Bislang im MittelfeldSo will Troisdorf zur fahrradfreundlichen Stadt werden
Trosidorf – Die Stadt Troisdorf hat die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2020 vorgestellt. Ergebnis: Die Situation für Fahrradfahrer in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises hat sich nicht wesentlich verbessert. „Troisdorf galt sicherlich jahrelang als fahrradfreundlich; aber das waren auch andere Zeiten“, erklärte Bürgermeister Alexander Biber bei der Präsentation im Rathaus mit Unterstützung von ADFC-Vertretern.
In den gewachsenen Strukturen sei es schwierig, Veränderungen im Sinne der Fahrradfahrer herbeizuführen. Allerdings betonte er, dass die Stadt seit 2019 mit Daniel Euler einen Mobilitätsmanager in einer neuen Stelle eingestellt habe, der im ganzheitlichen Sinne sich mit Mobilität in der Stadt unter neuen wissenschaftlichen Gesichtspunkten beschäftige. „Ich denke, dass der Abwärtstrend gestoppt ist und die Arbeit so langsam auch fruchtet“, sagte Euler.
Zahlreiche Maßnahmen des Klimaschutz-Mobilitätskonzeptes seien in Angriff genommen worden. „Es sind viele Hürden, und dafür ist viel Kommunikation nötig“, schilderte Euler. Ein runder Tisch mit dem ADFC sei genauso wichtig, wie sich mit Radpendlerwegen angelegt an den Radschnellwegen zu beschäftigen.
Troisdorf hat sich im Fahrradklima-Test verbessert
Bei den Ergebnissen des Troisdorfer Fahrradklima-Tests 2020 konnte Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreises, in seinen Ausführungen immerhin darauf aufmerksam machen, dass die Stadt sich auf der Schulnotenskala im Schnitt von 4,08 auf 3,98 verbessert habe. Damit liegt Troisdorf weiterhin im Mittelfeld im Vergleich mit anderen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis. Spitzenreiter ist Meckenheim (2,65), auf dem letzten Platz rangiert Eitorf mit 4,54.
Lesen Sie hier die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis.
121 Teilnehmer beantworteten 27 Fragen
Die Studie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) wurde als bundesweite nicht repräsentative Online-Befragung durchgeführt und findet alle zwei Jahre statt. Befragungszeitraum war der Herbst 2020. Bundesweit haben 229 696 Teilnehmer mitgemacht.
In Troisdorf waren es 121 Teilnehmer, vor zwei Jahren nahmen 97 Personen teil. 27 Fragen wurden gestellt, hinzu kommen eine offene Frage und erstmals ein Sonderteil zur Corona-Auswirkung. Gefördert wird die Studie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans des Jahres 2020. (que)
„Politik und Verwaltung in Troisdorf wissen, dass die Stadt im Bereich Radverkehr weitere Aufgaben zu erledigen hat. Ein umfassendes Mobilitätskonzept wird dazu zurzeit geplant und erarbeitet“, sagte Biber. Er freue sich, dass man durch das neue Fahrradleihsystem mit der RSVG und der neuen Bike&Ride-Anlage in Spich schon die ersten Angebote habe umsetzen können.
Troisdorf: Falschparkerkontrolle auf Radwegen schneidet schlecht ab
Bei der Studie landeten die Eckpunkte Erreichbarkeit des Stadtzentrums, das zügige Radfahren und die geöffneten Einbahnstraßen immerhin im Notenfeld von 2,7 bis 3,1. Schlecht schnitt Troisdorf insbesondere für die Falschparkerkontrolle auf Radwegen (5,0), für die Baustellenführung (4,7) und die Breite der Radwege (4,6) ab. Auch die Förderung des Radfahrens in jüngster Zeit wird mit 4,6 schwach bewertet.
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Im Jahr 2012 lag die Bewertung insgesamt noch bei 3,46 und war seitdem zurückgegangen. „Immerhin ist es gelungen, den Abwärtstrend zu stoppen“, sagte Lorscheid bei seiner Präsentation. Am Ende konnten die Befragten auch Anmerkungen ausformulieren. Dabei kritisierte ein Teilnehmer den vergessenen Radweg an der vor wenigen Jahren ausgebauten Rheinstraße von Mondorf nach Eschmar als einen Schildbürgerstreich.