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Klischees über Deutsche„Sogar die Landschaft ist in Deutschland ordentlicher“

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 Ist doch schön, oder nicht? Die Deutschen gelten als Liebhaber von Gartenzwergen. 

Es gibt ja viele Klischees über die Deutschen. Leistung, Disziplin und Ordnung, insbesondere Mülltrennung – das alles ist uns angeblich sehr wichtig. Irgendetwas ist ja oft doch dran, an Stereotypen. Am schönsten beschreiben können sie dabei vor allem die anderen, diejenigen, die nicht aus Deutschland stammen. Wir haben verschiedene Sichtweisen auf „Die Deutschen“ zusammengetragen:

Die Deutschen und ihre Ordnungsliebe

„Früher oder später sieht sich jeder Ausländer mit der deutschen Ordnungsliebe konfrontiert. Schon die bunten Felder, die man beim Anflug auf den deutschen Flughafen erblickt, sehen anders aus als in anderen Gegenden der Welt – sogar die Landschaft ist in Deutschland ordentlicher“, schreibt Agnieszka Kowaluk, die in Polen geboren wurde, aber seit vielen Jahren in Deutschland lebt. „Gleichzeitig fällt einem Besucher umso mehr auf, wenn in Deutschland etwas nicht so funktioniert wie gewohnt. Eine kaputte Rolltreppe, eine ausgefallene Straßenbahn oder ein verspäteter ICE rütteln den strukturierten Alltag mächtig durcheinander, setzen aber ungewohnte Kräfte frei und geben einem das Gefühl, ein Survivor im Zivilisationsdschungel zu sein“, so die Journalistin und Übersetzerin in ihrem Buch „Du bist so Deutsch“.

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Mitten am Tag schon Bier zu trinken ist ganz normal in Deutschland.

Die Deutschen und ihr Bier

Irgendwann wird man sich daran gewöhnen. Da ist die Amerikanerin Vanessa van Doren zuversichtlich. An diese bei Tageslicht (!) Bier trinkenden Menschen. Das sei in Deutschland „vollkommen akzeptabel“, beruhigt die Medizinstudentin in ihrem Blogeintrag „Elf Dinge, die Dir passieren, wenn Du nach Deutschland ziehst“ im „Matador Network“. „Wenn Dein neuer Arbeitskollege zu Mittag ein Bier bestellt, gerate nicht in Panik“, beschwichtigt van Doren. Oft genug müsse man gar nicht das Büro verlassen, denn: „Kantinen haben oft einen Kühlschrank für Bier“, wundert sich die Amerikanerin. Und: „Wenn es tagsüber ein wichtiges Fußballspiel gibt, nimmt sich jeder ein paar Stunden frei und geht in die Kneipe.“ Noch besser: „Manchmal organisiert auch jemand einen Beamer zum Public Viewing in einem freien Büro.“

Die Deutschen und ihre fehlenden Gefühle

„Wenn ein Russe von den Deutschen spricht, dann sagt er, ihnen fehle das Herz“, schreibt Wladimir Kaminer in seinem Buch „Liebesgrüße aus Deutschland“. „Sie gehen zwar auch gerne saufen oder ziehen mit einem Leiterwagen und Aquavit durch Kohlfelder“, so der russischstämmige Schriftsteller. „Sie sind als Extremtouristen überall auf der Welt bekannt, fahren mit dem Motorrad steile Berge hinauf und hinunter, laufen Marathon durch die Wüste, jagen bei großen Open-Air-Partys Mädels hinterher, doch das alles tun sie ohne Herz, aus bloßem Interesse. Und wenn das Interesse gesättigt ist, hören sie mit ihren Exzessen auf und gehen von neun bis fünf und einer Mittagspause zwischendurch wieder einer abhängigen Beschäftigung nach.“

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Die Deutschen und ihr Umgang mit Sex

„Es ist ein großes Vergnügen, in einer Gesellschaft zu leben, die so offenherzig und ohne viel Getue über Sex spricht“, findet der Autor Adam Fletcher, der seit einigen Jahren in Berlin lebt. „Als wäre Sex, ach, ich weiß auch nicht, ein ganz normaler Teil des Lebens“, schreibt Fletcher in seinem Buch „How to be German“. „Vielleicht ist ihr Umgang mit Sex bisweilen ein wenig medizinisch, aber jedenfalls wird keine große Sache daraus gemacht. Es ist eher so wie mit dem Hund Gassi zu gehen oder den Müll rauszubringen.“

Wobei wir wieder bei der Lieblingsbeschäftigung der Deutschen wären - der Mülltrennung.

(rer)