Mobiler Blitzer ein ErfolgStadt Troisdorf nahm in einem Jahr 422.000 Euro ein
Troisdorf – Ein positives Fazit der eigenen Geschwindigkeitskontrollen hat nach einem Jahr der zuständige Dezernent Horst Wende gezogen. Im Hauptausschuss berichtete er über die Ergebnisse und Erfahrungen zwischen dem 11. November 2020 und dem Ende des vergangenen Jahres. Wende bezeichnete das erste Jahr der Kontrollen als vollen Erfolg.
An 38 Standorten im Stadtgebiet wurde demnach das Tempo kontrolliert. Vor allem an solchen Strecken, wo sich Unfälle oder Übertretungen gehäuft hatten, wurde das gemietete mobile Gerät aufgestellt. Aber auch dort, wo viele „schwache Verkehrsteilnehmer“ wie Fußgänger und Radfahrer oder „besonders schutzwürdige Personen“ wie Kinder, Hilfsbedürftige und ältere Menschen unterwegs sind.
Auch aus der Bevölkerung seien immer wieder Vorschläge für mögliche Messstellen an die Verwaltung herangetragen worden, berichtete Horst Wende. Allerdings müsse da noch geprüft werden, ob diese Standorte alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllen.
42 Temposünder am Tag wurden im Schnitt geblitzt
Insgesamt wurden 17.469 Verstöße gegen die jeweils geltende Geschwindigkeitsbegrenzung festgestellt, im Schnitt also 42 pro Tag. Besonders gravierend fielen die kontrollierten Standorte an der Kölner Straße auf . Dort wurden teilweise mehr als 320 Verstößen registriert. An der Flachtenstraße waren es zeitweise mehr als 260 Verstöße. Und an der Magdalenenstraße wurden an einem Tag mehr als 190 Temposünder erwischt.
Mit positiven Auswirkungen auf die Sicherheit, wie Wende dem Ausschuss berichtete: Schon nach wenigen Kontrolltagen seien die Verstöße „signifikant“ zurückgegangen.
In seiner Funktion als städtischer Kämmerer dürfte sich Horst Wende über die finanzielle Seite der Kontrollen gefreut haben. An Verwarn- und Bußgeld nahm die Stadtverwaltung 422.000 Euro ein. Davon befinden sich 380 000 Euro bereits auf dem städtischen Konto, in 541 Fällen wurde dagegen noch nicht bezahlt. Personal- und Verwaltungskosten sowie Sachkosten gab Horst Wende mit 338.000 Euro an.
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Bei der Auswertung sei zu berücksichtigen, dass wegen des zeitweisen Lockdowns und mehr Menschen im Homeoffice derzeit wesentlich weniger Verkehr auf den Straßen herrschte.
Von sieben Klageverfahren verlor die Stadt nur eins
Weniger als zwei von 100 Delinquenten erhoben Einspruch gegen das „Knöllchen“, doch ist die Tendenz steigend. Mit Inkrafttreten des neuen Bußgeldkatalogs am 10. November und dem teilweise empfindlich höheren Bußgeld werde die Zahl der Einsprüche deutlich wachsen, erwartet der Kämmerer. Dem davor aber nicht bange ist, wie er betonte: Von sieben Klageverfahren habe die Stadt nur eines verloren.