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ProzessStreit in Troisdorfer Unterbringungseinrichtung eskaliert – Mann niedergestochen

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Der Eingang des Landgerichts in Bonn.

Wegen versuchten Totschlags muss sich ein 25-Jähriger vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Ein eskalierter Streit in einer kommunalen Unterbringungseinrichtung in Troisdorf endete für einen 31-Jährigen im Krankenhaus. Jetzt startete der Prozess gegen den mutmaßlichen Angreifer.

Am 31. Mai 2021 eskalierte ein Streit zwischen zwei 25 und 31 Jahre alten Männern in der kommunalen Unterbringungseinrichtung in Troisdorf: Nach einem Gerangel, bei dem auch ein Küchenmesser im Spiel gewesen sein soll, trug einer der Beteiligten eine Stichwunde an der Schulter davon.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Totschlags erhoben, nachdem der Angeklagte sich zunächst nur wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Siegburger Amtsgericht verantworten musste.

Angriff in Troisdorf: Opfer bekam einen Stich in den linken Oberkörper

Offenbar gelangte das Schöffengericht aber während der Beweisaufnahme zu der Überzeugung, dass der mutmaßliche Täter seinen Kontrahenten nicht nur verletzen, sondern möglicherweise sogar hatte umbringen wollen. Daher verwiesen die Richter das Verfahren hoch ans Landgericht. Das Opfer hatte zwischen Achsel und Schlüsselbein einen Stich in den linken Oberkörper bekommen, dessen Folgen zumindest „abstrakt lebensgefährlich“ gewesen sein sollen, wie es nun in der Anklage heißt.

Der 31-Jährige wurde zunächst vor Ort ärztlich behandelt, musste aber dann im Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er mehrere Tage in Behandlung blieb. Warum die beiden 25 und 31 Jahre alten Bewohner der Einrichtung in der Bonner Straße aneinander gerieten, geht aus der Anklage nicht hervor.

Angreifer soll plötzlich Küchenmesser aus der Hose gezogen haben

Das Opfer hatte angegeben, dass der Angreifer unangekündigt in sein Zimmer gekommen sei und dort ein Küchenmesser aus der Hosentasche gezogen habe. Damit habe er von oben nach unten auf ihn eingestochen. Einen weiteren Hieb habe er abwehren können, indem er den Angreifer aus dem Zimmer stieß und die Tür von innen zuhielt. Dabei soll sich das Opfer dann noch eine Rippe gebrochen haben. Durch den Lärm war offenbar ein weiterer Bewohner auf die Situation aufmerksam geworden.

Dem Zeugen soll es gelungen sein, den Angreifer zu beruhigen und zu einer gemeinsamen Zigarette draußen zu überreden. Dort konnte ihn die Polizei dann später verhaften.