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Vor einer Woche ausgebüxtFreilaufender Pinscher mit Lebendfalle gefangen

Lesezeit 2 Minuten

Die schreibtischgroße Lebendfalle mit Knochenköder im Dünnwalder Wald ist leer geblieben.

Leverkusen – Die Überschrift könnte heißen: „L – Eine Stadt sucht einen Pinscher“ oder auch „Lola rennt“. Denn seit einer Woche wird in Leverkusen ein entlaufener Pinscher-Podenco-Mischling Namens Lola gesucht. Das ängstliche Hündchen ist ein so genannter Tierschutz-Hund aus Spanien. Das hellbraune, sehr agile Tier hat sich am 23. Mai in Bergisch Gladbach von seinem Herrchen abgesetzt und wurde kurz darauf in Leverkusen im Dünnwalder Wald bei Hummelsheim gesichtet.

„Gelernter Straßenhund“

Alle Einfangversuche schlugen bisher fehl, der junge Hund ist als gelernter spanischer Straßenhund an ein selbstbestimmtes Leben gewöhnt und versteht es, wie ein Hase abzuhauen.

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Der Rehpinscher-Podenco-Mischling Lola ist weggelaufen.

An den Fangversuchen sind maßgeblich die Profis von der Leichlinger Dogman-Tierhilfe beteiligt. Deren Mitarbeiter Daniele Pierri sagt: „Der ist schnell, schlau, ängstlich und weiß draußen bescheid.“

Lebendfalle im Wald

Man war froh, dass sich das Hündchen im Dünnwalder Wald irgendwie eingerichtet hatte und legte immer an derselben Stelle leckeres Futter hin, das sich der Pinscher sehr regelmäßig abholte. Das klappte, bis die Tierhilfe nicht bloß Futter, sondern am selben Platz eine etwa schreibtischgroße Lebendfalle aufstellte.

Die Jagd auf Pinscher Lola soll keine anderen Tiere in die Falle locken.

Darin ein Knochen, von einem spanischen Serrano-Schinken, weil der besonders stark rieche, sagt Pierri. Das Verfahren sei erprobt, sagt Pierri. Nur kam das gute Wetter und mit ihm Hunderte Spaziergänger dazwischen.

Hummelsheim, Lützenkirchen, Opladen

Die verunsicherten mit ihrer Anwesenheit und besonders mit ihren vielen freilaufenden Hunden die kleine Lola derart, dass die sich wieder aus dem Staub machte. Der Serrano-Knochen blieb unangetastet. Der Pinscher ist seither auf der Flucht, hat inzwischen eine große Runde durch die Stadt absolviert: Die erste Sichtung seit Hummelsheim, Schlebusch, war am Sonntagabend in Lützenkirchen, zuletzt Montag früh, 5.55 Uhr an einer Mülltonne am Berliner Platz in Opladen.

Der Hund sei in großer Gefahr, denn er laufe nicht auf Bürgersteigen, sondern auf Straßen. „Vor Autos hat sie keine Angst“, sagt Pierri, „um Fußgänger macht sie aber einen großen Bogen“. Es wäre also auch zu befürchten, dass das Tier die Autobahn nimmt. Dogman bittet um Meldung, falls das Tier gesehen wird. Eigene Fang-Versuchen soll man sein lassen. Denn ein ist sicher: Lola weiß, wie man abhaut.

Aktualisiert: Der Hund hielt die Fänger über eine Woche auf Trab, er wurde in der Nacht an der Reuschenberger Mühle mit einem Wurfnetz eingefangen.