AboAbonnieren

KostensteigerungSchrumpft das geplante Jugendzentrum in Odenthal auf einen Anbau?

Lesezeit 3 Minuten
Rasenfläche und Aschenbahn eines Sportplatzes, daneben ein flacher Bau, in dem sich die Umkleiden befinden. Die Wände sind bemalt.

Das Dhünntalstadion in Odenthal ist keine Augenweide. Die Sportanlagen und das marode Umkleidegebäude (links) sollen erneuert werden. Doch die Kosten steigen.

Weil die Kosten für den Bau der Offenen Jugendarbeit steigen, fordert die Verwaltung ein Votum der Politik und legt eine Sparvariante vor.

Bronze sollte es werden, für das geplante Jugendzentrum der Offenen Jugendarbeit Odenthal (Ojo) am Dhünntalstadion. Aus Geldgründen hatte sich die Politik Ende 2022 für die kleinste der vorgestellten baulichen Varianten für die Jugendeinrichtung entschieden. Zwar erhielten damals nicht die aufwendigeren Entwürfe „Gold“ und „Silber“ den Zuschlag, aber mit der bescheideneren Variante „Bronze“ kam die Offene Jugendarbeit Odenthal, die seit Jahren provisorisch untergebracht ist, immerhin noch knapp aufs Treppchen.

Doch aus Edelmetall könnte jetzt doch noch Blech werden – um im Bild zu bleiben. Weil die Kosten davonlaufen, will die Verwaltung heute (11. September) im Planungsausschuss von der Politik wissen, ob diese an ihrer ursprünglichen Entscheidung festhält oder nicht. Bei der letzten Abfrage dieser Art war die bereits beschlossene und komplett durchgeplante Toilettenanlage Altenberg den Bach hinuntergegangen.

Die Verwaltung schlägt preiswertere Variante für ein Jugendzentrum vor

Dieses Mal baut die Verwaltung offensichtlich vor und schlägt von sich aus eine preiswertere Alternative für einen Jugendtreff vor – als kleinen Anbau an das Umkleidegebäude. Aus dem ursprünglichen Jugendzentrum würde dann ein Mehrzweckraum von maximal 100 Quadratmetern unter Mitbenutzung der sanitären Anlagen des noch neu zu errichtenden Umkleidegebäudes.

Sobald der sportliche Teil des Dhünntalstadions (Rasen, Laufbahn, Weitsprunganlage) saniert ist – die Arbeiten haben noch nicht begonnen, man hofft aber trotzdem auf einen Abschluss der Umbauten bis zum Sommer 2025 – soll das umliegende Areal entwickelt werden. Dazu zählen die Sanierung der Umkleiden und Sanitärräume, die Neuanlage der Skate- und Dirtanlage, die Verlegung der Parkflächen - und eben der Bau des Jugendtreffs. Anders als bei der Sportanlage, die vom Bund gefördert wird, muss hier die Gemeinde selbst in die Tasche greifen.

Die Kosten für die Bauvorhaben steigen

Wenig Spielraum abzuspecken, sieht die Verwaltung offenbar bei den Umkleiden: „Der bauliche Zustand der Umkleiden und sanitären Anlagen am Dhünntalstadion erfordert eine zeitnahe Sanierung“, so die Verwaltung. Aber auch hier kommt man mit den ursprünglich geschätzten Kosten von 759.000 Euro nicht mehr aus. Sollte man wegen Personalmangels in der Verwaltung einen Generalunternehmer mit der Umsetzung beauftragen, würde das die Kosten auf geschätzte 873.000 Euro erhöhen.

Aus dem gleichen Grund würde sich der Neubau eines Jugendtreffs von 1,6 Millionen auf knapp 1,9 Millionen Euro verteuern. Die Reduzierung auf einen kleinen Anbau könnte nach Ansicht der Verwaltung die Kosten reduzieren und bauliche Synergien erzielen. Der Abbau könnte zur Dhünn hin errichtet werden, oder auch zur Seite der Skateanlage. Für Letztere sind 362.000 Euro in den Haushalt 2024 eingestellt. Die Kosten für die Verlegung und Neuanlage der Parkplätze sind um knapp 60.000 Euro auf 673.000 Euro gestiegen. Der Fehlbetrag soll in den Haushalt 2025 eingebracht werden.

Das Thema diskutiert der Planungsausschuss am 11. September, ab 18 Uhr, im Bürgerhaus Herzogenhof.