Die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 fiebern der Fortsetzung der Saison entgegen. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt man den Aufsteiger FV Bonn-Endenich. Zeit für den Winter-Check.

Die Form: Fünf Testspiele, fünf Siege – so lautete die makellose Bilanz des SSV 04. Den Erfolgen über die Landesligisten Neunkirchen-Seelscheid (9:1), Kurdistan Düren (5:0), Pesch (5:3) und Nümbrecht (2:0) folgte eine gelungene Generalprobe gegen den Oberligisten FV Engers (3:2).

Coach Alexander Otto sprach nicht nur deshalb von einer „Top-Vorbereitung. Das Training war hart, aber die Jungs haben es ohne Murren durchgezogen.“ Angesichts seines Amtsantritts mitten in der Saison habe er nun endlich auch an inhaltlichen Details feilen können: „Die Mannschaft hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber zur Wahrheit gehört auch: Wir haben immer noch Baustellen und werden erst am Sonntag sehen, was die Vorbereitung wirklich wert war.“

Spieler folgen Trainer Alexander Otto

Auch Sportchef Mehmet Dogan mahnt: „Im Sommer sind wir auch mit einem guten Gefühl in die Saison gestartet und jeder weiß, was dann passiert ist.“ Nämlich ein ständiges Auf und Ab, ehe man sich hinten raus stabilisierte und im Jahresendspurt 16 von 18 möglichen Punkten holte. Dogan glaubt an eine Fortsetzung der Serie: „Ganz einfach, weil Alex einen geilen Job macht. Die Spieler folgen ihm, von der Nummer eins bis zur 23.“

Das Personal: Die Zugänge Ibrahim Hajri, Osman Calis sowie die Multari-Brüder Giovanni und Giulio sind laut Otto „allesamt Kandidaten für die erste Elf“. Letzterer auch deshalb, weil mit Hussein Hammouda ein defensiver Mittelfeldakteur wegen einer Gelb-Rot-Sperre ausfällt.

Nicht wegzudenken sind Abwehrchef Joran Sobiech und Angreifer Manuel Kabambi. „Sie haben die Führungsrolle super angenommen“, sagt der Coach über seine beiden verlängerten Arme auf dem Rasen.

Yannick Zierden verlässt Siegburg 04

Der Vertrag mit Yannick Zierden wurde indes aufgelöst, nachdem sich der 22-Jährige für die von Lukas Podolski und Mats Hummels gegründete Baller League und damit gegen ein exklusives Engagement in Siegburg entschieden hatte. Bereits bei Bilal El Morabiti (24/Bonner SC) hatten Unstimmigkeiten bezüglich der nationalen Kleinfeld-Liga zur Trennung geführt. Der FVE verlor sogar ein ganzes Quintett an den Budenzauber 2.0 (siehe „Der Gegner“).

Der Gegner: Der FV Bonn-Endenich hat eine zentrale Achse ziehen lassen. Schweren Herzens wohlgemerkt. Benedikt Palm, Florian Schöller, Leonardo dos Santos, Tom Wüstenberg und Kapitän Abdenbi Oubelkhiri stehen nicht mehr im Aufgebot.

Letzteres Trio hatte von Beginn an in der Baller League mitgemischt. Als am zweiten Spieltag plötzlich auch noch Schöller, Palm und Jakub Merlan-Jarecki hinzukamen, zog der FVE die Reißleine und stellte das Sextett vor die Wahl: entweder Mittelrheinliga oder Baller League. Mit dem Resultat, dass nur Merlan-Jarecki „einlenkte“.

„Mit einem Mal liefen sechs unserer Jungs Gefahr sich zu verletzen“, erklärt FVE-Sportdirektor Markus Köppe die kompromisslose Haltung des Klubs. „Außerdem war die Stimmung in unserer Kabine vergiftet. Der Fokus lag nicht mehr auf dem Abstiegskampf, sondern alles drehte sich nur noch um die Baller League.“

Um jene Liga, die noch bis zum 8. April (Final Four) in einer Eventhalle in Köln zu Gast sein wird. Immer montags. Wegen des geschlossenen Transferfensters konnte der Aufsteiger keine Nachverpflichtungen mehr tätigen.