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Streit um ParkplätzeNeue Studie kippt die Parkpalette am Schloss Morsbroich

Lesezeit 3 Minuten
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Auch keine Lösung: Eine Hochzeitsgesellschaft parkt direkt vor dem Schloss.

  1. Seit Jahren wird darum gekämpft, ob mehr Parkplätze geschaffen werden sollen. Doch wo und auf welche Art und wie viele?
  2. Jetzt ist eine neue Machbarkeitsstudie veröffentlicht worden.
  3. Das Ergebnis ist praktisch das Aus für die Parkpalette. Warum und was noch in der Studie steht, hat sich unsere Autorin angeschaut.

Leverkusen – In der Planung für die Nutzung von Schloss Morsbroich und der dazugehörigen Parkanlage geht es weiter einen Schritt vor und zwei zurück. Auch die vom Stadtrat mit knapper Mehrheit beschlossene Parkpalette auf dem Gelände des aktuellen Parkplatzes wird es nicht geben. Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie stellt klar: Die in dem Beschluss geforderte Verdoppelung der aktuell 66 Stellplätze ist durch die Parkpalette nicht zu erreichen.

Lediglich 28 Stellplätze könnten so ergänzt werden – für Baukosten von rund 1,3 Millionen Euro. Der Stadtrat soll daher in der nächsten Sitzung am 30. März seinen Beschluss rückgängig machen.

Einst ein umjubeltes Konzept

Es ist die nächste Episode im zähen Ringen um die Zukunft von Morsbroich. Der Wunsch ist klar: Das renommierte, aber hochdefizitäre Museum soll erhalten bleiben, das ganz Areal soll besser genutzt werden – mit Gastronomie und Veranstaltungen innen wie außen. Dafür hatte der Museumsverein ein vielumjubeltes Standortsicherungskonzept für Schloss und Museum vorgelegt. Am 26. Februar 2018 hatte der Stadtrat beschlossen, das Konzept in die Tat umzusetzen.

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Dann aber zeigte sich der Knackpunkt in dem Plan: Der Museumsverein wollte 100 zusätzliche Parkplätze am Rande des Schlossparks anlegen. Das wurde nach langem Hin und Her zwar von der zuständigen Bezirksvertretung Köln befürwortet, vom Stadtrat aber abgelehnt. Alternativen in der Umgebung wurden diskutiert – und verworfen.

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Eine Aufstockung der vorhandenen Parkplätze ist nicht möglich, weil ein Vertrag mit dem dahintergelegenen Obstgut dies verhindert und ein Teil des Geländes dem Landschaftsschutz unterliegt. Es folgte die Idee der Parkpalette, die aber schon bei der Diskussion auf Skepsis stieß – schließlich fließt die Dhünn in direkter Nachbarschaft, es müsste eine wasserdichte Bodenschale gebaut werden. Nun bestätigt das Gutachten nicht nur, dass dies sehr teuer wird, sondern auch, dass die gewünschte Anzahl an Parkplätzen nicht realisiert werden kann.Auch ob dieses Gezerres um die Parkplätze hatte sich der Museumsverein im August 2019 frustriert zurückgezogen. Zuvor waren schon Museumsdirektor Markus Heinzelmann und der Pächter der Gastronomie ausgeschieden. Beide Posten wurden bis heute nicht neu besetzt.

Bundesmittel zugesagt

Die Stadt versucht seitdem, zumindest die Schlosspark-Erneuerung voranzutreiben. Durchaus mit Erfolg: Das Projekt wurde in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen. Damit fließt nach Angaben des Bundesinnenministeriums gut eine Million Euro nach Leverkusen. Die Planung umfasst einen Skulpturen-Park, einen Spielplatz, einen Lehrpfad für Naturdenkmale, neue Fuß- und Radwege sowie eine neue Brücke über den Wassergraben am Schloss. Die Parkpalette stand nach Angaben der Stadtverwaltung nicht im Förderantrag.

Attraktiv für Besucher sind Schloss und Park aber nur, wenn sie auch erreicht werden können. Darum soll nach Wunsch der Stadtverwaltung nun ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben werden, das Alternativen zur Anreise mit dem Auto aufzeigen soll.

Im Haushalt wird es übrigens keine Veränderungen geben, wenn der Rat seinen Beschluss zum Bau der Palette zurückziehen sollte: Hier waren ohnehin noch keine Mittel veranschlagt.