bundesligakader berufen worden.
Markus Gisdol: Bauchgefühl bei Modeste-Entscheidung
Vom Anpfiff weg bestimmten die Gäste die Partie. Paderborn, bislang immer so offensiv eingestellt, zog sich zurück und reagierte fast nur. Allerdings spielten die Kölner zuweilen etwas schlampig und machten zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit.
Wie zu erwarten hatte Anthony Modeste den Vorzug vor Simon Terodde als Vertreter für den Gelb-gesperrten Jhon Cordoba erhalten. Er habe aus einem „Bauchgefühl“ heraus so entschieden, begründete Markus Gisdol vor dem Anpfiff.
In der 13. Minute war es Modeste, der bei einem Angriff zum Schuss kam, aber über das Tor schoss. Zehn Minuten später wurde ein Kopfball des Franzosen zur Ecke geklärt, ebenso eine Vorlage von Mark Uth auf den Mittelstürmer in der 27. Minute. Der daraus resultierende Eckball aber leitete die Führung ein. Mark Uth hätte nach der Hereingabe von Florian Kunz am linken Pfosten vorbei geköpft. Doch Jorge Meré drückte den Ball aus gut einem Meter reaktionsschnell ins Tor.
„Europapokal, Europapokal“
Ausgerechnet der Spanier, der nur aufgrund der Verletzung von Sebastiaan Bornauw in die Startelf gerutscht war, wurde zum umjubelten Kölner. Es war sein zweiter Bundesligatreffer im 29. Erstligaeinsatz.
Nur neun Minuten später dann das 2:0. Wieder war es Mark Uth, der die Vorarbeit leistete, bereits die vierte neben drei eigenen Treffern in seinem sechsten Spiel seit seiner Ausleihe vor dem Rückrundenstart. Vollendet wurde sein Zuspiel von Jonas Hector. Aus 20 Metern zirkelte er den Ball mit dem linken Innenrist im hohen Bogen ins rechte Toreck. Ein Treffer der Kategorie Traumtor.
Das war natürlich die richtige Vorlage für die FC-Fans. „Europapokal, Europapokal“ intonierten sie angesichts eines Rückstands zu diesem Zeitpunkt von nur noch vier Punkten Rückstand auf den zur Europapokal-Qualifikation berechtigenden sechsten Tabellenplatz.
Erinnerungen an 2:3 Niederlage vergangenes Jahr
Auch im zweiten Durchgang blieb das erwartete Aufbäumen der Hausherren zunächst aus. Die Mannschaft spielte zunächst blutleer, als habe sie sich mit dem drohenden Abstieg bereits am zehntletzten Spieltag abgefunden. Doch da auch die Kölner immer passiver wurden, bekamen die Ostwestfalen plötzlich Oberwasser.
In der 73. Minute war es dann so weit. Nach einer schönen Flanke von rechts war Dennis Srbeny zur Stelle, setzte sich gegen Jorge Meré durch und köpfte zum 1:2 ein. Bei so manchem Kölner dürften Erinnerungen an das Vorjahr aufgekommen sein. Da hatte der FC auch bis zu 80. Minute mit 2:0 geführt, um dann mit 2:3 zu verlieren.
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In der 78. Minute hätte Anthony Modeste das 3:1 machen können. Am Torwart war er vorbei, aus spitzem Winkel aber ging sein Schuss auch am Tor vorbei. Andererseits scheiterte Sabiri mit einem Freistoß, den Timo Horn auf die Latte lenkte (87.). Deshalb zitterten die Kölner bis zum Schlusspfiff um den Erfolg.
Paderborn: Zingerle; Jans, Strohdiek, Schonlau, Collins; Fridjonsson (73. Ritter); Michel (46. Sabiri), Vasiliadis; Pröger, Antwi-Adjei (42. Holtmann); Srbeny. – Köln: Horn; Ehizibue, Leistner, Meré, Schmitz; Skhiri, Hector (74. Rexhbecaj); Kainz, Uth (82. Drexler), Jakobs; Modeste (84. Terodde). – SR: Siebert (Berlin). – Tore: 0:1 Meré (28.), 0:2 Hector (37.), 1:2 Srbeny (73.). – Zuschauer: 15.000 (ausverkauft). – Gelbe Karte: Srbeny, Fridjonsson, Sabiri – Rexhbecaj, Skhiri, Meré.