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Strecke Köln-AachenReparatur nach Zugunfall bei Kerpen dauert bis Weihnachten

Lesezeit 3 Minuten
Nach der Beseitigung der verunglückten Loks und Waggons ist das Ausmaß des Schadens erst ersichtlich geworden.

In der Nacht zum Freitag war ein Güterzug gegen einen Bauzug geprallt.

Nach dem Güterzug-Unfall zwischen Köln und Aachen ist noch mit wochenlangen Einschränkungen im Bahnverkehr zu rechnen.

Bei dem Zugunfall bei Kerpen sind wesentlich mehr Schäden entstanden, als vermutet. Wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte, müssen auf einer Länge von 1000 Metern Schienen, Schwellen und Schotter erneuert werden. Die Bahn geht aktuell davon aus, dass die notwendigen Reparaturarbeiten bis kurz vor Weihnachten dauern werden. Anschließend können alle Züge den Abschnitt mit verringerter Geschwindigkeit befahren. Anfang 2025 seien noch weitere Arbeiten an den Oberleitungen notwendig. Diese seien voraussichtlich im Februar abgeschlossen.

Kerpen: Mehrere Waggons entgleist

Wie berichtet, war in der Nacht zum Freitag auf dem Gleisabschnitt bei Kerpen ein Güterzug mit einem Bauzug zusammengestoßen. Sowohl die Lok als auch mehrere Waggons des Güterzugs entgleisten. Anschließend mussten die Fahrzeuge aufwendig von der Strecke geholt werden. Drei Menschen wurden verletzt, darunter der Triebfahrzeugführer des Güterzugs. Der Unfall sorgte für Zugausfälle und Verspätungen, da die betroffene Strecke Köln-Aachen gesperrt werden musste. Die Strecke ist auch für den internationalen Fernverkehr relevant.

Nach Angaben der Bahn besteht die größte Herausforderung in der Erneuerung von 1800 beschädigten Betonschwellen. Die DB hat die Produktion der Schwellen bereits in Auftrag gegeben. Außerdem müssen insgesamt fünf Oberleitungs- und Signalmasten ersetzt werden. „Die Herstellung der Schwellen und Masten benötigt leider etwas Zeit“, so Reiner Krieger, Leiter des Betriebs im Netz Köln der DB InfraGO. „Wir müssen dabei auch die Zeit für die Aushärtung des Betons einkalkulieren. Vorher ist kein Einbau möglich. Andere Schwellen können wir an der Schnellfahrstrecke leider nicht einsetzen. Wir stehen im Austausch mit den Produzenten und setzen auf eine schnelle Lieferung. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Strecke so schnell wie möglich wieder komplett befahrbar zu machen.“ Was zu dem Unfall geführt hat, steht noch nicht fest. Laut Bahn dauern die Ermittlungen der Behörden noch an.

Nahverkehr: Strecke Köln-Aachen nur eingeschränkt

Wegen des Unfalls und der notwendigen Reparaturen kann die Strecke Köln-Aachen derzeit nicht voll befahren werden. Züge des Fernverkehrs zwischen Frankfurt (Main) und Brüssel entfallen auf dem Abschnitt zwischen Köln und Aachen. Als Ersatz fahren Busse. Die Züge fahren nur zwischen Frankfurt (Main) und Köln sowie zwischen Aachen und Brüssel. Die ICE-Züge zwischen Aachen und Berlin entfallen zwischen Aachen und Köln. Im Nahverkehr fahren die Regionalexpress-Linien RE 1 (RRX, NationalExpress) und RE 9 (DB Regio NRW) seit Dienstagmorgen wieder über Kerpen nach Aachen (und Gegenrichtung) auf den nicht beschädigten S-Bahngleisen. Es kann zu Verzögerungen kommen.

Die S-Bahn-Linie S 12/S 19 (DB Regio) Richtung Troisdorf endet und beginnt in Horrem. Vereinzelt enden und beginnen die Züge in Sindorf. Kurzfristig kann es laut der Bahnmitteilung zu Ausfällen auf dem kompletten Streckenabschnitt Hennef (Sieg) - Düren kommen. Zwischen Horrem und Düren ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Über die Auswirkungen im Regionalverkehr informieren die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Alternativ finden Fahrgäste weitere Details auch unter www.zuginfo.nrw sowie im DB Navigator.