Wandern mit FamilienIn der Naturregion Sieg gibt es zehn Erlebniswege zu entdecken

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Katja Ginster und Katalina Escobar sind auf dem Waldweg unterwegs.

Der Weg ist kinderwagen- und laufradtauglich', loben Katja Ginster (r.) und Katalina Escobar.

Die Naturregion Sieg bietet viele spannende Wanderwege. Der Grafenschatzweg in Schladern erinnert an die Burg Windeck.

Ein riesiger Ritter steht wie ein Wachposten am Waldfriedhof Schladern: Wer von hier aus in Richtung Burgruine geht, begibt sich auf eine abenteuerliche Zeitreise zu Graf Heinrich und dem gestohlenen Schatz. Ein Erlebnis für die ganze Familie, findet Katja Ginster, die mit Partner, zwei Kindern und einer befreundeten Familie unterwegs ist: „Wirklich schön gemacht.“

Wir schreiben das Jahr 1230, damals war die Burg Windeck noch bewohnt. Wie lebten einst die Rittersleut, woher bekamen sie ihr Essen, ihr Wasser? Und war das Leben gefährlich? Sieben Stationen bieten Wissenswertes und Action, aber auch Platz zum Ausruhen und Picknicken. Und Spannung: Denn es gibt ein Rätsel zu lösen.

Grafenschatzweg in Schladern: Aktionstafeln sind kindgerecht gestaltet

Der Grafenschatzweg ist überschaubare eineinhalb Kilometer lang und gut ausgeschildert, die Tafeln an den Stationen sind kindgerecht gestaltet, mit lustigen Zeichnungen und kurzen Texten. Oft gibt es Anregungen, selbst aktiv zu werden, wie an Station 1: „Schlag mit einem langen Stock auf den Helm!“ Das lässt sich der Nachwuchs nicht zweimal sagen.

An Station 3 steht sogar ein Holzpferd mit Wollmähne und Zügeln. Daneben können sich die kleinen Ritter an einem Seil einen steilen Hang hochziehen und auf Matten hinunterrutschen. Der Vater, in heller Hose, geht lieber zu Fuß bergab. Unweit liegen frische Pferdeäpfel: Die hat Graf Heinrich sicherlich nicht hinterlassen.

Der Erlebnis-Pfad führt durch Schatten spendenden, alten Baumbestand und an Wiesen entlang, die Himbeeren sind reif. An einem Aussichtspunkt steht ein Fernrohr, wer hindurchschaut, kann die Frage: „Wie viele Fenster hat die Burg Windeck?“ leicht beantworten. Katja Ginster, Andreas Mergen, ihre Freundin Katalina Escobar und ihr Partner haben nun ihr Ziel im Blick, die vier Kinder stoppen immer wieder, entdecken noch dies und das am Wegesrand.

Ein großes Lob zum Abschluss: Kinderwagen- und laufradtauglich sei der Grafenschatzweg, und am Friedhof gebe es schattige Parkplätze. Freunde hatten ihnen vom neuen Angebot berichtet. Eines fehle aber noch: ein Wegweiser am nur 750 Meter entfernten Bahnhof, für alle, die von auswärts nach Schladern kommen. Eine Karte oder ein Navigationsgerät sind auch für die anderen Familien-Erlebniswege in der Naturregion Sieg anzuraten. 

In Windeck-Herchen startet der Künstlerweg

In Windeck-Herchen startet der Künstlerweg an den Kanonen am Kurpark, die stehen allerdings nicht im Park, sondern gegenüber an der Siegtalstraße (Fußweg von Herchen Bahnhof 1,8 Kilometer). Die große Runde ist fünf Kilometer lang, die Abkürzung drei, am Ende lockt die große Hängematte im Kurpark.

Nicht-Ortskundige müssen auch den Kinder-Erlebnis-Lehrpfad in Eitorf suchen. Der liegt versteckt an der Kelterser Straße, die gepflasterte Zuwegung gegenüber der Brücke wirkt wie eine Hauseinfahrt. Am Waldrand weist die Holzfigur „Kiki Eichhorn“ den Weg zu den Mitmachstationen am schmalen, teils steilen Pfaden. Oben angekommen, bieten die Pavillons Picknickplätze mit Ausblick.

Die Naturregion Sieg hat in einem Flyer ihre Angebote speziell für Familien zusammengestellt. Sportmöglichkeiten draußen und in der Halle, Radwege, Schwimmbäder, Parks, Minigolf, Museen und Erlebnisse mit Tieren sind verzeichnet.

Zehn Erlebniswege zwischen Hennef-Stadt Blankenberg und Wissen/Rheinland-Pfalz gibt es zu entdecken. Einige liegen in der Nähe eines Bahnhofs. Die Wege haben verschiedene Schwerpunkte: Umwelt und Natur, Kunstaktionen, Geschichte, Mystik und Fabelwesen. Sie sind zwischen zwei und acht Kilometern lang.

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