Normalerweise geht es hier um Zählerstände, Heizung und Wasserversorgung, um Strom und Gas. Immer wieder wird hier auch Kunst gezeigt. Mode aber spielte im Kundenzentrum der Stadtwerke Troisdorf bislang eher keine Rolle – bis jetzt. Zur „Fashion-Vernissage“ hatte der Versorger eingeladen, auf dem Laufsteg präsentierten junge Models spannende Entwürfe.

Studierende der Hennefer Akademie beteiligten sich am Wettbewerb

„Mal jemand anderes dranlassen“ wollten die Verantwortlichen, als es im November 2023 um die Überarbeitung des Merchandising ging, wie Daniela Simon berichtet, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Junge Leute sollten sich Gedanken machen, im Kontakt mit der Rhein-Sieg-Akademie für realistisch bildende Kunst in Hennef (RSAK) nahm das Projekt Fahrt auf.

Das sei eine tolle Chance für die Studierenden, sagte Anja Eichholz, die als Dozentin der Hennefer Akademie die Nachwuchsdesigner begleitete. So könnten die jungen Menschen schon einmal ins Berufsleben schnuppern, eine realistische Erfahrung sei auch das Voting, die Kür des Siegers oder der Siegerin durch eine Abstimmung: In der Branche ist es üblich, zu „pitchen“, also mit anderen Agenturen um den Auftrag eines Kunden zu konkurrieren.

„Wie würdet ihr uns nach draußen verkaufen?“, lautete die Frage der Auftraggeber, die Antworten von insgesamt 25 jungen Studierenden der Akademie erhielten. Dabei sollte das Logo der Stadtwerke, das grüne Blatt, stets als Ausgangspunkt dienen. „Überwältigend“ sei im Sommer der Eindruck der vorgestellten Arbeiten gewesen, berichtete Antonia Stelzer aus dem Marketingteam der Stadtwerke. Auch Elvira Schneider aus Sankt Augustin zählte zu den Eingeladenen.

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Klaus Heuschötter

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Dass die nachhaltigsten Menschen gern damit angäben, sei ihr erster Gedanke gewesen, sagte die 19-Jährige am Abend der Vernissage. Humorvoll wollte die Sankt Augustinerin diese Idee umsetzen, sie wählte eine verspielte Schriftart und garnierte den Entwurf mit einigen Sternchen. „Was würde man gerne tragen, ohne dass es aussieht wie Werbung?“, hatte sie sich zudem gefragt. Im Finale war die Studentin aus dem dritten Semester allerdings nicht dabei.

Dort stellten nun acht Studierende ihre Entwürfe vor, die inzwischen auf T-Shirts, Hoodies und Jutetaschen gedruckt worden waren; mit Laufsteg, Süßigkeitenbar, Lichtshow und Musik sorgte ein junges Organisationsteam für den passenden Rahmen. Applaus gab es an diesem Abend für alle jungen Designerinnen und Designer. Der Hauptpreis aber ging an Clara Rademacher, die im dritten Semester Gestaltungstechnische Assistentin studiert: Sie erhält ein Preisgeld von 1000 Euro, ihr Design wird im Frühjahr 2025 als „Limited Edition“ auf Hoodies, T-Shirts und Jutebeuteln im Onlineshop der Stadtwerke Troisdorf zu kaufen sein.

Bis zum 10. Januar sind die Entwürfe in Troisdorf zu sehen

Im Vorfeld hatten 600 Menschen an einer Online-Abstimmung teilgenommen, auch am Abend konnte noch votiert werden. Am Ende war Rademacher mit einem reduzierten Design und dem Slogan „respect the locals“ erfolgreich. Elias Daffe auf Platz 2 brachte mit seinem Entwurf Natur und Technik zusammen. Den dritten Platz teilten sich Leonie Groß und Viktoria Matiukhova.

Bis zum 10. Januar 2025 können die Skizzen und Entwürfe im Kundenzentrum der Stadtwerke Troisdorf, Poststraße 105, besichtigt werden.