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ZerstörungswutLeverkusener Tafel plant Zwei-Meter-Zaun nach Vandalismus

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Leverkusener Tafel

Leverkusen – Es scheint, als sei es ein Segen, dass sich die Ausgaberäume, die Kühl-, Aufenthalts- und Sortierräume sowie das Büro der Leverkusener Tafel in einem massiven Bunker befinden. Denn alle Autos und Anlagen, die der Verein außerhalb der Betonmauern aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Vorplatz an der Dönhoffstraße abstellt, werden immer wieder beschädigt, gestohlen oder zerstört.

Kühlauto angezündet

Die Verantwortlichen von der Tafel haben die Diebstähle und die Zerstörungswut jetzt satt und wollen das von ihnen genutzte Grundstück mit einem stabilen, zwei Meter hohen Metallzaun sichern. Der wird gerade geplant.

Die Liste der Übeltaten am Vereinsmaterial ist lang: Der größte Schaden war 2012 entstanden, als eines der teuren Kühlautos nachts in Flammen aufgegangen war. Klar war, dass das ein Brandstifter getan hatte. Er wurde sogar ermittelt, aber, wie der Tafel-Chef Adolf Staffe sagt: „Der Mann war völlig mittellos, eigentlich ein Kunde von uns, da war nichts zu holen“. 26000 Euro kratzte der Verein zusammen, so teuer war das Ersatzfahrzeug. Seitdem hat Staffe die Angst vor einem erneuten Feuer an einem der wertvollen Autos nicht losgelassen. Gebrannt hat keines mehr, dafür werden die Kleintransporter von Ersatzteil-Dieben heimgesucht: Mehrfach fehlten die Seitenspiegel der Autos, die scheinen etwas besonderes zu haben. „Das ist immer teuer und ärgerlich, die Autos fallen dann natürlich aus“, sagt Staffe.

Häufiger wurden Reifen zerstochen, sowohl an Tafel-Autos, als auch an einem Fahrzeug der Caritas, das auch auf dem Platz steht. Nicht gezählt sind die verschwundenen Mercedes-Sterne und die Volkswagen-Embleme. Die werden mittlerweile nicht mehr ersetzt, ihre Haltbarkeitszeit auf den Kühlergrills war immer nur kurz.

Container aufgebrochen

Neben den Autos stehen zwei Übersee-Container der Tafel als Lager für nicht-Verderbliche Lebensmittel. Sie wurden mehrfach aufgebrochen. Zuletzt machten sich Diebe die Mühe, erst ein solides Vorhängeschloss zu knacken und dann eine große Wagenladung Waschmittel wegzuschaffen.

Außer dem Brandstifter wurde nie einer der Übeltäter erwischt. Eine Videoanlage sollte her. Da der Bunkervorplatz aber von zu vielen Leuten als Fußweg genutzt wird, durfte die nicht installiert werden. Die letzte Lösung ist der Zaun, für den die Tafel bald Spenden einwerben möchte. Staffe schätzt die Kosten auf mehr als 20 000 Euro und hofft auf Firmen. Wenn der Zaun steht, soll der Platz zusätzlich mit Videokameras überwacht werden.

Aber auch dann ist der Datenschutz zu beachten. Adolf Staffe: „Die Kameras filmen natürlich nur des Nachts und am Tag nur dann, wenn hier keine Bedürftigen auf dem Hof sind.“